Hamburg. Degradierter Torhüter spricht über negative Schlagzeilen, dankt seinem Sportchef und verrät eigene Maßnahmen zur Besserung.

Wer am Mittwochmorgen beim HSV-Training zuschaute, der musste ganz genau hinsehen. Trainer Markus Gisdol? Nicht da. Fiete Arp, André Hahn, Gotoku Sakai und Christian Mathenia? Auch alle nicht da. Dafür dabei: St. Paulis Torwarttrainer Mathias Hain und Ex-Assistenztrainer Bernhard Trares – allerdings nur als Zuschauer. Während Gisdol und Hahn eine Grippe erwischt hatte, musste Arp die Schulbank drücken. Sakai und Mathenia fühlten sich schlapp, trainierten im Kraftraum individuell. Gesund und munter auf dem Platz war dagegen einer, über den in den vergangenen Tagen ziemlich viel geredet wurde: Julian Pollersbeck.

Pollersbeck rechtfertigt sich vor den Fans

Am Abend wurde dann nicht über, sondern mit dem Torhüter gesprochen. Beim Fantalk im Volksparkstadion äußerte sich der U-21-Europameister erstmals zu den zuletzt erhobenen Vorwürfen, dass er auf dem Platz und abseits des Platzes nicht die richtige Einstellung mitbringe. Bei der Veranstaltung, zu der ausschließlich Fans, aber keine Journalisten zugelassen waren, soll der hinter Mathenia und Tom Mickel zur Nummer drei degradierte Torwart laut einem Teilnehmer gesagt haben: „Es ist nicht schön, solche Dinge zu lesen, und ich bin froh, dass Jens Todt das relativiert hat. Einige Sachen waren schlicht gelogen.“ Seinen Vertrag in Hamburg, der bis 2021 läuft, wolle er erfüllen.

Pollersbeck engagiert Ernährungsberater

Fans berichteten von einem gelassenen und schlagfertigen Pollersbeck, der außerdem gesagt haben soll: „Ich bin immer motiviert. Ich muss damit leben, von öffentlichem Interesse zu sein, und ich muss die Entscheidungen des Trainers akzeptieren.“ Außerdem soll der 23-Jährige Verbesserungsbedarf im Bereich Athletik eingeräumt haben. Er habe einen Ernährungsberater hinzugezogen, absolviere regelmäßig Boxeinheiten.

Während der Gesprächsrunde im Restaurant Die Raute, bei der auch Verteidiger Rick van Drongelen (18) Rede und Antwort stand, durfte Pollersbeck auch weniger brisante Details preisgeben. Auf die Frage, was er im hohen Norden am meisten vermisse, soll der Bayer gesagt haben: „Schweinsbraten und Knödel von Mama.“