Meier oder Hoffmann? Kühne äußert sich zum Wahlkampf. Lasogga-Treffer im Video. Ein Hamburger steigert trotz Pleite seinen Marktwert.
Hoffmann sorgt sich um HSV-Lizenz
Am 15. März muss der HSV seine Lizenzunterlagen bei der DFL einreichen. Laut Bernd Hoffmann könne der Verein die Spielberechtigung erneut nur unter Bedingungen erhalten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein im Winter nahezu handlungsunfähiger Verein die Lizenz ohne Auflagen erhält", sagt Hoffmann am Montagabend bei "Sky90". Sollte es tatsächlich dazu kommen, bliebe Zeit bis Ende Mai, um diese zu erfüllen.
Hoffmann, bei der am kommenden Sonntag anstehenden Mitgliederversammlung Herausforderer des amtierenden Präsidenten Jens Meier, stützt seine These auf seinen Erkenntnissen aus der abgelaufenen Transferphase, in der der HSV aus wirtschaftlichen Gründen keinen Spieler verpflichten konnte. Vor allem beim Antrag für die Zweitligalizenz vermutet der 55-Jährige Probleme und Fehlbeträge, die wohl erneut nur durch Investor Klaus-Michael Kühne ausgeglichen werden könnten.
Im Falle eines Wahlsiegs strebe Hoffmann einen fairen Austausch mit dem streitbaren Investor an. "Es muss mit Herrn Kühne auf Augenhöhe und mit dem nötigen Respekt gesprochen werden. Es wird grundsätzlich zu viel über und zu wenig mit ihm gesprochen. Es geht darum, ihn mitzunehmen. Dennoch müssen wir uns von einer gefühlten Abhängigkeit von Herrn Kühne lösen", sagte der ehemalige Vorstandschef des HSV, der die jüngste Besetzung des Aufsichtsrats kritisierte. "Ich halte es für einen Fehler, Herrn Kühne keinen Vertrauensmann im Aufsichtsrat ermöglicht zu haben."
Den neuen Aufsichtsrat stellte Meier zusammen, der in einem Einspieler der Sendung bekannt gab, dass Hoffmann bei der Auswahl der Kandidaten gerne ein Mitspracherecht gehabt hätte. "Er wollte mir bei Besetzung des Aufsichtsrats mit Rat und Tat zur Seite stehen", sagte Meier grinsend.
Hoffmann wiederum beteuerte, im Falle eines Wahlsieges nicht automatisch das aufgestellte Gremium gleich wieder personell auszutauschen. "Ich muss ehrlich gestehen, viele Räte gar nicht zu kennen. Man würde dann Gespräche führen müssen, um zu sehen, wer den richtigen Weg mitgeht", sagte Hoffmann.
Der e.V.-Präsident gehört automatisch dem Aufsichtsrat an. Während Meier ein einfaches Mitglied bliebe, würde Hoffmann den Vorsitz übernehmen.
Hoffmann oder Meier? Kühne äußert sich
HSV-Investor Klaus-Michael Kühne hat sich zur anstehenden Präsidentschaftswahl geäußert – ohne dabei Partei für Amtsinhaber Jens Meier oder Herausforderer Bernd Hoffmann zu ergreifen. „Das wird spannend. Ich wünsche mir eine starke Führung des HSV und Veränderungen in mancher Beziehung. Aber mehr möchte ich zu diesem Thema nicht sagen", sagte Kühne am Sonntagabend im NDR-"Sportclub". Ob er mit "Veränderungen" auf einen Wechsel an der e.V.-Spitze anspielte, wollte Kühne nicht genauer erläutern.
HSV trainiert erst Dienstag wieder
Am Montag hat Trainer Bernd Hollerbach einen Spielern freigegeben. Das erste Training zur Vorbereitung auf das Spiel gegen Bayer Leverkusen am Sonnabend (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) findet somit erst am Dienstag statt.
Der nächste Gegner ist indes gedanklich längst bei dem Auftritt im Volksparkstadion. "Das Spiel in Hamburg ist jetzt ganz wichtig", mahnte Leverkusens Sven Bender schon am Sonnabend unmittelbar nach der 0:2-Heimniederlage gegen die Hertha.
Watzke lobt den HSV
Während die Verantwortlichen des HSV dem Spiel in Dortmund trotz der Niederlage etwas Positives abgewinnen wollen, sparte auch der Kontrahent nicht mit Lob. "Die Hamburger haben es gut gemacht", befand BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am Sonntag in der Sendung "Wontorra – der Fußball-Talk" auf Sky.
