Panthers sind Herbstmeister. DFB lädt van der Vaarts Sohn ein. Bruchhagen vergleicht Arp mit Meier und kontert Kritik aus Augsburg.

In memoriam Ernst Happel

An diesem Mittwoch wäre Ernst Happel 92 Jahre alt geworden. Zu Ehren des größten HSV-Trainers aller Zeiten trafen sich Familienangehörige, Freunde und alte Weggefährten im Altwiener Kaffeehaus "Ritter", in dem der geniale Grantler einst Stammgast war. Der HSV war durch Bernd Wehmeyer vertreten, auch Verteidigerlegende Manfred Kaltz besuchte die Runde. Erst vor zwei Wochen hatte sich Happels Tod zum 25. Mal gejährt.

Brand pfeift in Freiburg

Wenn das mal kein böses Omen ist: Benjamin Brand wird das Bundesligaspiel des HSV beim SC Freiburg am Freitag (20.30 Uhr/Eurosport Player, Liveticker auf Abendblatt.de) leiten. Das hat der Deutsche Fußball-Bund bekannt gegeben.

Mit dem 28-Jährigen aus Kolitzheim in Unterfranken haben die Hamburger bislang nur schlechte Erfahrungen gemacht. Drei HSV-Spiele hat Brand bislang gepfiffen, stets ging man als Verlierer vom Platz. Im Dezember 2015 gab es eine 1:3-Heimniederlage gegen Mainz, im Mai 2016 eine 0:1-Heimniederlage gegen Wolfsburg.

Schiedsrichter Benjamin Brand zeigt HSV-Stürmer Bobby Wood die Rote Karte – und das Unheil nimmt seinen Lauf
Schiedsrichter Benjamin Brand zeigt HSV-Stürmer Bobby Wood die Rote Karte – und das Unheil nimmt seinen Lauf © imago/DeFodi

Noch dicker kam es im Oktober vergangenen Jahres: Beim Spiel in Köln stellte Brand HSV-Stürmer Bobby Wood wegen einer Tätlichkeit vom Platz – da stand es noch 0:0. Im weiteren Verlauf schoss Anthony Modeste den HSV mit drei Toren allein ab, nachdem er in der ersten Halbzeit noch einen Elfmeter verschossen hatte.

Unterstützt wird Brand von Robert Schröder aus Hannover und Frederick Assmuth aus Köln. Vierter Offizieller ist Eduard Beitinger aus Regensburg, Videoassistent Günter Perl aus München.

Panthers sind Herbstmeister

Die HSV-Panthers haben sich souverän die Herbstmeisterschaft in der neuen Futsal-Regionalliga Nord gesichert. Der deutsche Meister hat all seine sieben Spiele gewonnen und liegt in der Tabelle mit 21 Punkten und einer Tordifferenz von +34 klar vor dem Hamburger Futsal-Club 2016 und Eintracht Braunschweig Futsal mit je 15 Punkten. In Lauerstellung liegt FC Fortis Hamburg mit zwölf Punkten vor Werder Bremen Futsal (neun). Der vierte Hamburger Vertreter, Sparta Futsal HSC, belegt mit sechs Punkten Platz sechs.

Die Rückrunde beginnt am 27. Januar mit den beiden Spielen Kiel – Sparta Futsal und Hamburger Futsal Club – Eintracht Braunschweig. Für die HSV-Panthers geht es erst am 10. Februar mit dem Spiel bei Fortis Hamburg weiter.

Papadopoulos erklärt seine Strumpflöcher

Das Bild tut jedem weh, der im offiziellen Fanshop des HSV 17,95 Euro für ein Paar Stutzen aus der aktuellen Saison hinblättert: Kyriakos Papadopoulos schneidet sich vor dem Spiel große Löcher in seine Strümpfe. Warum, das hat er jetzt in einem kurzen Video des Clubs erklärt.

Son ist Asiens Fußballer des Jahres

Der frühere HSV-Profi Heung-Min Son ist zu Asiens internationalem Fußballer des Jahres gewählt worden. Der Südkoreaner sicherte sich den Titel zum zweiten Mal nach 2015, wie die Konföderation AFC mitteilte. Son (25) erzielte für seinen Club Tottenham Hotspur 21 Tore in allen Wettbewerben der vergangenen Spielzeit und trug einen großen Teil zur erfolgreichen Qualifikation Südkoreas für die WM 2018 in Russland bei.

