Hamburg. Gisdol ist schon wieder Geschichte beim HSV. Ex-Trainer van Marwijk ist der finanziell größte Profiteur der Trainerrochade.
Nun soll es also Bernd Hollerbach richten. Der gebürtige Franke und langjährige Co-Trainer von Felix Magath wird Nachfolger von Trainer Markus Gisdol und soll den HSV in der Ersten Bundesliga halten.
Inklusive aller Interimslösungen ist es bereits der 15. Trainerwechsel beim HSV in den zurückliegenden zehn Jahren. Ein kostspieliges Unterfangen, für das der Club alleine 8,1 Millionen Euro an Abfindungen zahlte. Immer wenn es schlecht lief, wurde der Trainer entlassen. Das musste nun auch Markus Gisdol am eigenen Leib erfahren.
Bei einer Jahresgage von 1,7 Millionen Euro stünden dem freigestellten Coach bis Vertragsende im Sommer 2019 noch rund 2,4 Millionen Euro zu. Ob und mit welcher Summe der Schwabe abgefunden wird, wird in den kommenden Tagen verhandelt.
Abfindungen: 2,5 Millionen für Labbadia
Der Kredit seiner erfolgreichen Mission Klassenerhalt in der Vorsaison war nach 16 Monaten im Amt endgültig aufgebraucht. Ein Schicksal, das Gisdol mit seinem Vorgänger Bruno Labbadia teilt. Der Retter von 2015 musste ein Jahr nach der gewonnenen Relegation gegen den Karlsruher SC schon wieder gehen und kassierte die restlichen neun Monate seines Vertrags ein Restgehalt von 1,3 Millionen Euro.
Beim vorzeitigen Ende seiner ersten Amtszeit (2009–2010) in Hamburg betrug Labbadias vertraglich festgeschriebene Abfindung 1,2 Millionen Euro.
Nur zwei HSV-Trainer kassierten keine Abfindung
Mirko Slomka (2014) und Bert van Marwijk (2013–2014) wurden ihre Abgänge mit 1,8 Millionen Euro beziehungsweise zwei Millionen Euro regelrecht versüßt. Thorsten Fink (2011–2013) erhielt 800.000 Euro bei seiner Entlassung, Michael Oenning (2011) und Armin Veh jeweils eine halbe Million Euro. Ohne Abfindung kam der HSV bei den Trainern Joe Zinnbauer (2014–2015) sowie dem freiwillig gegangenen Martin Jol (2008–2009) aus.
HSV zahlte 15,2 Millionen Euro Abfindung seit 2009