Video zeigt HSV-Pyromanen. Arp verlängert Vertrag nicht. Neues Vereinsvideo berührt Fan-Herzen. Seeler verletzt sich bei Sturz.

Ex-HSV-Profi Guerrero suspendiert

Der brasilianische Spitzenclub CR Flamengo hat den früheren HSV-Stürmer Paolo Guerrero (34) suspendiert. Das bestätigte ein Sprecher des Vereins aus Rio de Janeiro der französischen Nachrichtenagentur AFP. Guerrero war vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen Dopings für insgesamt 14 Monate gesperrt worden, damit verpasst der Peruaner auch die Fußball-WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli).

Der CAS hatte am Montag entschieden, Guerreros ursprüngliche Sperre von einem halben Jahr, die erst wenige Tage zuvor abgelaufen war, auszuweiten. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte gegen die kurze Strafe Beschwerde eingelegt. Die bereits verbüßte Sperre wird angerechnet, sodass Guerrero ab sofort noch acht weitere Monate gesperrt bleibt.

Guerrero war nach dem WM-Qualifikationsspiel gegen Argentinien (0:0) am 5. Oktober 2017 positiv auf ein Abbauprodukt von Kokain getestet worden. Guerreros Vertrag bei Flamengo läuft im August aus.

Video zeigt die HSV-Pyromanen

Im vorerst letzten Bundesligaspiel des HSV gegen Gladbach sangen die Fans in der Schlussphase minutenlang "Mein Hamburg lieb ich sehr". Als alles nach einem Abstieg mit Anstand aussah, fackelten plötzlich etwa 100 Chaoten – getarnt unter einer schwarzen Plane – ein Feuerwerk ab, dass alle bisherigen Pyrotechnik-Straftaten der Ultras übertraf. Ein paar Tage später ist nun ein ein Video bei Facebook aufgetaucht, das zeigt, wie die vermeintlichen Zündler unter der Plane hervorkommen und aus der Nordkurve verschwinden. Dabei werden sie von den restlichen Fans angefeindet. Bis auf provozierende Gesten einiger Halbstarker bleibt eine Antwort der an den Pranger gestellten Ultras aus.

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Möglicherweise könnte das Video auch strafrechtlich relevant sein. Denn es zeigt zahlreiche Gesichter der vermeintlichen Zündler. "Jede Art von Hinweisen ist hilfreich, um Täter zu ermitteln", sagte eine Sprecherin der Polizei in einem ersten Statement auf Anfrage. Das Video wird nun ausgewertet.

Kwarteng erhält Profivertrag

Der HSV vermeldet die nächste Verstärkung für die kommende Zweitligasaison. Moritz-Broni Kwarteng wechselt von der hauseigenen U21 zur Profimannschaft. Der 20 Jahre alte Offensivspieler unterschrieb am Freitag seinen ersten Lizenzspielervertrag. Er gilt bis 2021, zwei Jahre länger als Kwartengs alter Vertrag. "Moritz zeichnen eine gute fußballerische Aggressivität und sein Umschaltverhalten aus“, sagte Kaderplaner Johannes Spors.

Moritz-BBroni Kwarteng (r.) mit HSV-Kaderplaner Johannes Spors
Moritz-BBroni Kwarteng (r.) mit HSV-Kaderplaner Johannes Spors © WITTERS | Valeria Witters

Kwarteng, gebürtiger Stuttgarter mit ghanaischen Wurzeln, war vor einem Jahr von der TSG Hoffenheim zum HSV gekommen und seither in der Regionalliga 23-mal zum Einsatz gekommen (drei Tore, drei Vorlagen). Daher ist er bestens mit Trainer Christian Titz vertraut, der bis vor zwei Monaten noch die U21 betreut hatte und nach seinem Wechsel zu den Profis Kwarteng regelmäßig mittrainieren ließ. Das Saisonfinale erlebte Kwarteng aufgrund eines Meniskusrisses nur als Zuschauer mit.

