Jatta und Gmeiner schießen HSV II in Lübeck zum Sieg. Vagnoman debütiert in deutscher U18. Borges hat EM-Teilnahme vor Augen.

Magath wollte HSV-Anteile erwerben

Felix Magath, ehemaliger Profi, Manager und Trainer des HSV, wollte offenbar in neuer Funktion zu seinem Herzensclub zurückkehren: als Teilhaber. „Ende Januar war ich drauf und dran, Anteile am HSV zu erwerben“, erzählte der 64-Jährige am Freitagabend in der ARD-Sendung „Sportschau-Club“. Da nur noch gut ein Prozent der Aktien der Fußball AG verfügbar sind, habe er das Gespräch mit Investor Klaus-Michael Kühne gesucht, dem mehr als 20 Prozent der Anteile gehören.

HSV-Idol Felix Magath (64) war zuletzt in China tätig
HSV-Idol Felix Magath (64) war zuletzt in China tätig © picture alliance / Zhou Qingxian

„Er wollte aber nicht mit mir reden“, sagte Magath: „Ich habe mit diesem kleinen Anteil keine Möglichkeit gesehen, irgendwelchen Einfluss zu bekommen. Deshalb habe ich es sein lassen.“ Magath galt lange Zeit als Kühnes Wunschkandidat als Trainer und Sportchef des HSV. Der Milliardär konnte die Rückkehr des Clubidols im damaligen Aufsichtsrat aber nicht durchsetzen.

Magath glaubt den Grund zu kennen: "Ich war auch schon früher umstritten, weil ich immer gesagt habe, dass ich die Entscheidungen treffen möchte, die ich dann auch verantworte, und nicht über jedes Thema mit allen Beteiligten diskutieren möchte."

Zur aktuellen Situation des Tabellenletzten sagte Magath: „Es ist ein Jammer, was in Hamburg passiert. Es fehlen einem die Worte, wie man so einen guten, starken, schönen Verein in einer so wunderbaren Stadt so zerstören konnte.“ Magath hatte erst vergangene Woche in einem Videointerview mit den Oberpfalz-Medien die schnelle Abberufung seines früheren Assistenten Bernd Hollerbach als HSV-Trainer scharf kritisiert.

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Jatta und Gmeiner schießen HSV II zum Sieg

Die Profis haben Pause – die Nachwuchsmannschaften des HSV nutzten die Gelegenheit, sich ein wenig ins Rampenlicht zu spielen. Allen voran die U21: Unter den Augen ihres zu den Profis gewechselten Erfolgstrainers Christian Titz feierte die Mannschaft einen 2:0-Sieg (1:0) beim VfB Lübeck und bleibt damit in der Regionalliga Nord auf Meisterschaftskurs.

Ganze 38 Sekunden benötigte der HSV, um in Führung zu gehen: Toptorjäger Törles Knöll setzte sich auf dem rechten Flügel durch, seine Flanke verwertete Profispieler Bakery Jatta zu seinem siebten Saisontor. In der Folge rettete HSV-Torwart Morten Behrens mehrfach die Führung in die Halbzeitpause.

Die Entscheidung besorgte dann Fabian Gmeiner in der dritten Minute der Nachspielzeit nach Vorlage des ebenfalls eingewechselten Mats Köhlert. Lübecks Moritz Marheineke war kurz zuvor mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden.

In der Tabelle behauptete der HSV (52 Punkte) seinen Vorsprung von vier Punkten auf den VfL Wolfsburg II, der den Lüneburger SK Hansa ebenfalls mit 2:0 besiegte, aber bereits ein Spiel mehr absolviert hat.

HSV III verlässt Abstiegsplätze

Auch die dritte Mannschaft des HSV war erfolgreich: Im Oberligaspiel besiegte die Mannschaft von Trainer Marcus Rabenhorst den Wedeler TSV durch Tore von Jerry Sampaney (28.) und Kapitän Torben Wacker (66.) mit 2:0 (1:0) und verbesserte sich mit nun 17 Punkten vorübergehend auf Nichtabstiegsplatz 15.

Die U-17-Bundesligamannschaft des HSV gewann ein Testspiel gegen den SC Borgfeld aus Bremen mit 4:2. Valentin Zalli war gleich dreimal für die Hamburger erfolgreich, einmal traf Jonah Fabisch. Die U11 kam im Derby gegen Altona 93 zu einem 6:1-Kantersieg.

Borges hat EM-Teilnahme vor Augen

Lenny Borges (r.) entwischt Griechenlands Sotirios-Polykarpos Alexandropoulos
Lenny Borges (r.) entwischt Griechenlands Sotirios-Polykarpos Alexandropoulos © Bongarts/Getty Images | Milos Bicanski

HSV-Verteidiger Lenny Borges (16) hat mit den deutschen U-17-Junioren den ersten Sieg in der EM-Qualifikation gelandet. Drei Tage nach dem 2:2-Unentschieden gegen Norwegen gewann die Mannschaft von Trainer Michael Prus in Patras gegen Gastgeber Griechenland mit 3:0. Borges spielte in seinem neunten Einsatz für die U-17-Auswahl 80 Minuten durch. Oliver Batista Meier (24.) von Bayern München, Ole Pohlmann (76.) vom VfL Wolfsburg und Noah Katterbach (80.+1) vom 1. FC Köln erzielten die Treffer für den DFB-Nachwuchs.

