Ekdal meldet sich zurück. Jansen stellt Social-Media-App vor. Halilovic trauert um Quini. Jarolim kritisiert Transferpolitik.

Ekdal meldet sich zurück

Wo wohl der HSV stünde, wenn Albin Ekdal nur ein bisschen weniger verletzungsangfällig wäre? Nur in 13 der 24 Bundesligaspiele in dieser Saison konnte der Schwede mitwirken. Bilanz des HSV: immerhin zwölf Punkte, 0,92 pro Spiel. In den elf Spielen ohne Ekdal kamen ganze fünf Punkte zusammen, durchschnittlich nicht einmal halb so viele (0,45). Anders ausgedrückt: Der defensive Mittelfeldspieler ist für den HSV eigentlich unverzichtbar.

Zuletzt fehlte Ekdal aufgrund von Sprunggelenksproblemen. Doch es besteht Hoffnung, dass er am Sonnabend im nächsten Abstiegsendspiel gegen den FSV Mainz 05 (15.30 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) wieder mitwirken kann. Am Mittwochnachmittag konnte Ekdal erstmals wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Vorsichtshalber ging er nach nur 45 Minuten wieder vom Feld, ebenso wie Lewis Holtby, der sich ebenfalls mit Sprunggelenksproblemen herumschlägt.

Auch Tatsuya Ito war wieder dabei. Der Japaner hatte am Dienstag ausgesetzt, nachdem er am Vorabend für die U21 im Spitzenspiel der Regionalliga Nord beim VfL Wolfsburg II angetreten war. Der erkrankte Torwart Julian Pollersbeck und Kreuzbandriss-Rekonvaleszent Nicolai Müller standen nicht auf dem Platz. Nach 70 Minuten war dann auch für die anderen Profis Schluss.

Das nächste, dann nicht mehr öffentliche Training findet am Donnerstag statt. Im Anschluss an die Pressekonferenz (17.30 Uhr) bezieht die Mannschaft für zwei Tage Quartier im Steigenberger-Hotel Treudelberg in Lemsahl-Mellingstedt.

Vagnoman berufen, Pfeiffer auf Abruf

Der HSV-Nachwuchs bleibt in den Auswahlmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gefragt. Außenverteidiger Josha Vagnoman (17), der bereits seit zwei Wochen am Training der Bundesligamannschaft teilnimmt, wurde zum Lehrgang der U-18-Nationalmannschaft in Malente (4. bis 7. März). Jungprofi Patric Pfeiffer steht für den U-19-Lehrgang in Kamen-Kaiserau (4. bis 6. März) auf Abruf bereit.

Sonntag: U21-Partie in Eutin abgesagt

Jansen stellt seine App vor

Marcell Jansen präsentiert seine Social-Media-App
Marcell Jansen präsentiert seine Social-Media-App "Picue" © dpa | Marek Majewsky

Der frühere HSV-Profi und jetzige Aufsichtsrat Marcell Jansen hat bei der Social Media Week in Hamburg seine neue App vorgestellt. "Picue", so der Name des Programms, ist laut Eigenwerbung das erste "Group-Story-Network" der Welt. Die interaktive Foto- und Video-App stelle im Gegensatz zu anderen sozialen Netzwerken wie Instagram und Snapchat nicht das Individuum, sondern die Gruppe in den Vordergrund.

Ex-Nationalspieler Jansen (32) hatte mit nur 29 Jahren seine Profilaufbahn beendet, um sich der Entwicklung der App zu widmen. Anfang des Monats feierte er für den HSV III in der Oberliga sein Comeback auf dem Fußballplatz.

Halilovic trauert um Quini

Alen Halilovic, an UD Las Palmas verliehener HSV-Profi, ist bestürzt über den Tod des früheren Barcelona-Stars Quini. „Meister, was für eine Traurigkeit empfinde ich in diesen Augenblicken. Ich habe keine Worte, um meine Dankbarkeit auszudrücken für alles, was du für mich getan hast. Du warst bei meiner Etappe bei Sporting immer aufmerksam und liebevoll. Ich werde dich nie vergessen. Auf ewig, Brujo!“, schrieb Halilovic bei Twitter.

Quini, genannt „El Brujo“ (Der Zauberer), war am Dienstag im Alter von 68 Jahren einem Herzinfarkt erlegen. Halilovic (21) erlebte den früheren spanischen Nationalspieler als Betreuer in seiner Zeit bei Sporting Gijón in der Saison 2015/16.

Zehn mutmaßliche Zündler identifiziert

Vier Tage nach dem Pyrotechnik-Eklat beim Nordderby hat die Bremer Polizei zehn verdächtige HSV-Fans identifiziert. Das berichtet die Zeitschrift „Sport-Bild“. Den Anhängern wird vorgeworfen, während des Spiels auf der Tribüne bengalische Feuer, Rauchbomben und Leuchtraketen gezündet zu haben. Gegen sie werde wegen Körperverletzung und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt.

HSV-Fans zünden beim Nordderby Pyrotechnik
HSV-Fans zünden beim Nordderby Pyrotechnik © picture alliance / Christian Cha | dpa Picture-Alliance / Christian

Die Partie musste aufgrund der Vorfälle auf den Rängen dreimal unterbrochen werden. Ein Fan musste mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Tatverdächtigen seien dank Hinweisen anderer Fans identifiziert worden, szenekundige Beamte hätten als Zeugen bei der Überführung mitgewirkt, heißt es in dem Bericht.

