Aufsichtsrat bestimmt. Hollerbach bekommt Verstärkung. Erster Sponsor kündigt wegen der Dauerkrise. Halilovic trifft sehenswert.
Neuer Aufsichtsrat steht fest
Die Hauptversammlung der AG, an der auch Investor Klaus-Michael Kühne sowie alle weiteren Aktionäre teilnahmen, wurde gegen 13.30 Uhr beendet. HSV-Präsident Jens Meier verließ als Erster der Club-Verantwortlichen das Volksparkstadion gegen 13.45 Uhr. Zuvor wurde der von Meier vorgeschlagene Aufsichtsrat für die kommenden fünf Jahre einstimmig gewählt.
Neben Hafenboss Meier, der als e.V.-Präsident automatisch gesetzt ist, gehören in Zukunft Ex-Profi Marcell Jansen, Felix Goedhart, der zuletzt mit seinem Putschversuch für Schlagzeilen sorgte, Ex-KPMG-Vorstand Michael Krall, der bisherige Rats-Chef Andreas Peters und Max-Arnold Köttgen (Vorstand beim Recycling-Unternehmen Remondis) dem Kontrollgremium an. Wie erwartet, übernimmt Krall den Vorsitz des Rats. "Wir sind uns der Bedeutung der Aufgabe bewusst und beginnen morgen mit der Arbeit“, wird Krall vom Verein zitiert.
Doch bleibt das Gremium wirklich für die gewählten fünf Jahre in dieser Konstellation bestehen? Sollte Meier auf der Mitgliederversammlung am 18. Februar (Sonntag) die Präsidentschaftswahl gegen Herausforderer Bernd Hoffmann verlieren, könnte der neue Aufsichtsrat schnell wieder Geschichte sein.
Denn Hoffmann hätte als Wahlsieger das Recht, den Aufsichtsrat nach seinen Wünschen umzubauen oder gar aufzulösen. Vermutlich würden dann nur noch Jansen und Peters dem Rat angehören. Doch dafür müsste Hoffmann sich zunächst einmal gegen Meier durchsetzen.
U21 gewinnt 3:1 gegen Ersatzspieler
Am Dienstag hat Bernd Hollerbach zwei gemischte Mannschaften aus Ersatzspielern und dem U-21-Team dreimal 20 Minuten gegeneinander spielen lassen. Am Ende hat die Mannschaft, die überwiegend aus Profis bestand, 1:3 gegen die Talente verloren.
Hollerbach holt Cardoso ins Trainerteam
Im Kampf um den Klassenerhalt lässt der HSV nichts unversucht und befördert Ex-Profi Rodolfo Cardoso in den Trainerstab. Die Personalie war vor allem ein Wunsch von Chefcoach Bernd Hollerbach, der mit dem Argentinier seit der gemeinsamen Zeit von 1996 bis 2004 als Spieler beim HSV befreundet ist.
„Ich freue mich sehr, wieder auf dem Platz zu stehen und werde alles dafür geben, dem Verein zu helfen, gemeinsam aus der schwierigen Situation herauskommen“, sagte der 49-Jährige, der bereits am Nachmittag beim internen Testspiel (siehe unten) das erste Mal an der Seitenlinie stehen wird. Sportchef Jens Todt: "Rodolfo konnte bereits auf allen Ebenen Trainer-Erfahrungen sammeln. Er spricht die Sprache der Spieler und genießt das Vertrauen von Bernd Hollerbach."
Cardoso war im Anschluss seiner Profikarriere für den HSV bereits als Trainer zahlreicher Jugendmannschaften (u.a. U16, U19 und HSV II) tätig und saß darüber hinaus als Interimstrainer für insgesamt vier Spiele bei den Profis (2011 und 2012) auf der Bank. Seit Oktober 2015 arbeitete Cardoso im Scouting des Clubs.
Rincon zieht weiter
Der frühere HSV-Profi Tomás Rincon wechselt für die festgeschriebene Kaufoption von sechs Millionen Euro von Juventus Turin zum Stadtrivalen FC Turin. Die Summe werde in drei Raten abbezahlt, teilte der Club mit. Bislang war der Venezolaner von der "Alten Dame" verliehen. Rincon spielte zwischen Januar 2009 und Sommer 2014 beim HSV.
