Kastls Herz hängt noch immer am HSV. Todt schwärmte für Keegan. Lasogga spielt wieder. Halilovic steht vor Comeback.
Kastls Herz hängt am HSV
Der frühere HSV-Profi Manfred Kastl hat die Sportart gewechselt. In der Nürnberger Kneipe Teddybär, die seiner Freundin Martina Heß gehört, wirft er jetzt regelmäßig Darts. „Ich kümmere mich um den Bürokram, kann auch sehr gut mit den Gästen“, erzählte Kastl der „Bild“-Zeitung.
Fußball zu spielen lässt seine Gesundheit nicht mehr zu. 2004 verunglückte Kastl als Beifahrer in Tschechien schwer. Der Fahrer kam ums Leben, Kastl lag mehr als zwei Wochen im Koma und sprang dem Tod nur knapp von der Schippe. Noch heute ist er nur zu 50 Prozent berufsfähig.
Den Großteil der Behandlungskosten, rund eine Million Euro, musste Kastl selbst aufbringen, weil die tschechische Versicherung nicht dafür aufkam. Sein Pflegeheim, das Kastl nach seiner aktiven Laufbahn in der Nähe von Stuttgart eröffnet hatte, musste er deshalb verkaufen und Privatinsolvenz anmelden. Auch von seinen früheren Bundesligavereinen habe er keine Hilfe erhalten.
Der frühere Torjäger Kastl gewann 1987 mit dem HSV den DFB-Pokal und 1992 mit dem VfB Stuttgart die deutsche Meisterschaft. Anschließend beendete er aufgrund der Krebserkrankung seiner Mutter seine Profilaufbahn. „Am HSV hängt immer noch mein Herz“, sagte Kastl. Für die Hamburger erzielte er in 37 Bundesligaspielen 17 Tore.
Todt schwärmte für Keegan
Jens Todts großes Vorbild war ein HSVer: Kevin Keegan sei in seiner Kindheit sein Idol gewesen, verriet der HSV-Sportchef der „Bild“-Zeitung: „Ich habe damals sogar ein Trikot von ihm besessen.“
Eine andere Erinnerung ist Todt inzwischen abhandengekommen: die Medaille, die er 1996 für den EM-Sieg mit der deutschen Nationalmannschaft erhielt. Sie wurde bei einem Einbruch gestohlen.
Van der Vaarts Tochter getauft
Rafael van der Vaart hat seine Tochter Jesslynn taufen lassen. Es sei „ein unvergesslicher Moment“ gewesen, sagte der frühere HSV-Star der „Bild“-Zeitung.
Die Zeremonie fand in van der Vaarts Heimat in Nordholland statt. In den sozialen Netzwerken veröffentlichte van der Vaart ein Foto, das ihn mit seiner Freundin Estavana Polman, Sohn Damian und der sieben Monate alten Jesslynn zeigt.
Lasogga spielt wieder, Halilovic vor Comeback
Erfreuliches gibt es von zwei Leihgaben des HSV zu berichten. Pierre-Michel Lasogga kam nach wochenlangen Wadenproblemen zu seinem zweiten Kurzeinsatz für den englischen Zweitligisten Leeds United. Wie schon beim 1:0-Heimsieg gegen Hull City am Sonnabend wurde der Stürmer auch beim 2:1-Sieg bei Burton Albion am „Boxing Day“ eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt. Zuvor hatte er sechs Spiele nacheinander verpasst.
In der Tabelle der „Championship“ verbesserte sich Leeds auf den fünften Platz, der am Saisonende zur Teilnahme am Play-off um den dritten Aufstiegsplatz berechtigt. Bereits am Sonnabend geht es zu Schlusslicht Birmingham City an, am Neujahrstag geht es dann zu Hause gegen Nottingham Forest.
Noch länger währte die Leidenszeit von Alen Halilovic bei UD Las Palmas. Der Kroate musste nach einer Operation am Sprunggelenk in den vergangenen 13 Spielen in der spanischen Primera División zuschauen. Jetzt ruhen die Hoffnungen des Tabellenletzten auch auf seinem Comeback, das unmittelbar bevorstehen soll. Am 3. Januar empfängt Las Palmas den Tabellendritten FC Valencia.