Zudem werde gegen 28 HSV-Randalierer wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Sie hatten vor dem Spiel versucht, eine Kneipe mit Werder-Fans zu stürmen. Die Polizei hatte dies verhindert und den sogenannten Ultras den Zugang zum Stadion verwehrt.

Der HSV hat das kommende Heimspiel gegen Mainz vorsorglich zum Risikospiel erklärt. Im Stadion darf deshalb kein alkoholhaltiges Bier ausgeschenkt werden, auch werden die Fangruppen strikt voneinander getrennt.

Plant Mathenia den Absprung?

HSV-Torwart Christian Mathenia kam 2016 von Darmstadt 98
HSV-Torwart Christian Mathenia kam 2016 von Darmstadt 98 © WITTERS | ValeriaWitters

Christian Mathenia hat einen neuen Berater. Der HSV-Torwart wechselt von der Hamburger Agentur Extratime von Ex-HSV-Profi Thomas Vogel und Christoph Leutrum zur Arena11 Sports Group. Das berichtet die „Bild“-Zeitung.

Ein möglicher Hintergrund sei, dass Mathenia (Vertrag bis 2019) im Fall des Abstiegs des HSV auch den Verein wechseln will. Arena11 vertritt auch die Interessen der HSV-Profis Nicolai Müller und Mergim Mavraj.

Arp könnte auch in der Zweiten Liga bleiben

Völlig offen scheint weiterhin die Zukunft von Nachwuchsstürmer Fiete Arp, dessen Vertrag ebenfalls im nächsten Jahr ausläuft. Laut „Bild“-Zeitung ruhen die Verhandlungen und sollen erst im April oder Mai wiederaufgenommen werden. Bis dahin hat Arp (18) seine Abiturprüfungen hinter sich – und der HSV Klarheit, in welcher Liga es weitergeht.

Anders als bisher vermutet sei ein Verbleib Arps auch in der Zweiten Liga nicht ausgeschlossen. Dies habe sein Vater (und Berater) Falko Arp „intern klargemacht“.

Wutrede wird zum Internet-Hit

“Der Sievi“ hat die Schnauze voll. In einem Video hat Deutschlands selbst ernannter „lautester Feuerwehrmann", mit bürgerlichem Namen Timo Sievert (36), seinem Ärger über die Leistungen seines Lieblingsvereins Luft gemacht. Es beginnt als Säuseln – und geht dann abrupt in ein Donnerwetter über.

„Sievis“ Ansage an die Profis: „Reißt euch nun endlich mal den Ar... auf, und tut etwas gegen den Abstieg! Für unsere Stadt Hamburg, für die besten Fans der Welt, für euch selbst – für unseren HSV!“

Die Wutrede wurde im Internet zum Renner. Aber sehen Sie selbst:

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Jarolim kritisiert Transferpolitik

Der HSV hat es laut David Jarolim versäumt, auf dem Transfermarkt auf die sportliche Misere zu reagieren. „Man hat die Situation unterschätzt. In der Offensive hätte man sich im Winter verstärken müssen“, sagte der langjährige HSV-Profi und -Kapitän der „Hamburger Morgenpost“.

Ein weiterer Fehler, den Jarolim (38) der HSV-Führung ankreidet: Der Trainerwechsel von Markus Gisdol zu Bernd Hollerbach sei „sehr spät“ vollzogen worden. Jarolim: „Für Hollerbach ist es jetzt eine schwierige Situation. Vielleicht ist es noch nicht zu spät. Aber zaubern kann er auch nicht.“

Mit der Spielweise kann sich der 38 Jahre alte Tscheche nicht anfreunden. „Es tut mir weh, wenn ich mir die HSV-Spiele anschaue“, sagte er. Es reiche nicht aus, nur die Defensive zu stabilisieren. Jarolim: „Vor allem vorn muss die ganze Mannschaft aggressiver sein. Wenn eine Flanke in den Strafraum kommt, müssen da mehrere Leute sein. Mit zwei gegen vier ist es immer schwierig.“

Neun, zwei, keins – Mainz

Elf Spiele nicht gewonnen, sieben Punkte Rückstand auf die Relegation – und jetzt kommt auch noch Mainz 05. Gegen den "Karnevalsverein", der aktuell ebenjenen Relegationsplatz belegt, haben die Hamburger von den vergangenen neun Heimspielen nur zwei gewonnen und von den vergangenen fünf Vergleichen keinen einzigen. Der bis dato letzte Hamburger Sieg gelang am 7. Dezember 2014 (2:1), damals saß noch ein gewisser Joe Zinnbauer auf der HSV-Trainerbank.

Immerhin: Sein Nachnachnachnachfolger Bernd Hollerbach, nach fünf Spielen noch immer ohne Sieg, könnte mit Mainz gute Erinnerungen verbinden. Als Spieler erzielte er gegen den FSV eines seiner nur 13 Tore als Profi. Kleiner Schönheitsfehler: Es war für den FC St. Pauli.

Auch sonst spricht statistisch vieles für die Mainzer. Am vorletzten Spieltag gab es nach einem Jahr einmal wieder einen Auswärtssieg zu feiern: 2:0 bei Hertha BSC. Und mehr Punkte als gegen den HSV (31) haben sie nur gegen Bayer Leverkusen geholt (34) – auch das könnte sich schon am Sonnabend ändern.