Der HSV-Stürmer wechselt für ein Jahr nach Leeds und hofft, unter anderen Bedingungen wieder im Volkspark aufzulaufen.
Lasogga-Leihe nach Leeds perfekt
Es hat länger gedauert als gedacht, aber nicht zu lange: Der Wechsel von HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga zu Leeds United ist perfekt. Der englische Zweitligist verkündete am Donnerstag kurz vor Ablauf der Transferfrist (18 Uhr) den Abschluss des Leihgeschäfts.
Lasogga (25) erhält beim Traditionsclub die Rückennummer neun. "ich bin eine typische Neun, mein Spiel ist vorn im Zentrum", sagte Lasogga. "Es war an der Zeit, etwas zu verändern. Ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Es war nicht leicht, weil ich warten musste, wie sich die Situation in Hamburg entwickelt."
Lasogga war 2013 zunächst auf Leihbasis von Hertha BSC an die Elbe gewechselt. Der HSV überwies 2014 rund 8,5 Millionen Euro an den Hauptstadtclub, nachdem Lasogga den HSV in der Relegation gegen Greuther Fürth mit seinem Tor zum 1:1 gerettet hatte. Insgesamt erzielte er in 107 Spielen 30 Tore. Zuletzt traf er am 33. Spieltag der Vorsaison beim 1:1-Remis auf Schalke und hatte erneut Anteil am Klassenverbleib.
Lasogga: "Hatte mir andere Ziele gesteckt"
"Ich hatte es mir anders vorgestellt, als ich beim HSV fest unterschrieben habe", sagte Lasogga im Interview mit Sky am Donnerstagabend. "Damals habe ich mir andere Ziele gesteckt. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert." Besonders gut in Erinnerung blieben im die Fans im Volksparkstadion, vor denen er hoffe, nach seiner Rückkehr in einem Jahr unter anderen Voraussetzungen wieder auflaufen zu dürfen.
„Wir wünschen Pierre alles Gute für die neue Herausforderung in England und drücken ihm die Daumen im Aufstiegsrennen mit Leeds“, wurde HSV-Sportchef Jens Todt in der HSV-Mitteilung zitiert. Leeds United (drei Meisterschaften und ein Pokalsieg) steht nach fünf Spieltagen auf dem dritten Rang der zweiten englischen Liga.
Panne verzögert Abschluss
Der HSV hatte den Wechsel bereits am Dienstag als perfekt gemeldet. "Wir wünschen Pierre alles Gute für die neue Herausforderung in England und drücken die Daumen im Aufstiegsrennen mit Leeds", ließ sich Sportchef Jens Todt zitieren. Später wurde der Tweet wieder gelöscht. Grund: Noch waren nicht alle Formalitäten für das Leihgeschäft erledigt. Offenbar fehlte noch ein wichtiges Dokument.
Nach Sky-Informationen musste Lasogga (25) aufgrund der Panne am Donnerstag ein weiteres Mal nach Leeds reisen. Die ursprüngliche Meldung, wonach es sich um ein Versäumnis des HSV handelt, hat der Sender aber inzwischen korrigiert.
„Es fehlte eine Formalie“, bestätigte ein HSV-Sprecher am Donnerstag, wies aber die Darstellung zurück, dass der Club einen Fehler gemacht habe: „Nein, es hat keine Panne gebeben.“
Am Montag hatten sich Lasogga und seine Beraterin und Mutter Kerstin mit Leeds auf einen Wechsel geeinigt. Teil der Vereinbarung ist, dass der HSV das Gehalt (3,4 Millionen Euro) zur Hälfte übernimmt. In den taktischen Planungen von Trainer Markus Gisdol spielte der bullige Stürmer trotz Vertrags bis 2019 keine Rolle mehr.
Leeds verpflichtet Lasogga-Konkurrenten
Leicht wird es für den einstigen HSV-Retter Lasogga auch in Leeds nicht werden, sich einen Stammplatz zu erkämpfen. Erst am Donnerstag nahm der frühere englische Meister Pawel Cibicki (23) für vier Jahre unter Vertrag.
Der polnisch-schwedische Stürmer erzielte vergangene Saison in 20 Spielen für Malmö FF fünf Tore in der schwedischen Liga und soll auch bei Manchester United und Ajax Amsterdam im Gespräch gewesen sein. Leeds' Topscorer Chris Wood war für 16 Millionen Euro Ablöse zum FC Burnley gewechselt.
Augsburg-Manager Reuter kritisiert HSV-Bosse
Wegen des geplatzten Transfers von Linksverteidiger Konstantinos Stafylidis holt Augsburgs Manager Stefan Reuter zum Schlag gegen die HSV-Chefs aus. Auf die Frage, weshalb der Wechsel nicht zustande gekommen sei, antwortete Reuter der "Bild": „Weil der HSV für mich in der Situation ein ganz komischer Verein ist und ich manchmal den Eindruck habe, da weiß die eine Hand nicht, was die andere tut.“
Er finde, "wenn ich wirklich Interesse an einem Spieler habe, dann gehe ich anders vor. Das hat mir alles einen unstrukturierten Eindruck gemacht, da geht man gezielter vor“, sagte Reuter.