Sponsor kündigt wegen HSV-Dauerkrise
Der erste Sponsor hat auf die Dauerkrise des HSV reagiert. Auf Abendblatt-Nachfrage hat Gesundheitspartner HEK bestätigt, den im Sommer auslaufenden Dreijahresvertrag „aus unternehmerischen Gründen“ nicht zu verlängern. Im Falle eines Abstiegs würden wohl weitere Sponsoren dem HSV den Rücken kehren.
Kühne ist bei Hauptversammlung
Jetzt ist es offiziell: Wie berichtet, nimmt Investor Klaus-Michael Kühne an der Hauptversammlung der AG auf der Westtribüne des Volksparkstadions teil. Bei der Sitzung wird unter anderem der neue Aufsichtsrat bestimmt. Auf der Agenda steht auch eine interne Aussprache nach dem gescheiterten Putschversuch (Bruchhagen und Todt sollten gehen).
Halilovic trifft sehenswert in Spanien
Während der HSV weiterhin auf der Suche nach kreativen Lösungen für das Offensivspiel sucht, hat ein alter Bekannter ein sehenswertes Tor geschossen: Der ausgeliehene Kroate Alen Halilovic erzielte den Siegtreffer für Las Palmas beim 1:0-Erfolg gegen den FC Malaga am Montagabend. Der eingewechselte Spielmacher nahm den Ball technisch brillant an der Strafraumkante mit der Brust an und vollstreckte mit seinem stärkeren linken Fuß.
Es ist sein erstes Tor im 24. Einsatz für den Insel-Club, bei dem Halilovic seit Januar 2017 aktiv ist. Der einst vom Boulevard als "Mini-Messi" gefeierte Mittelfeldspieler verpasste nahezu die komplette Hinrunde wegen einer Sprunggelenksverletzung. Zum Saisonende läuft der Leihvertrag aus. Ziehen die Spanier die Kaufoption in Höhe von 5 Millionen Euro nicht, kehrt Halilovic zurück zum HSV.
Jung kehrt zurück
Gideon Jung, der gegen Hannover aufgrund von Rückenschmerzen pausieren musste, soll im Laufe der Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und in Dortmund (gegebenenfalls als Ersatz des gesperrten Papadopoulos) zur Verfügung stehen. Sollte der Brasilianer Walace wegen der Geburt seines Kindes noch vor der Partie in seine Heimat fliegen, käme Jung im defensiven Mittelfeld und Mergim Mavraj auf der Papa-Position zum Einsatz.
Bremen will Polizeieinsatz für Nordderby in Rechnung stellen
Das Bundesland Bremen will der DFL bis zu 450.000 Euro für den Polizeieinsatz bei der Bundesligapartie des SV Werder gegen den HSV am 24. Februar in Rechnung stellen. Lesen Sie hier die Details zu dem Fall.
Abgang zum HSV: RB findet Nachfolger für Spors
RB Leipzig hat den Engländer Paul Mitchell als neuen Chef für die Talentsichtung und -entwicklung verpflichtet. Der 36 Jahre alte ehemalige Fußballer wird bei dem Bundesligisten ab sofort offiziell als „Head of Recruitment and Development die Talentesuche leiten“.
Die Sachsen reagierten damit zum einen auf den Weggang von Chefscout Johannes Spors, der seit dem 1. Februar für den HSV arbeitet, zum anderen auf die aus Sicht der Vereinsverantwortlichen nicht ausreichende Nachwuchsarbeit.
Hollerbach testet Reservisten gegen U21
Trainer Bernd Hollerbach lässt um 15.30 Uhr die Reservisten gegen die U21 spielen. Wer von den zuletzt wenig berücksichtigten Profis kann sich dabei für mehr Einsatzzeiten empfehlen? Vor allem Routinier Sejad Salihovic (33) hinterließ zuletzt einen guten Eindruck. Auch bei seinem knapp zehnminütigen Kurzeinsatz gegen Hannover überzeugte der Bosnier. Sein Standard führte zudem zum Ausgleich.