Mainz. Walace mit Täuschmanöver, Hahn spielt im Konjunktiv, Ito fehlt die Krönung. Die HSV-Profis nach der 2:3-Pleite in der Einzelkritik.
Der HSV hat in Mainz zwar seine Torflaute beendet, bleibt nach der 2:3-Niederlage aber auch im sechsten Spiel hintereinander ohne Sieg. Die HSV-Profis in der Einzelkritik.
Christian Mathenia: Wieder drei Gegentore und wieder sieht der Torhüter nicht gut aus. Beim ersten Mainzer Tor fehlten ihm die entscheidenden Zentimeter, beim 1:3 griff er daneben. Immerhin kannte der 25-Jährige seine alte Wirkungsstätte so gut, dass er einen Latza-Distanzschuss an die Latte guckte.
Dennis Diekmeier: Wie immer sehr engagiert auf seiner Außenbahn, wenngleich der Ertrag gering ausfiel. Noch einer der besten Hamburger.
Gideon Jung: Der Papadopoulos-Vertreter erledigte seine Aufgabe phasenweise besser als das Original. Souverän wie ein alter Hase im Zweikampf und mit kreativen Lösungen in der Spieleröffnung.
Mergim Mavraj: Kam häufig zu spät und bettelte in der ersten Hälfte um einen Platzverweis. Überließ den Spielaufbau komplett seinem Nebenmann – eine weise Entscheidung.
Gotoku Sakai: Was ist nur mit dem Sakai, der in der vergangenen Saison aus Leistungsgründen die Kapitänsbinde über-nahm, passiert? In den Duellen gegen Seeler-Enkel Öztunali war nur eine schlechte Kopie des Japaners zu sehen.
Albin Ekdal: Der Schwede kämpft, rennt und ackert, aber nach seinen Balleroberungen folgt zu häufig ein Fehlpass.
Walace (bis 66.): Sein zweites Bundesligator täuscht über einen schwachen Auftritt hinweg. Für die wichtige Position im zentral defensiven Mittelfeld ist seine Fehlerquote zu hoch. Beim zweiten Gegentor verliert er das Kopfballduell gegen Vorlagengeber Diallo.
Sven Schipplock (ab 66.): Der Joker war sofort nach seiner Einwechslung präsent und holte viele Freistöße heraus. Jetzt muss er nur noch an seiner Hauptaufgabe, Torgefahr auszustrahlen, arbeiten.
André Hahn: Es hätte sein Spiel werden können, doch nach zwei vergebenen Großchancen bleibt die Formulierung im Konjunktiv. Dem schnellen Rechtsaußen fehlt momentan das Quäntchen Glück im Abschluss.
Aaron Hunt: Darf sich beim Mainzer Bell bedanken, dass sein harmloser Freistoß zum zwischenzeitlichen Ausgleich führte. Mit seiner Rolle als kreativer Fixpunkt im Mittelfeld wirkte der Routinier überfordert.
Die Höhepunkte des Spiels
Tatsuya Ito (bis 55.): Der wendige und trickreiche Japaner zeigte auch bei seinem zweiten Auftritt, dass er eine Bereicherung für den HSV ist. Nach dem 1:2 hätte er seine Leistung allerdings mit einem Tor krönen müssen. Kurz nach der Pause zwangen ihn erneut Wadenkrämpfe zu einer vorzeitigen Auswechslung.
Filip Kostic (ab 55.): Meldete sich nach fünfwöchiger Verletzungspause wieder zurück. Positiv in Erscheinung trat der Serbe bei seinem Comeback aber nicht. Mit seiner Hereinnahme büßte der HSV seine Offensivgefahr auf Linksaußen ein.
Bobby Wood (bis 79.): Setzte sich immer wieder gegen die überfordert wirkenden Mainzer Innenverteidiger durch und sorgte so für Gefahr. Im zweiten Durchgang war dem US-Nationalstürmer die strapaziöse Länderspielreise anzumerken.
Sejad Salihovic (ab 79.): Sollte mit seinen Standards die Aufholjagd einleiten. Sein verwandelter Elfmeter in der Nachspielzeit kam jedoch zu spät.