Bremen/Hamburg. Toptorjäger Knöll wechselt in die Zweite Liga. Ex-Torhüter Frank Rost zieht vernichtendes Fazit. Rückschlag für U17.

HSV verliert Sturmtalent Knöll an Nürnberg

Der HSV verliert ein großes Talent aus dem eigenen Nachwuchs. Stürmer Törles Knöll (20) wechselt im kommenden Sommer zum 1. FC Nürnberg. Das berichtet die "Hamburger Morgenpost". „Es ist immer schade, wenn ein junger Spieler uns verlässt“, wird Sportchef Jens Todt zitiert.

Törles Knöll wird den HSV nach zwei Jahren wieder verlassen
Törles Knöll wird den HSV nach zwei Jahren wieder verlassen © WITTERS | Valeria Witters

Der gebürtige Frankfurter Knöll war 2016 aus der Jugend des FSV Mainz zum HSV gewechselt. In der laufenden Saison schoss er die zweite Mannschaft der Rothosen mit 14 Toren aus 15 Einsätzen an die Tabellenspitze der Regionalliga Nord und feierte zudem im vergangenen September beim Spiel in Hannover sein Bundesligadebüt. Allerdings sah er keine Perspektive, sich bei den Profis durchzusetzen. Zuletzt war ihm der zwei Jahre jüngere Fiete Arp vorgezogen worden.

Ob Arp seinen 2019 auslaufenden Vertrag verlängert, ist noch offen. Der HSV hatte zuletzt die Verträge der Talente Tobias Knost, Patric Pfeiffer und Tatsuya Ito verlängert.

U17 kassiert im Derby späten Ausgleich

Die B-Junioren des HSV haben am ersten Spieltag des neuen Jahres in der Bundesliga Nord/Nordost einen Rückschlag hinnehmen müssen. Im Derby gegen den FC St. Pauli reichte es für die Rothosen auf eigenem Platz am Volksparkstadion nur zu einem 1:1-Unentschieden. Anssi Tapio Suhonen schoss die Gastgeber in Führung (27. Minute), Lasse Jan Sortehaug konnte in der Nachspielzeit ausgleichen.

Der HSV bleibt mit nun 34 Punkten Tabellenvierter, St. Pauli (22) liegt vorerst auf Platz sieben. Der Tabellenvorletzte Eimsbütteler TV (sieben Punkte) unterlag Tabellenführer RB Leipzig auf eigenem Platz mit 0:1.

Rost: "HSV bettelt um den Abstieg"

Der frühere Bundesliga-Torwart Frank Rost glaubt im Falle einer Niederlage des HSV im Nordderby gegen Werder Bremen nicht mehr an den Klassenerhalt des HSV. „Dann ginge die Hoffnung verloren und der Verein sollte intensiv für die 2. Liga planen“, sagte der ehemalige Profi von Werder und dem HSV der „Fußball-Bild“ (Sonnabend).

Für Bremen sei ein Erfolg in der Heimpartie ähnlich wichtig. „Dann könnte Werder das Kapitel Abstieg abhaken“, meinte Rost. Bremen liegt vor dem Derby auf Relegationsrang 16 – sechs Punkte vor dem HSV, der Tabellen-17. ist.

Der ehemalige Hamburger Torhüter Frank Rost (Archiv)
Der ehemalige Hamburger Torhüter Frank Rost (Archiv) © dpa | Jens Wolf

Der Niedergang des HSV tut Rost leid. „Für mich ist es sehr bitter zu sehen, wie der Verein in den letzten Jahren heruntergewirtschaftet wurde“, sagte der 44-Jährige. „Der HSV lebt immer noch in der Vergangenheit.“ Sollte das Bundesliga-Gründungsmitglied in dieser Saison erstmals absteigen, sei das verdient. „Es gibt jedenfalls keinen Verein, der über Jahre so um den Abstieg bettelt.“ Rost war für den HSV zwischen 2007 und 2011 bei 149 Spielen im Einsatz.