Bruchhagen verweigert Trainerdebatte. Janjicic im Krankenhaus. Ito dribbelt wieder. Zieht es Ex-HSV-Boss Hoffmann zum Ligakonkurrenten?

Bruchhagen verweigert Trainerdebatte

HSV-Chef Heribert Bruchhagen will in naher Zukunft keine Diskussion über Trainer Markus Gisdol führen. „Entscheidend ist, dass wir uns daran nicht beteiligen. Wir werden das Pingpong-Spiel nicht mitmachen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesligisten in einem Interview des Magazins „Kicker“.

Bruchhagen weiter: „Der Trainer wirkt gleichbleibend, er ist in seinem Wirken nicht abhängig von äußeren Einflüssen. Das ist hilfreich in dieser Situation. Das stimmt mich positiv, genauso wie der Fakt, dass er diese Situation schon einmal gemeistert hat.“ Die Hamburger sind seit sechs Spielen ohne Sieg, stehen auf Platz 15 und treffen am Sonnabend (18.30 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) auf den FC Bayern München. Gisdol hatte im vergangenen Herbst Bruno Labbadia abgelöst.

Bruchhagen nahm auch Sportdirektor Jens Todt in Schutz. „Jens Todt steht – wenn überhaupt – zu Unrecht in der Kritik“, sagte der 69-Jährige. „Er muss damit leben, es gehört dazu, aber klar ist: Die Entscheidungen hat nicht er allein getroffen, wir haben sie alle gemeinsam getragen.“

Gibt es ein Ultimatum für Gisdol?

Wie die „Sport-Bild“ erfahren haben will, soll es bereits ein Ultimatum für Gisdol geben. Demnach müsse der Tainer nach dem Bayern-Spiel, für das sich die Clubverantwortlichen um Bruchhagen nicht viel ausrechnen sollen, Ergebnisse liefern, wenn er seinen Job behalten will.

Finstere Miene zum bösen Spiel? Gisdol soll beim HSV intern angezählt sein
Finstere Miene zum bösen Spiel? Gisdol soll beim HSV intern angezählt sein © dpa | Christian Charisius

Laut dem Bericht erwarte die Vereinsführung, dass Gisdol nach dem Heimspiel gegen die Münchner die Wende gelingt. Im Anschluss steht allerdings das schwere Auswärtsspiel bei der heimstarken Hertha an, wo der HSV seit fünf Jahren punkt- und torlos ist. Danach empfangen die Hamburger den formstarken VfB Stuttgart, ehe es nach Schalke geht. Für Gisdol könnte es dann schon eng werden.

Vorerst stärkt der HSV seinem Coach nach außen noch den Rücken. "Wir reden mit Markus Gisdol und nicht über ihn, es gibt keine Trainerdiskussion. Wir sind zufrieden und haben großes Vertrauen in unser Trainerteam", sagt Sportchef Jens Todt.

Arp & Co. gegen Brasilien

Kapitän Jann-Fiete Arp vom HSV und die deutsche U-17-Nationalmannschaft treffen bei der Weltmeisterschaft in Indien im Viertelfinale auf Brasilien. Die Südamerikaner setzten sich am Mittwoch im Achtelfinale mit 3:0 (2:0) gegen Honduras durch. Die Tore für den dreimaligen U-17-Weltmeister, der am Sonntag (16.30 Uhr/Eurosport 2) in Kolkata gegen die Auswahl von DFB-Trainer Christian Wück spielt, erzielten in Kochi zweimal Brenner (11. und 56. Minute) sowie Marcos Antonio (44.).

Das deutsche Team um Torjäger Arp (17) und seinen HSV-Kollegen Josha Vagnoman (16) hatte im Achtelfinale am Montag Kolumbien mit 4:0 besiegt. Die deutsche U17 strebt in Indien den ersten Titel in dieser Altersklasse an.

Arp steigert seinen Marktwert

Dass Fiete Arp derzeit in Indien für Furore sorgt und das Aushängeschild der U-17-WM ist, scheint auch dem Online-Portal "Transfermarkt" nicht entgangen zu sein. Prompt hat die Plattform den Marktwert des Youngsters um 200.000 Euro auf eine halbe Million Euro angehoben. Arps Vertrag beim HSV läuft übrigens noch bis 2019. Über eine Verlängerung wollen die Hamburger im kommenden Sommer sprechen, wenn der 17-Jährige sein Abitur bestanden hat.

Ito wieder am Ball, Janjicic in Klinik

Wie erwartet, war der Schlag auf Tatsuya Itos Schienbein, der ihn am gestrigen Dienstag zu einem Trainingsabbruch zwang, nicht so schlimm wie anfangs befürchtet. Der kleine Japaner wirbelte bei der Vormittagseinheit am Mittwoch schon wieder über den Rasen. Pausieren mussten dafür Vasilije Janjicic (Virusinfekt) und der angeschlagene Sejad Salihovic.

Der Schweizer Janjicic könnte länger ausfallen. Nach der gestrigen Einheit im Kraftraum stellten die HSV-Ärzte eine schwere Virusinfektion mit Ausschlag im Gesicht beim 18 Jahre alten Mittelfeldspieler fest. Janjicic wurde noch am frühen Abend ins UKE eingeliefert, wo er sich vorübergehend in stationärer Behandlung befindet und am Tropf hängt.

Sein Ausfall auf unbestimmte Zeit wiegt besonders bitter, denn Janjicic hätte am Sonnabend gegen die Bayern (18.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) gute Chancen gehabt, für Walace, der bis auf sein Tor in Mainz enttäuschte, in die Startelf zu rücken. "Für ihn und uns ist das total ärgerlich", sagte Todt.

Fink neuer Ösi-Trainer? Es kann ganz schnell gehen

Der frühere HSV-Trainer Thorsten Fink gilt als aussichtsreichster Kandidat für den Posten des Teamchefs von Österreichs Nationalelf, doch der 49-Jährige hält sich weiter bedeckt. „Irgendwann werden wir uns unterhalten, es wird dazu kommen. Mehr will ich nicht dazu sagen“, sagte Fink. Direkte Gespräche mit dem Fußball-Verband ÖFB habe es bislang noch nicht gegeben.

Der 49-Jährige hat die Ausstiegsklausel in seinem Vertrag bei Austria Wien aber bereits bestätigt und damit den Weg für den Chefposten freigemacht. Austria-Vorstand Markus Kraetschmer betonte aber, dass man den früheren Bundesliga-Profi und -Trainer nur gegen eine „hohe Ablösesumme“ ziehen lassen wolle. Eine Entscheidung soll bis Ende des Monats fallen.

Leverkusen soll um Ex-HSV-Boss Hoffmann buhlen

Bei der Suche nach einem neuen Geschäftsführer ist Bayer Leverkusen offenbar auf den Namen Bernd Hoffmann gestoßen. Das berichtet die „Sport Bild“. Der Ex-HSV-Boss könnte Nachfolger von Michael Schade, der nach der Saison in Rente geht, beim Werksclub werden.