Hoffmann macht Wahlkampf
Dort ist heute wiederum Hamburgs Präsidentschaftskandidat Bernd Hoffmann zu Gast. Bei "Sky90" wird der 55-jährige Rheinländer ab 22.30 Uhr unter anderem über seine Ambitionen sprechen, beim HSV wieder Verantwortung zu übernehmen. Hoffmann tritt bei der Mitgliederversammlung des e.V. an diesem Sonntag (ab 11 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) gegen Präsident Jens Meier an.
Ambrosius ist Transfermarkt-Aufsteiger
Trotz des 0:2 – einen Sieger aus HSV-Sicht hat das Wochenende dennoch hervorgebracht: Stephan Ambrosius. Der 19 Jahre alte Innenverteidiger kam in Dortmund zwar nicht zum Einsatz. Alleine seine allererste Nominierung für einen Bundesligakader machte Ambrosius jedoch zum Transfermarkt-Aufsteiger der Woche.
Der Nachwuchsmann, ansonsten für die Zwote in der Regionalliga im Einsatz, machte nach Einschätzung von transfermarkt.de einen Sprung von 50.000 auf 200.000 Euro. Damit überholte er unter anderem Kölns Talent Chris Fürnich (150.000 Euro), der für den FC in dieser Bundesliga-Saison immerhin bereits zweimal zum Einsatz kam. Beim HSV steht Ambrosius nur noch bis Saisonende unter Vertrag.
Bilder vom HSV-Spiel in Dortmund:
HSV wird in Dortmund unter Wert geschlagen
Borges spielt gegen England durch
Im zweiten Spiel durfte er endlich ran: HSV-Nachwuchshoffnung Lenny Borges spielte beim 1:1 deutschen U17 beim Algarve Cup gegen England durchspielen. Beim 1:0-Sieg gegen die Niederlande hatte der 16 Jahre alte Verteidiger noch auf der Bank geschmort.
Die nächste Einsatzchance bietet sich Borges am morgigen Dienstag (16 Uhr). Dann spielt das Team von Trainer Michael Prus gegen Gastgeber Portugal um den Gruppensieg.
Erstes Profi-Tor für Porath
Für den HSV kommt Fin Porath bislang auf lediglich eine Bundesligaminute, weshalb das Mittelfeld-Talent im Sommer für die persönliche Weiterentwicklung nach Unterhaching verliehen wurde.
In der Dritten Liga gelang dem 20-Jährigen nun endlich sein erster Treffer als Profi: Beim 1:1 der Spielvereinigung gegen Halle köpfte Porath in der 53. Minute den Ausgleich – und wurde dafür von seinen Kollegen frenetisch gefeiert. 2019 wird Porath in Hamburg zurückerwartet.
Im Video: Lasogga trifft per Kopf
Auch Pierre-Michel Lasogga durfte endlich wieder jubeln. Der Leihstürmer von Leeds United traf in der zweiten englischen Liga zum zwischenzeitlichen Ausgleich bei Sheffield United – ebenfalls per Kopf.
Es blieb allerdings beim persönlichen Erfolgserlebnis für Lasogga (achter Treffer im 19. Liga-Spiel). Am Ende verlor Leeds 1:2 und rutschte damit im Kampfs um die Premier-League-Play-offs weiter ab.
Jansen sucht den Fankontakt
Er ist tatsächlich zurück: Im Juli 2015 verkündete HSV-Profi Marcell Jansen sein Karriereende, jetzt zog er sich das HSV-Trikot beim Oberligisten HSV III im Spiel gegen den FC Teutonia 05 wieder über. Gut 300 Zuschauer wollten das Comeback des bisher letzten HSV-Nationalspielers sehen und waren zunächst enttäuscht, dass der 32-Jährige nicht in der Startelf stand.
Der Linksfuß setzte sich jedoch nicht auf die Bank, sondern wärmte sich von der ersten Minute an auf und sah beim 0:0 eine gute erste Halbzeit seiner Elf. Beim Spielstand von 1:2 wurde „Cello“ schließlich in der 76. Minute eingewechselt, jubelte mit über den Ausgleich von Michael Ulbricht zum 2:2 und hätte in der 83. Minute per Kopf das 3:3 erzielen können, doch er verfehlte ganz knapp. Am Ende hieß es zwar 2:4 aus Sicht des HSV, doch die Fans waren sich einig: „Schön, dass du da bist!“
Jansen selbst gab sich volksnah, erfüllte alle Foto- und Autogrammwünsche, sogar in der Halbzeitpause auf dem Platz. „Ich habe einen Weg gesucht, wie ich mein Berufsleben mit Fußballspielen kombinieren kann und habe so mein Hobby wieder zurückgewonnen. Ich wollte dort spielen, wo auch noch etwas los ist. Hier gibt es sehr gutes Training, und ich werde gefordert“, sagte Jansen – und verschwand als Letzter in die Kabine.