Kwarteng ist der dritte Neuzugang des Bundesliga-Absteigers. Zuvor waren Verteidiger David Bates (21) von den Glasgow Rangers und Stürmer Manuel Wintzheimer (19) vom FC Bayern verpflichtet worden. Kommende woche soll Mittelfeldspieler Christoph Moritz (28) vom 1. FC Kaiserslautern hinzukommen.

Calhanoglu drückt KSC die Daumen

Hakan Calhanoglu weiß, wie sich Relegation anfühlt. Mit dem HSV schaffte der Deutschtürke in den K.-o.-Spielen gegen Greuther Fürth den Klassenerhalt. Dann aber erzwang er auf unwürdige Weise seinen Wechsel nach Leverkusen. Seither ist Calhanoglu bei den HSV-Anhängern in etwa so beliebt wie Fußpilz.

An diesem Freitag (18.15 Uhr/ZDF und Eurosport) nun will sich ein anderer Ex-Club Calhanoglus in der Relegation behaupten: Für den Karlsruher SC, bei dem der heute 24-Jährige den Sprung zum Profi geschafft hat, geht es gegen Erzgebirge Aue um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Via Twitter wünschte Calhanoglu dem KSC viel Erfolg. Ob er das wohl auch für den HSV getan hätte, wenn der sich noch in die Relegation gerettet hätte?

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Der Dinosaurier wird nicht mehr trauriger

Mit einem Video hat der HSV seinen Fans offenbar aus der vom Abstieg verletzten Seele gesprochen. Alleiniger Darsteller des knapp zweiminütigen Films mit dem Titel "Trotzdem HSV" ist Vereinsmaskottchen Dino Herrmann, der einsam durch Hamburg stapft: zunächst auf Krücken und tief unten im St.-Pauli-Elbtunnel, dann aber scheinbar nach und nach neuen Lebensmut schöpfend. Hat er vorher noch an der Alster wehmütig der Barkasse "Aue" nachgeblickt, hebt er vor der Elbphilharmonie schon den Kopf, breitet am Rathausmarkt freudig die Arme aus, um schließlich ins Volksparkstadion einzulaufen und sich entschlossen auf das Rautenherz zu klopfen.

Dazu bekommt er aufmunternde Worte zu hören: "Gerade sieht alles etwas grau und trist aus. Aber glaub uns, es wird auch wieder aufwärtsgehen." Mit "harter, ehrlicher Arbeit" könne man die Tradition wahren und wieder etwas neues Großes entstehen lassen.

Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken sind überwiegend positiv. Aber urteilen Sie selbst:

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Arp lehnt Vertragsverlängerung ab

Fiete Arps Tage in Hamburg sind offenbar gezählt
Fiete Arps Tage in Hamburg sind offenbar gezählt © picture alliance / Revierfoto/Re | Revierfoto

Monatelang hat der HSV um sein Supertalent Fiete Arp gekämpft – offenbar vergeblich. Der 18 Jahre alte Stürmer wird seinen 2019 auslaufenden Vertrag mit dem Bundesliga-Absteiger nicht verlängern. Das berichtet die „Bild“-Zeitung.

Arp sehe seine Zukunft beim FC Bayern, auch wenn er ein erstes Angebot des Rekordmeisters abgelehnt hatte. Die Hoffnung, der Verbleib von Trainer Christian Titz könne ihn zu einer Entscheidung für den HSV bewegen, habe sich zerschlagen. Titz (47) hatte den Juniorennationalspieler bei der U17 erfolgreich betreut. Zuletzt soll der HSV Arp einen Vertrag bis 2023 mit einem Bruttogehalt von mehr als zwei Millionen Euro geboten haben.