Über den Einsatz des offensiven Mittelfeldspielers entscheidet allerdings ein neuer Trainer: Paco Jémez wurde am Mittwoch als Nachfolger von Pako Ayestarán vorgestellt, der nach nur zwei Monaten Ende November entlassen worden war. Jémez hatte den Kanaren-Club bereits 2010 zum Klassenerhalt geführt. Als weitere Verstärkung wurde der argentinische Spielmacher Gabriel Martín Peñalba verpflichtet.
Mavraj gen Mekka
Weihnachtsgrüße von nah und fern erreichten die HSV-Fans in den vergangenen Tagen über Facebook, Instagram und Co. Walace und Douglas Santos feierten zu Hause im sommerlich warmen Brasilien. Auch Aaron Hunt zog es in die Wärme, der Spielmacher verbrachte Weihnachten in Dubai. Und Mergim Mavraj nutzte die freien Tage, um eine Pilgerfahrt nach Mekka in Saudi-Arabien zu unternehmen.
Ekdal verschiebt Hochzeitspläne
WM statt Hochzeit: Mittelfeldspieler Albin Ekdal (28) vom Hamburger SV lässt seine Verlobte Camilla wegen der WM im kommenden Sommer in Russland warten. Für eine Hochzeit im Jahr 2018 hat der schwedische Nationalspieler schlicht keine Zeit. „Im nächsten Sommer ist die WM. Da werden wir nicht heiraten, da muss ich zu 100 Prozent fokussiert auf den Fußball sein“, sagte Ekdal der „Hamburger Morgenpost“.
Ekdal, der sich im Herbst mit seiner langjährigen Freundin verlobt hatte, hat es mit der Hochzeit nicht eilig. „Vielleicht machen wird das in zwei, drei Jahren. Wir sind nicht so traditionell, dass wir spätestens ein Jahr nach der Verlobung heiraten müssen. Da machen wir uns keinen Stress. Mein Eltern haben sich 35 Jahre Zeit gelassen“, sagte Ekdal dem Blatt.
Zumindest was den Ort der Trauung angeht, hat er klare Vorstellungen. „Ich glaube, wir werden in Schweden oder Italien heiraten“, sagte Ekdal.
US-Statistiker sagen HSV Abstieg voraus
2018 ist es so weit: Der HSV steigt ab. Zu diesem Ergebnis kommen jedenfalls die Datenjournalisten der US-amerikanischen Nachrichten-Website „FiveThirtyEight“ (538). Sie rechneten für den HSV ein Endergebnis von 34 Punkten hoch, was Platz 17 und den direkten Abstieg in die Zweite Bundesliga bedeuten würde.
Den Relegationsplatz 16 belegte demnach der VfB Stuttgart mit 36 Punkten, Werder Bremen wäre mit der gleichen Punktzahl aufgrund der besseren Tordifferenz gerettet. Nicht zu retten wäre der Tabellenletzte 1. FC Köln mit 23 Punkten, die Abstiegswahrscheinlichkeit liege bei 90 Prozent. Souveräner Meister würde erneut Bayern München mit 81 Punkten vor Borussia Dortmund mit 60. Die ausführliche Tabelle findet sich hier.
Für seine Vorhersagen nutzt „FiveThirtyEight“ vier Datensätze aus jedem Spiel: die Zahl der erzielten Tore, bereinigt um Tore, die in Überzahl oder spät bei bereits klarem Spielausgang gefallen sind, die Zahl der angesichts der Torschüsse und deren Position zu erwartenden Tore sowie die Zahl der Torannäherungen, die ohne Torschuss blieben. Auf dieser Grundlage wird für jedes kommende Spiel die Zahl der Tore geschätzt, die jedes Team schießt. Dabei fließen weitere Parameter wie Angriffs- und Abwehr-Rating, Heimvorteil und die Zahl der Ruhetage ein.
Aber keine Sorge: Auch im Vorjahr prognostizierte „FiveThirtyEight“ für den HSV den 17 Platz, vor Darmstadt und hinter Ingolstadt. Am Ende konnte sich der HSV bekanntermaßen sogar vor der Relegation retten.