Heung-Min Son spielt seit 2015 für die Tottenham Hotspurs in der englischen Premier League
Heung-Min Son spielt seit 2015 für die Tottenham Hotspurs in der englischen Premier League © REUTERS | PETER NICHOLLS

Der Angreifer spielte von 2008 bis 2013 für den HSV und wechselte 2015 von Bayer Leverkusen zu Tottenham. Im Vorjahr wurde der frühere Mainzer Shinji Okazaki mit dem Preis ausgezeichnet, nachdem er mit Leicester City die englische Meisterschaft gewonnen hatte.

Bruchhagen vergleicht Arp mit Meier

Heribert Bruchhagen ist zuversichtlich, dass Ausnahmetalent Jann-Fiete Arp (17) dem HSV längerfristig erhalten bleibt. "Ich habe großes Vertrauen in seinen Berater Jürgen Milewski", sagte der Vorstandsvorsitzende in einer Presserunde am Mittwoch. Gemeinsam mit dem früheren HSV-Nationalspieler Milewski (60) habe er als Manager von Eintracht Frankfurt die Karriere von Stürmer Alexander Meier über zwölf Jahre begleitet. "Er ist ein Topstar geworden und hat sportlich wie wirtschaftlich alles richtig gemacht", sagte Bruchhagen.

HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Toptalent Jann-Fiete Arp bei der Einweihung der Alexander-Otto-Akademie
HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Toptalent Jann-Fiete Arp bei der Einweihung der Alexander-Otto-Akademie © WITTERS | Valeria Witters

Meier (34) war 2004 vom HSV zunächst leihweise zum damaligen Zweitligisten Frankfurt gewechselt und ist dem Verein bis heute treu geblieben, obwohl es laut Bruchhagen immer wieder lukrative Angebote anderer Vereine gab. In der Saison 2014/15 wurde der gebürtige Buchholzer mit 19 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga.

Arps Vertrag beim HSV gilt bis 2019. Am Montag hatte der "Daily Mirror" gemeldet, dass sich der Torjäger bereits mit dem FC Chelsea über einen Wechsel geeinigt habe, was Milewski energisch dementierte. Bruchhagen mahnte, Arp nach erst fünf Bundesliga-Einsätzen nicht zu viel aufzubürden: "Es ist alles ein bisschen früh", sagte der HSV-Chef, "ich habe schon viele Menschen gesehen, für die so eine Diskussion nicht so günstig war."

Gregoritsch sagt Arp große Zukunft voraus

Michael Gregoritsch (r.) und sein Nachfolger Jann-Fiete Arp im Mai beim Testspiel in Büsum
Michael Gregoritsch (r.) und sein Nachfolger Jann-Fiete Arp im Mai beim Testspiel in Büsum © WITTERS | Valeria Witters

Der frühere HSV-Stürmer Michael Gregoritsch freut sich über die Entwicklung von Youngster Jann-Fiete Arp (17). "Er ist ein Super-Junge, der dem ganzen Verein guttut", sagte der Österreicher der "Sport-Bild". Er habe Anfang des Jahres beim Trainingslager Tür an Tür mit Arp gewohnt und versucht, ihn zu unterstützen. "Er ist schüchtern, aber seine Qualitäten auf dem Platz sind überragend. Er hat die Fähigkeiten, sich bei jeder Mannschaft durchzusetzen. An ihm wird ganz Deutschland noch viel Freude haben."

Gregoritsch (23) war im Sommer an den FC Augsburg abgegeben worden und hatte seinen Exclub dafür öffentlich kritisiert ("Ich hätte das anstelle des HSV nicht getan"). Mit sechs Toren und zwei Vorlagen fügte er sich blendend ein. "Ich bin froh, dass es mir gelungen ist, die Aussagen zu bestätigen. Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft helfen kann und meinen festen Platz im Team habe." Beim HSV stand Gregoritsch vergangene Saison trotz fünf Toren und drei Vorlagen nur in zwei Bundesligaspielen über die vollen 90 Minuten auf dem Platz.

Bruchhagen kontert Hofmann

Heribert Bruchhagen hat mit Unverständnis auf die Kritik von Augsburgs Präsident Klaus Hofmann an der wirtschaftlichen Struktur des HSV reagiert. "Ich weiß nicht, was ihn bewegt hat", sagte der Hamburger Vorstandsvorsitzende in einer Presserunde am Mittwoch. "Wir tun immer alle gut daran, wenn wir uns mit dem eigenen Verein intensiv beschäftigen und weniger die Dinge in anderen Vereinen beurteilen."