Die Frage sei jetzt lediglich noch, ob Arp den Club schon in diesem Sommer verlässt oder erst in einem Jahr. Eine Ablöse im achtstelligen Bereich, die noch im Winter möglich schien, dürfte auf dem Markt nicht mehr zu erzielen sein. Seit seinem furiosen Debüt und zwei Toren bei den ersten beiden nennenswerten Einsätzen im vergangenen Herbst mühte sich Arp erfolglos – bedingt sicher auch durch die schulische Belastung des Abiturienten. In einem Jahr könnte Arp indes ablösefrei gehen.

Sakai ist dabei – Ito fehlt

Gotoku Sakai (l.) und Tatsuya Ito
Gotoku Sakai (l.) und Tatsuya Ito © Bongarts/Getty Images | Simon Hofmann

Gotoku Sakai ist wie erwartet in den Kader der japanischen Fußball-Nationalmannschaft berufen worden. Der HSV-Kapitän steht im Aufgebot für den WM-Test gegen Ghana am 30. Mai in Yokohama und hat damit beste Chancen auf einen Platz im endgültigen Aufgebot für Russland. Trotz seiner starken Leistungen wurde HSV-Linksaußen Tatsuya Ito nicht berücksichtigt, er soll stattdessen in der U-21-Nationalmannschaft zum Einsatz kommen.

Nationaltrainer Akira Nishino wird seine 23 WM-Fahrer am 31. Mai nominieren. Ebenfalls dabei ist der zuletzt angeschlagene Offensivspieler Shinji Kagawa von Borussia Dortmund. Zurück im Team ist auch der ehemalige Milan-Stürmer Keisuke Honda (31). Insgesamt stehen acht Deutschland-Legionäre in dem 27-köpfigen Aufgebot. Neben Kagawa und Sakai dürfen noch Makoto Hasebe (Eintracht Frankfurt), Yoshinori Muto (FSV Mainz 05), Takuma Asano (VfB Stuttgart), Genki Haraguchi, Takashi Usami (beide Fortuna Düsseldorf) und der künftige Bremer Yuya Osako (1. FC Köln) auf ein WM-Ticket hoffen.

Vor der WM testet Japan noch am 8. Juni in Lugano gegen die Schweiz und am 12. Juni in Innsbruck gegen Paraguay. In Russland trifft das Team in Gruppe H auf Polen, Senegal und Kolumbien.

Warum Hitzfeld das HSV-Angebot ablehnte

Ottmar Hitzfeld sollte HSV-Trainer werden
Ottmar Hitzfeld sollte HSV-Trainer werden © dpa | Axel Heimken

Damals war es nur ein Gerücht: Bernd Hoffmann, der neue HSV-Präsident und -Aufsichtsratsvorsitzende, wollte 2004 in seiner Amtszeit als Vorstandsvorsitzender Ottmar Hitzfeld als Trainer nach Hamburg holen. „Ich hatte ein Angebot des HSV, habe aber sofort abgelehnt“, sagte Hitzfeld (69) der „Bild“-Zeitung.

Hitzfeld, der Borussia Dortmund und Bayern München zum Champions-League-Sieg geführt hatte, war nach einer titellosen Saison 2004 beim Rekordmeister entlassen worden und hatte anschließend eine Pause eingelegt.

Ein Wiedereinstieg beim HSV erschien ihm aber nicht attraktiv. Hitzfeld: „Ich hätte von Neuem beginnen müssen, die Meisterschaft wäre weit entfernt gewesen. Die Erwartungshaltung wäre dennoch riesig gewesen, ich hätte das kaum erfüllen können.“

Seeler verletzt sich bei Sturz am Knie

Als hätte der HSV-Absturz nicht gereicht: Uwe Seeler (81) hat sich am Knie verletzt, als er in seinem Haus aufs Knie gefallen ist. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Das HSV-Idol sei umgehend ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Dort sei nach einer Kernspintomografie aber Entwarnung gegeben worden. "Gott sei Dank ist nichts kaputt. Nur meine alten Verletzungen aus zahllosen Fußballspielen sind wieder ein wenig aufgebrochen", wird Seeler zitiert. Er müsse nun ein paar Tage zu Hause bleiben und auf Ausflüge verzichten.