Porath für zwei Jahre nach Haching
Vollzogen ist auch der Wechsel von Finn Porath zur SpVgg Unterhaching. Das 20 Jahre alte HSV-Mittelfeldtalent wird für zwei Jahre an den Drittligisten verliehen.
"Finn ist ein exzellent ausgebildeter Offensivspieler, der die Qualität der Mannschaft insgesamt anheben wird“, sagte Haching-Trainer Claus Schromm. Juniorennationalspieler Porath war 2010 ins Nachwuchsleistungszentrum des HSV gewechselt. Vergangene Saison kam er zu einem ersten Bundesliga-Kurzeinsatz gegen Hoffenheim.
Tesche und Sam landen in Bochum
Sidney Sam wagt den Neubeginn in der Zweiten Bundesliga: Der bei Schalke 04 auf das Abstellgleis geratene Ex-Nationalspieler verlässt die Knappen und wechselt zum VfL Bochum. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten die Clubs Stillschweigen, der Vertrag des 29-Jährigen auf Schalke wäre am Ende der Saison 2017/18 ausgelaufen.
"Schön, dass der Wechsel zum VfL geklappt hat. Ich bin hier in den vergangenen Wochen hervorragend aufgenommen worden und fühle mich bereits als Teil der Mannschaft", sagte Sam, der in Bochum für zwei Jahre unterschrieb. In der vergangenen Rückserie war Sam an Darmstadt 98 ausgeliehen und kam auf 13 Erstliga-Einsätze.
Sam, der sich seit mehreren Wochen in Bochum fitgehalten hatte, war 2014 von Bayer Leverkusen zu Schalke gewechselt, hatte seitdem aber nur 14 Bundesliga-Spiele für Königsblau bestritten. In der Saison 2007/08 kam Sam auf vier Bundesliga-Einsätze für den HSV, bevor er 2008 nach Kaiserslautern verliehen wurde und schließlich 2010 nach Leverkusen wechselte.
Auch Robert Tesche, von 2009 bis 2014 beim HSV unter Vertrag, schließt sich dem VfL an. Der 30 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler kommt für eine Saison leihweise vom englischen Zweitligisten Birmingham City. Für den HSV kam Tesche auf 63 Bundesliga-Einsätze (vier Tore). 2014 war er zu Nottingham Forest gewechselt.
Sakai qualifiziert sich mit Japan für WM
Für Gotoku Sakai ist die WM-Teilnahme in greifbare Nähe gerückt. Der HSV-Kapitän hat sich mit Japan als viertem Team nach Gastgeber Russland, Rekordsieger Brasilien und dem Iran für die Endrunde 2018 qualifiziert. Den entscheidenden 2:0-Sieg gegen Australien in Saitama erlebte Sakai am Donnerstag allerdings nur auf der Bank mit, er wurde ebenso wie Dortmunds Shinji Kagawa von Japans Trainer Vahid Halilhodzic nicht eingesetzt.
Für die Japaner trafen Takuma Asano (41. Minute) und Yosuke Ideguchi (82.). Australien muss nach der Niederlage um die Qualifikation bangen. Vor dem letzten von zehn Spieltagen kämpfen die "Socceroos" mit Saudi-Arabien um Platz zwei, beide sind derzeit punktgleich. Während sich der Zweite direkt qualifiziert, muss der Dritte zwei weitere Relegationsrunden überstehen.
Green wechselt nach Fürth
Julian Green versucht sein Glück bei den Kleeblättern: Der frühere HSV-Stürmer wird von Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart an Zweitliga-Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth verliehen. „Für Julian ist es ganz wichtig, eine echte Chance zu haben, Stammspieler zu sein. Dies war aktuell beim VfB schwierig, und deshalb wollte er unbedingt wechseln“, sagte Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke.
Der achtmalige US-Nationalspieler Green (22) war erst im Januar vom FC Bayern München zum VfB gewechselt, im Februar gelang dem US-Amerikaner dabei sein erstes (und bis dato einziges) Ligator im bezahlten deutschen Fußball.
In der Hinrunde der Saison 2014/15 absolvierte Green als Leihspieler fünf Bundesliga-Einsätze für den HSV. Schlagzeilen machte er, als er sich im Februar 2015 weigerte, für die zweite Mannschaft der Hamburger zu spielen, und dafür vom Verein abgemahnt wurde. Im Sommer des gleichen Jahres kehrte er zu den Bayern zurück.
Sechs Trainer für sieben Profis
Übersichtlich war es beim HSV-Training am Donnerstagvormittag. Ganze sieben Feldspieler stellten sich um zehn Uhr vor: Walace, Douglas Santos, Lewis Holtby, Dennis Diekmeier, André Hahn, Bakery Jatta und Gideon Jung. Sie bekamen fast schon eine Eins-zu-eins-Betreuung geboten: Sechs Trainer waren zugegen.