Klaus Hofmann teilte bei der Mitgliederversammlung des FC Augsburg kräftig gegen die Konkurrenz aus
Klaus Hofmann teilte bei der Mitgliederversammlung des FC Augsburg kräftig gegen die Konkurrenz aus © imago/Krieger | Klaus Rainer Krieger

Hofmann hatte auf der Jahreshauptversammlung des FC Augsburg ordentlich gegen die Konkurrenz ausgeteilt. Zielscheibe war neben RB Leipzig auch der HSV. Hofmann kritisierte, dass Vereine im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens mithilfe von Darlehen durch private Geldgeber ihre Bilanz aufbesserten. "Dass Darlehen bei der Lizenzierung als Eigenkapital angerechnet werden, ist ein riesiges Grundübel. Selbiges gilt für Darlehen mit Stundungen. Das Handelsrecht tut das schon lange nicht mehr, aber das Fußballrecht schon", wird Hofmann im "Kicker" zitiert.

Konkret gemeint war der HSV, der seit Jahren von Anteilseigner Klaus-Michael Kühne mit Darlehen versorgt wird. "Wer jetzt an den HSV denkt, liegt nicht ganz falsch", sagte Hofmann. Er forderte zudem mehr Transparenz: "Alle lizenzierungsrechtlichen Tatbestände" müssten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Ausnahmegenehmigung für Arp

HSV-Trainer Markus Gisdol kann am Freitagabend gegen den SC Freiburg (20.30 Uhr/Eurosport Player, Liveticker bei Abendblatt.de) mit seinem Shootingstar Jann-Fiete Arp planen. Die zuständige Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz genehmigte den Einsatz des erst 17 Jahre alten Stürmers für die „Spätschicht“. Das berichtet die „Bild“-Zeitung.

Jann-Fiete Arp darf am Freitag zur „Spätschicht“ nach Freiburg
Jann-Fiete Arp darf am Freitag zur „Spätschicht“ nach Freiburg © WITTERS | ValeriaWitters

Eigentlich dürfen Jugendliche laut des Jugendarbeitsschutzgesetzes nur zwischen 6 und 20 Uhr beschäftigt werden. Ausnahmen können für „Musikaufführungen, Theatervorstellungen und andere Aufführungen“ beantragt werden. Ein Bundesligaspiel könne als „andere Aufführung“ bewertet werden. Auch Weltmeister Julian Draxler profitierte 2011 bei Schalke 04 von einer Ausnahmegenehmigung.

Arp absolvierte bisher fünf Bundesliga-Spiele und erzielte dabei zwei Tore, am 6. Januar wird er volljährig.

DFB fördert van der Vaarts Sohn

Damian van der Vaart, Sohn des früheren HSV-Stars Rafael van der Vaart, ist in den Fokus des Deutschen Fußball-Bundes geraten. Der Elfjährige hatte im September bei einer Sichtung gemeinsam mit 250 Kindern seines Jahrgangs vorgespielt. Nun ist entschieden, dass ab sofort an einem wöchentlichen Sondertraining des DFB teilnimmt.

Rafael van der Vaart mit seinem Sohn Damian in der VIP-Loge des Hamburger Volksparkstadions
Rafael van der Vaart mit seinem Sohn Damian in der VIP-Loge des Hamburger Volksparkstadions © WITTERS | TimGroothuis

„Damian ist mit einer leichtfüßigen Ballbehandlung aufgefallen“, erklärt der ehemalige DFB-Stützpunktkoordinator und Verbandssportlehrer Stephan Kerber in der Zeitschrift „Gala“. Zudem habe der Sohn des früheren niederländischen Nationalspielers Rafael van der Vaart (34) und der Moderatorin Sylvie Meis (39) eine besondere Sichtweise für seine Mitspieler gezeigt und verfüge über die Fähigkeit, diese in der Tiefe freizuspielen. „Damian hat den Platz nicht wegen seines berühmten Vaters bekommen, er hat ihn sich selber erarbeitet“, stellte Kerber klar.

Van der Vaart junior spielt in der Jugend des Hamburger Oberligaclubs SC Victoria und trainiert auch regelmäßig im Nachwuchs des HSV.