Zum Abschluss der zweiten Qualifikationsrunde sind am Dienstag in Nafpaktos die noch punktlosen Schotten der Gegner. Neben den acht Gruppensiegern schaffen auch die sieben besten Qualifikationszweiten den Sprung zur EM-Endrunde in England (4. bis 20. Mai 2018).

Vagnoman spielt mit der deutschen U18 remis

HSV-Talent Josha Vagnoman (r.) gegen Frankreichs Sofiane Diop
HSV-Talent Josha Vagnoman (r.) gegen Frankreichs Sofiane Diop © Bongarts/Getty Images | Thomas Eisenhuth

HSV-Talent Josha Vagnoman (17) kam mit der deutschen U-18-Nationalmannschaft im ersten von zwei Testspielen gegen Frankreich zu einem 2:2-Unentschieden. Vor 1404 Zuschauern in Eilenburg erzielte der Wolfsburger John Yeboah beide Tore für den DFB-Nachwuchs. Am Montag steht in Markranstädt der zweite Vergleich an. Defensiv-Allrounder Vagnoman stand bei seinem Debüt in der U-18-Auswahl in der Startelf.

Ito gewinnt mit Japans U21

HSV-Flügelstürmer Tatsuya Ito hat mit der japanischen U-21-Nationalmannschaft beim Vierländerturnier in Asunción (Paraguay) den ersten Sieg gefeiert. Gegen Venezuela setzte sich der Nachwuchs der „Samurai Blue“ im Elfmeterschießen mit 4:1 durch. Nach regulärer Spielzeit hatte es 3:3 gestanden. Ito durfte in seinem zweiten Spiel für die U21 erstmals von Beginn an spielen und wurde nach 66 Minuten ausgewechselt.

Zum Auftakt hatte Japan am Mittwoch gegen Chile 0:2 verloren. Ito (20) hatte dabei sein Debüt gefeiert, als er in der zweiten Halbzeit eingewechselt worden war. Letzter Gegner ist am Sonntag Gastgeber Paraguay.

Kostic verliert, Janjicic siegt

Weniger gut lief es für einen anderen Flügelspieler des HSV: Filip Kostic unterlag mit Serbien im Testspiel gegen Marokko mit 1:2. Kostic durfte 90 Minuten durchspielen, konnte allerdings nicht überzeugen. Bei Marokko wurde St.-Pauli-Stürmer Aziz Bouhaddouz in der Schlussphase eingewechselt.

HSV-Problemprofi Vasilije Janjicic (19) konnte dagegen ein Erfolgserlebnis verbuchen. Der Schweizer traf beim 3:1-Sieg seiner U-20-Nationalmannschaft auf Malta zum zwischenzeitlichen 2:0. Janjicic (19) droht nach einem schweren Autounfall auf der A7 im Februar eine lange Haftstrafe, da er unter Alkoholeinfluss, zu schnell und ohne Führerschein unterwegs war sowie die Polizei belog.

Wollen Celtic und Paok „Papa“?

Auch der Stern von Kyriakos Papadopoulos (26) ist in den vergangenen Wochen rapide gesunken. Der einstige Abwehrchef ist unter Christian Titz nur noch Ersatz, was den Griechen zu einer Trainerschelte veranlasste. Papadopoulos muss nach seiner Länderspielreise deshalb beim HSV zum Rapport antreten.

Trotz Vertrags bis 2020 spricht derzeit viel für eine Trennung im Sommer. An Interessenten mangelt es offenbar nicht. Nach Informationen des griechischen Onlineportals „Metrosport“ hat der schottische Meister Celtic Glasgow ebenso Interesse am Innenverteidiger wie Papadopoulos’ Herzensclub Paok Saloniki, für den ein Transfer wirtschaftlich allerdings schwer zu realisieren ist.

Walace hofft auf Begnadigung

Walace hat seine Strafe bereits erhalten: Der brasilianische Olympiasieger muss bis auf Weiteres bei der zweiten Mannschaft trainieren. Grund: Er hatte sich quergestellt, als ihn Trainer Titz in die Innenverteidigung umsetzen wollte, und dann noch während des Spiels gegen Hertha BSC am vergangenen Sonnabend (1:2) private Bilder von zu Hause veröffentlicht, anstatt im Stadion zu sitzen. Spielen muss Walace für die U21 allerdings nicht, weshalb er das freie Wochenende für einen Trip nach Mailand nutzte.

Walace grüßt per Instagram aus Mailand
Walace grüßt per Instagram aus Mailand © Instagram

Laut „Bild“-Zeitung hofft Walace nun erneut begnadigt zu werden. Bereits Anfang des Jahres hatte er den Verein gegen sich aufgebracht, als er verspätet ins Trainingslager nach Spanien reiste. Unter „Interimstrainer“ Bernd Hollerbach war der 22-Jährige trotzdem wieder zum Stammspieler aufgestiegen.

Titz hat eine Entschuldigung Walaces zur Bedingung für eine Rückkehr in den Profikader gemacht. Außerdem wolle er sehen, wie sich der 9,2-Millionen-Euro-Einkauf im Training der U21 präsentiere.