Alle anderen Profis weilten entweder bei ihrer Nationalmannschaft, sind verletzt (Nicolai Müller, Bjarne Thoelke, Aaron Hunt), angeschlagen (Sven Schipplock) oder auf dem Sprung zu einem anderen Club (Finn Porath, Pierre-Michel Lasogga). Um 15 Uhr steht eine weitere Trainingseinheit auf dem Programm.
Veh glaubt an ruhige HSV-Saison
Ex-Trainer Armin Veh traut dem HSV nach dem geglückten Bundesliga-Start mit zwei Siegen in zwei Spielen eine ruhige Saison ohne Abstiegssorgen zu. „Der Kopf spielt eine große Rolle im Fußball. Dieser Blitzstart wird Hamburg helfen“, sagte der 56-Jährige der „Fußball-Bild“.
Unter Veh hatte der HSV zuletzt 2010 nach zwei Partien sechs Punkte verbucht. Dass nun erneut „das Pendel auch mal in Richtung HSV ausgeschlagen“ hat, überraschte Veh nicht. „Viele Vereine in der Liga haben eine ähnliche Spielstärke. Ich habe eine große Dichte ausgemacht“, sagte er.
Todt hofft bei Santos auf Hunt-Effekt
Die Transfers von Jérôme Roussillon von HSC Montpellier und Konstantinos Stafylidis vom FC Augsburg sind geplatzt. Für Douglas Santos heißt das: Er wird ein weiteres Jahr beim HSV bleiben, obschon die PSV Eindhoven den brasilianischen Linksverteidiger gern verpflichten würde. Douglas Santos, vor genau einem Jahr auf den letzten Drücker für 7,5 Millionen Euro von Atlético Mineiro aus Belo Horizonte gekommen, war einem Wechsel wohl nicht abgeneigt, zumal der HSV nicht den Eindruck machte, ihn unbedingt halten zu wollen.
Jetzt ist er nach eigener Aussage „froh, dass alles geklärt ist“. Nach dem 7:0-Sieg beim Fünftligisten NTSV Strand 08 am Mittwochabend gab sich Douglas Santos kämpferisch: „Es ist gut für mich, dass ich beim HSV bleibe. Das wird meine Saison.“ In den ersten beiden Bundesligaspielen der Saison hatte Douglas Santos nicht im Kader von Trainer Markus Gisdol gestanden.
Auch Sportchef Jens Todt hofft nun bei Douglas Santos auf einen ähnlichen Effekt wie bei Aaron Hunt. Der Spielmacher hatte in der vergangenen Rückrunde aufgedreht, nachdem ihn der HSV im Winter hatte abgeben wollen. „Als der Wechsel scheiterte, haben wir uns hingesetzt und die Reset-Taste gedrückt“, sagte Todt dem „Kicker“, „so wird es auch jetzt mit Santos sein.“ Er habe auch nie den Eindruck gehabt, dass sich der Brasilianer in Hamburg unwohl fühle.
Drei HSVer hoffen auf die U-17-WM
Drei HSV-Talente dürfen sich Hoffnung auf die Teilnahme an der U-17-WM in Indien (6. bis 28. Oktober) machen. Nationaltrainer Michael Prus berief neben seinem gesetzten Torjäger Jann-Fiete Arp auch Daniel Owusu (beide 17) und Josha Vagnoman (16) aus der U-19-Bundesligamannschaft in den vorläufigen Kader.
Beister ist „on Fire“
Maximilian Beister sucht in Übersee eine neue Perspektive. Die einstige Sturmhoffnung des HSV absolviert derzeit ein Probetraining bei Chicago Fire, dem Club von Weltmeister Bastian Schweinsteiger in der US-amerikanischen Major League Soccer. Das berichtet die Tageszeitung „Daily Herald“. Der 26-Jährige hatte nach seinem Weggang vom HSV im Jahr 2015 vergeblich versucht, sich in Mainz sowie als Leihspieler bei 1860 München und Melbourne Victory durchzusetzen. Seit Juli ist Beister vereinslos.
Chicago hat nach einem starken Saisonstart zuletzt geschwächelt, die letzten vier Spiele gingen verloren. Trainer Veljko Paunovic würde die Offensive um Nemanja Nikolic und David Accam gern verstärken.
Knöll verrät sein Torgeheimnis
Törles Knöll hat einen Lauf. Mit fünf Toren in den ersten fünf Saisonspielen schoss der Stürmer die U-21-Mannschaft des HSV an die Spitze der Regionalliga Nord. Beim 7:0-Sieg der ersten Mannschaft beim NTSV Strand 08 schenkte er dem Fünftligisten aus Timmendorfer Strand allein vier Tore ein.
Hinterher verriet der 19-Jährige sein Erfolgsgeheimnis. „In der Jugendnationalmannschaft habe ich von Miroslav Klose gute Tipps bekommen. Von ihm konnte ich einiges lernen“, sagte Knöll der „Bild“-Zeitung. Weltmeister Klose (39) absolviert beim Deutschen Fußball-Bund derzeit ein Trainerausbildungsprogramm.