Ekdal erneut vor längerer Zwangspause. Walace spaltet die Fans. Spezialwette auf Gregoritsch. Halilovic mit demütigendem Comeback.
Ekdal fällt wieder länger aus
Mit Walace und dem zuletzt leicht angeschlagenen Gideon Jung (Sprunggelenk-Prellung), dafür ohne Albin Ekdal und Lewis Holtby hat der HSV sein erstes Training nach der Rückkehr aus Spanien absolviert. Letztere beiden trainierten ebenso individuell wie Bjarne Thoelke.
Für Ekdal war aber auch die abgespeckte Einheit schnell beendet – der Schwede fällt mit einer Innenbandläsion im Sprunggelenk für mindestens drei Wochen aus. Das ergab eine MRT-Untersuchung am Mittwoch. Und auch Holtby muss nach Vereinsangaben aufgrund einer Kapselverletzung vorerst eine Pause einlegen. In zwei Wochen soll er wieder ins Training einsteigen.
Die Besetzung der Doppelsechs im Spiel beim FC Augsburg wird für Trainer Markus Gisdol damit wohl eine der größten Herausforderungen. Etatmäßig steht für diese Position momentan nur noch der unerfahrene Vasilije Janjicic zur Verfügung. Wird Gisdol damit doch zur Berücksichtigung von Walace gezwungen?
Personalie Walace bleibt spannend
Die Spekulationen um einen vorzeitigen Abschied von Walace halten an. "Über seinen Berater wissen wir, dass zwei Vereine ihn gerne verpflichten möchten. Ein konkretes Angebot liegt uns aber nicht vor“, sagte Sportchef Jens Todt. Nach Abendblatt-Informationen hat Atlético Mineiro einen Unterhändler auf den HSV angesetzt, um eine 8,5 Millionen Euro hohe Offerte für den Brasilianer abzugeben.
Als weiterer Interessent aus Walaces Heimat gilt Flamengo Rio de Janeiro, aus Spanien soll sich der Drittletzte Deportivo Alavés hinzugesellen. "In allen drei Fällen geht es um eine Leihe. Das kommt für uns nicht in Frage", meint Todt, der gleichzeitig betont, den 22 Jahre alten defensiven Mittelfeldspieler nicht abgeben zu wollen. "Er ist unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten und wünscht sich einen Wechsel nach Brasilien“, sagte Todt der Zeitung.
Sollte Walace entgegen den Beteuerungen Todts doch noch wechseln, hat der Sportchef unter anderen Dominik Kaiser (RB Leipzig) im Visier. Den Mittelfeldspieler beobachtet Todt schon länger und zeigte sich dabei "imponiert" von der Entwicklung des "charakterlich einwandfreien" 29-Jährigen vom Regionalligaspieler zum Champions-League-Profi.
Die "Bild"-Zeitung wiederum berichtet von einem Plan, im Falle eines Walace-Wechsels auch noch einen weiteren Mittelfeldspieler holen zu wollen. Todt selbst bezeichnet nun die Wahrscheinlichkeit, dass sich beim HSV bis zum Ende der Transferfrist am 31. Januar noch etwas tut, auf "50:50".
Bruchhagen dementiert zweierlei
Im Rahmen des Abendblatt-Neujahrsempfangs hatte HSV-Chef Heribert Bruchhagen Verstärkungen in der laufenden Transferperiode noch ausgeschlossen. "Das kann ich mir nicht vorstellen. Denn wer bekommt schon Verstärkungen im Winter", sagte Bruchhagen am Montag. "Im Winter stehen Stammkräfte nicht zur Verfügung und wir haben unser Budget auch weitgehend ausgegeben."
Auf dem eigenen Neujahrsempfang am Mittwoch reagierte Bruchhagen dann sowohl auf den Bericht über ein bevorstehendes Angebot für Walace als auch eine angebliche neue HSV-Vertragsofferte für Dennis Diekmeier – und widersprach doppelt. "Diese Meldungen sind falsch“, sagte Bruchhagen. "Sie basieren nicht auf Informationen, die ich gegeben hätte, wenn man mich gefragt hätte."
Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, dass Diekmeier ein neues Angebot für eine Vertragsverlängerung erhalten haben soll. Der 28-Jährige, der seit 2010 für die Hanseaten spielt und dessen Kontrakt zum Saisonende ausläuft, solle für zwei Jahre an den Club gebunden werden zu deutlich besseren Bezügen, hieß es. Diekmeier wollte angeblich einen Vertrag über drei Jahre.
HSV-Fans im Fall Walace gespalten
Nahezu ausgeglichen fällt in der Walace-Frage derweil das Votum der Abendblatt-Leser aus. Während sich 48 Prozent der Fans für einen Verkauf des Brasilianers aussprechen, würden 52 Prozent den Streik-Profi trotz der Unruhen lieber behalten. Bis Mittwochvormittag hatten sich knapp 1700 User an der entsprechenden Umfrage beteiligt.
Spezialwette auf Ex-HSVer Gregoritsch
Am Sonnabend geht es für den HSV endlich wieder um Bundesliga-Punkte. Vor dem Spiel in Augsburg (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) zittern die Fans natürlich vor allem vor Michael Gregoritsch. Während dem Österreicher bei der Niederlage im Hinspiel (0:1) noch nahezu gar nichts gelingen wollte, hat sich der 23-Jährige inzwischen zu einem der Topscorer der Liga entwickelt.
Und so scheint es auch für die Buchmacher nicht allzu abwegig, dass sich Gregoritsch auch gegen seinen Ex-Club in die Torschützenliste einträgt. Für dieses Szenario bietet das Hamburger Portal mybet.com nun sogar eine Spezialwette an: Trifft "Gregerl" gegen den HSV, gibt es das 2.70-Fache des Einsatzes zurück. Bleibt der österreichische Nationalspieler gegen seine früheren Kollegen torlos, steht die Quote für diese Wette bei 1.40.
Auf welche Weise Gregoritsch einen Treffer erzielen würde – ob durch einen Standard oder aus dem Spiel heraus – spielt bei der Wette übrigens keine Rolle: Zur Erinnerung In seiner allerersten Bundesligasaison erzielte Michael Gregoritsch für den HSV die meisten direkt verwandelten Freistoßtore der gesamten Liga.
Halilovics trauriges Comeback
Ein anderer ehemaliger HSV-Kicker (wenn er streng genommen auch nur verliehen ist) feierte bereits gestern ein ein Erfolgserlebnis. Allerdings ein äußerst persönliches. Denn während sich Alen Halilovic am Dienstagabend über sein Startelf-Comeback freuen durfte, ging sein Club Las Palmas im Achtelfinal-Rückspiel des spanischen Pokals mit 0:4 in Valencia unter. Durch die Pleite muss der Liga-Letzte Las Palmas nach dem 1:1 im Hinspiel in der Copa del Rey die Segel streichen.
Auch die endgültige Demütigung eines 40-Meter-Gegentreffers durch Dreierpacker Luciano Vietto zum Endstand erlebte Halilovic vor seiner Auswechslung in der 79. Minute noch auf dem Platz mit. Es war der erste Einsatz von Beginn an für Halilovic nach dreieinhalbmonatiger Verletzungspause (Sprunggelenk). Zum Saisonende endet das Leihgeschäft mit Las Palmas, eine Rückkehr nach Hamburg scheint derzeit aber unrealistisch. Beim HSV besitzt der 21 Jahre alte kroatische Nationalspieler noch einen Vertrag bis 2020.