Hamburg. Der Heimsieg über Schalke war eine starke Mannschaftsleistung. Einige HSV-Profis stachen aber besonders heraus. Die Einzelkritik.

Nach 132 Tagen hat der HSV wieder ein Bundesliga-Spiel gewonnen und im Abstiegskampf neuen Mut geschöpft. Die Hamburger besiegten Schalke 04 im Volkspark mit 3:2 (1:1), gaben die Rote Laterne an den 1. FC Köln ab und verkürzten den Rückstand auf den Relegationsrang auf fünf Punkte. Filip Kostic (17.), Lewis Holtby (52.) und Hunt (84.) trafen stellvertretend für die durchgehend offensivstarke Mannschaft von Trainer-Novize Christian Titz. So haben sich die Spieler geschlagen:

Pollersbeck: Bekam zwei Bälle auf das Tor – und musste zweimal hinter sich greifen. Aber: Hielt den Sieg in der Nachspielzeit fest.

Sakai: Fußballerisch mit Luft nach oben, kämpferisch mit drei Ausrufezeichen.

Papadopoulos: Sollte vielleicht öfter mal den Trainer kritisieren, um sich dann mit einem Mannschaftsabend beim Griechen zu entschuldigen. Das Geheimrezept des starken Schalkespiels muss irgendwann zwischen Gyros und Souvlaki serviert worden sein. Wird gelbgesperrt in Hoffenheim fehlen.

Van Drongelen: Nur durch Naldos Hand kurz aus dem Konzept gebracht.

Santos: Bester Einwerfer seit dem legendären Thimothee Atouba. Machte sich ein herausragendes Spiel durch Unachtsamkeiten vor dem 2:2 kaputt.

Steinmann (bis 73.): Für 100 Prozent Eleganz fehlten nur noch Frack, Fliege und Zylinder. Gut.

Ekdal (ab 73.): Kam, sah und siegte.

Ito: Hat das Potenzial zum Publikumsliebling. Gallig, wuselig, nervig, giftig, bissig. Wirkt wie ein fleischgewordener Playstationspieler, der sich selbst mit der Vorlage des Jahres belohnte. Man muss ihn einfach lieb haben.

Waldschmidt (bis 78.): Ein bisschen zu viel Larifari, aber trotzdem erfrischend. Hätte das vorentscheidende 3:1 machen müssen, hat er aber nicht.

Arp (ab 80.): Kämpfte bis zum Sieg.

Holtby: Wenn Naldo die Hand Gottes hat, dann hat Holtby die Brust Gottes. Belohnte sich für einen richtig guten Auftritt.

Kostic (bis 75.): Mit dem Füßchen hielt er sich diesmal zurück, aber manchmal reicht ja auch Köpfchen.

Jatta (ab 75.): War sich nicht zu schade, gleich mehrfach als letzter Mann hinten auszuhelfen. Bravo, bravo, würde Papadopoulos sagen.

Hunt: Gönnte sich in der 19. Minute das Kunststück, Gegenspieler Stambouli den Ball gleich zweimal hintereinander durch die Hosenträger zu spielen. Doch die riesengroße Kirsche auf der Sahne war das Traum-Traum-Traumtor zum hochverdienten Sieg.