Hamburg. Laut „Sport-Bild“ tritt der frühere Vorstandschef gegen Amtsinhaber Jens Meier an. Ein Erfolg würde ihm großen Einfluss sichern.
Bislang war es nur ein Gerücht, jetzt scheint es konkret zu werden: Bernd Hoffmann strebt ein Comeback beim HSV an. Der frühere Vorstandsvorsitzende stellt sich nach Informationen der Zeitschrift „Sport-Bild“ bei der Mitliederversammlung am 18. Februar als Präsident des e. V. zur Wahl.
Noch habe Hoffmann (54) seine Kandidatur allerdings nicht offiziell erklärt. Das Abendblatt hatte bereits am 14. November über sein Interesse berichtet. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Sollte Hoffmann antreten, käme es zu einer brisanten Kampfabstimmung zwischen ihm und Amtsinhaber Jens Meier (51). Der Chef der Hafenbehörde HPA war zuletzt von Investor Klaus-Michael Kühne öffentlich gescholten worden, weil der nicht mit der geplanten Besetzung des künftigen Aufsichtsrats einverstanden war. Zwei von Meier vorgeschlagene Kandidaten, Jens Luther (HEK) und Karl J. Pojer (Hapag-Lloyd Cruises), sind daraufhin abgesprungen. Der Präsident gilt seither als angeschlagen.
Beirat müsste Kandidatur absegnen
Die "Sport-Bild" hatte kürzlich spekuliert, Meier wolle Heribert Bruchhagen als Vorstandsvorsitzenden des HSV ablösen, und habe deshalb versucht, Gefolgsleute im künftigen Aufsichtsrat zu platzieren. Meier könnte deshalb auch das Ansinnen des aktuellen Aufsichtsrats, Finanzvorstand Frank Wettstein (44) zum künftigen HSV-Chef aufzubauen, abgeblockt haben. Bruchhagens Vertrag ist bis 2019 gültig.
Hoffmann wechselte 2003 vom Rechtevermarkter Sportfive zum HSV und führte den Bundesligaclub acht Jahre lang operativ. Seit 2012 ist er als selbstständiger Spielerberater tätig. Bei einem Wahlerfolg würde er wieder zu einer der einflussreichsten Figuren im Verein aufsteigen. Der e. V. mit seinen fast 80.000 Mitgliedern hält 75 Prozent der Anteile an der HSV Fußball AG. Sein Präsident hat einen garantierten Sitz im Aufsichtsrat und das Recht, die weiteren Mitglieder des Gremiums vorzuschlagen.
Hoffmann stellt laut „Sport-Bild“ bereits seine mögliche Führungsmannschaft zusammen. Bis 13. Januar müsste er seine Bewerbung hinterlegen. Der fünfköpfige Beirat würde dann spätestens drei Wochen vor der Wahl entscheiden, ob die Kandidatur zugelassen wird.
Verein schließt Jahr mit Gewinn ab
Anders als die AG ist der e. V. wirtschaftlich erfolgreich und hat das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem operativen Gewinn in Höhe von 166.000 Euro abgeschlossen. Das gab Vereinspräsident Meier am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekannt.
„Unser Ziel ist es immer, mit einer soliden Finanzpolitik die Basis für den Verein langfristig zu stärken“, erklärte Meier bei der Präsentation der Zahlen für 2016/17. „Dies ermöglicht uns, notwendige Investitionen zu tätigen und damit wichtige Vereinsprojekte, die zum Teil Jahrzehnte lang nicht möglich waren, zu verwirklichen.“
Seine Kandidatenliste für den Aufsichtsrat hat Meier auf Druck Kühnes mittlerweile angepasst. Dem Kontrollgremium sollen weiter der bisherige Vorsitzende Andreas Peters und Felix Goedhart sowie neu Michael Krall, Max-Arnold Köttgen sowie der frühere Nationalspieler und HSV-Profi Marcell Jansen angehören.