Volksparkstadion auf Wachstumskurs. Holtby meldet sich im Training zurück. Nächste Spielabsage für HSV II.

Meier holt bei Wiederwahl wohl Hrubesch als Berater

Das Gerücht wabert seit Wochen rund um den HSV: DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch, der Ende des Jahres beim Verband ausscheidet, kehrt als Berater zu dem Club zurück, mit dem er als Spieler seine größten Erfolge feierte (u.a. Europapokal 1983). Der 66-Jährige hatte selbst die Tür für Spekulationen geöffnet, als er in einem „Sport Bild“-Interview Anfang des Jahres zum Thema HSV sagte: „Wenn ich irgendwo ein bisschen helfen kann, ist es eher vorstellbarer, als wenn es ein hauptamtlicher Posten ist.“

Kehrt Horst Hrubesch zum HSV zurück?
Kehrt Horst Hrubesch zum HSV zurück? © Witters

Nun kündigte HSV-Präsident Jens Meier via „Bild“ an, dass er bei der Mitgliederversammlung am Sonntag vorstellen werde, wie sich der Aufsichtsrat mit kompetenten Leuten verstärken wolle, die dem Gremium beratend zur Verfügung stehen. Nach Abendblatt-Informationen handelt es sich bei dem Wunschkandidaten um Hrubesch, der beim DFB große Erfolge mit diversen Nachwuchsteams feiern konnte (2008 Europameister mit der U19, 2009 Europameister mit der U21, 2016 Silber mit der Olympiaauswahl in Rio). Der frühere Stürmer könnte ein wichtiger Trumpf Meiers bei den Mitgliedern sein, die sich einen sportlichen Aufschwung erhoffen.

Volksparkstadion auf Wachstumskurs

Das Volksparkstadion wurde im vergangenen Jahr von 1.089.200 Menschen besucht. Das geht aus dem neuen Stadion-Ranking hervor, das das Magazin "Stadionwelt Inside" in seiner Februarausgabe veröffentlicht.

Demnach entfielen allein 985.000 Besucher auf 19 Sportveranstaltungen – die Heimspiele des HSV. Die übrigen Besucher teilen sich auf Konzerte, Firmen- und sonstige Veranstaltungen auf. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Besucherzahl bei den Sportveranstaltungen um 6,44 Prozent gesteigert werden.

Das Volksparkstadion liegt damit auf Platz acht der meistbesuchten deutschen Stadien. Ganz vorn bleibt die Münchner Allianz-Arena mit 2.455.269 Besuchern – trotz des Auszugs von 1860 München. Dahinter folgt die Schalker Veltins-Arena (2.303.054) vor dem Dortmunder Signal-Iduna-Park (2.041.152).

Topclubs jagen Vagnoman

Josha Vagnoman (r.) vergangene Woche beim Trainingsspiel gegen den HSV II
Josha Vagnoman (r.) vergangene Woche beim Trainingsspiel gegen den HSV II © WITTERS | ValeriaWitters

Vagnoman. Vagno-wer? Noch hat sich nicht selbst unter HSV-Fans nicht überall herumgesprochen, welch großes Abwehrtalent da im Verein heranwächst. Die Beobachter anderer Vereine haben Josha Vagnoman aber längst ins Visier genommen. Laut der englischen Zeitung „The Sun“ haben allein aus der Premier League der FC Arsenal, der FC Chelsea und Manchester City Interesse an dem gerade 17-Jährigen – und zudem auch der FC Bayern.

Die „Bild“-Zeitung will es besser wissen und berichtet, dass der VfL Wolfsburg, Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach „intensiv“ um Vagnoman werben. Auch der französische Starclub Paris Saint-Germain habe sich bei Vagnomans Berater gemeldet.

Was auch immer davon stimmt: Für den HSV wird es schwer, Vagnoman zu halten. Sein Vertrag endet im Sommer, der Club hat ihm eine Verlängerung um fünf Jahre angeboten. Vielleicht auch um sie ihm schmackhaft zu machen, hat Profitrainer Bernd Hollerbach den beidseitig einsetzbaren Außenverteidiger vergangene Woche ins Training der Bundesliga-Mannschaft aufgenommen.

Holtby ist zurück, Ekdal und Waldschmidt fehlen

Vagnoman mischte auch am Dienstagvormittag beim Auftakt der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Sonnabend, 15.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) mit, ebenso wie Stephan Ambrosius. Der 19-Jährige war am vergangenen Sonnabend für das Spiel in Dortmund erstmals in den HSV-Kader berufen worden.

Nicht am Training teilnehmen konnten Stürmer Luca Waldschmidt (Fersenreizung) und der defensive Mittelfeldspieler Albin Ekdal, der Probleme mit dem Sprunggelenk hat. Dafür meldete sich Offensivmann Lewis Holtby nach überstandenem Infekt zurück.

Für den Nachmittag ist eine zweite Trainingseinheit geplant.

Nächste Absage für HSV II

Die Regionalligamannschaft des HSV II muss weiter auf ihren ersten Pflichtspieleinsatz im neuen Jahr warten. Das für Mittwoch angesetzte Nachholspiel beim SSV Jeddeloh wurde abgesagt. Am Sonnabend soll das Heimspiel gegen die SpVgg Drochtersen/Assel stattfinden.

Für die U-21-Mannschaft von Trainer Christian Titz ist es bereits die vierte Absage. Zuletzt war das für vergangenen Sonnabend geplante Topspiel des Tabellenführers beim Zweiten Weiche Flensburg ausgefallen. Zuvor waren die Spiele bei Egestorf-Langreder und daheim gegen Eintracht Norderstedt betroffen gewesen.

Schleppender Vorverkauf

Geht den HSV-Fans im Abstiegskampf die Puste aus? Bis Montag waren lediglich 42.000 Eintrittskarten für das Heimspiel gegen Leverkusen verkauft. Schon beim letzten Heimspiel waren gegen Hannover nur 46.000 Zuschauer gekommen – allerdings an einem Sonntagabend.

Damit droht der Zuschauerschnitt, aktuell 50.055, unter 50.000 zu fallen. Letztmals verfehlte der HSV in der Saison 2004/05 (48.928) diese Marke.

Neue Gespräche mit Diekmeier und Sakai

Die Verträge von Kapitän Gotoku Sakai (26) und Veteran Dennis Diekmeier (28) sind nur noch für die laufende Saison gültig. Der HSV würde die beiden Defensivspieler gern halten. Sportchef Jens Todt sprach deshalb am Montag erneut mit den jeweiligen Berater. Ergebnis: Nächste Woche soll es ein Treffen geben.