Auch weitere Bundesliga-Verantwortliche im Milliardärs-Ranking. Kühne-Äußerung bringt HSV Ärger mit der DFL, Bruchhagen reagiert.
DFL: HSV muss Kühne-Äußerung erklären
Verstoßen der HSV und Investor Klaus-Michael Kühne gegen die sogenannte 50+1-Regel der Deutschen Fußball-Liga (DFL)? Der HSV bestätigte, dass die DFL den Verein zu einer Stellungnahme aufgefordert hat. Hintergrund ist ein Interview Kühnes, in dem dieser seinen Einfluss auf die Vertragsverlängerung von Bobby Wood und den Transfer von André Hahn schildert. Wood und Hahn werden von der Agentur Sportstotal betreut, deren Chef Volker Struth als enger Vertrauter von Kühne gilt. Die nur in Deutschland existierende 50+1-Regel soll verhindern, dass Investoren die Macht in einem Club übernehmen.
"Wir werden die Stellungnahme in aller Ruhe und Gelassenheit abgeben", sagte HSV-Boss Heribert Bruchhagen dem Abendblatt. "Herr Kühne hat den Satz so gesagt. Ich kann aber nur wiederholen, dass er nicht ins operative Geschäft eingreift."
Kühne, Tönnies und Hopp im Milliardärs-Ranking
Er lebt unter anderem auf Mallorca und liebt Hamburg und seinen HSV. Und nun wird Investor Klaus-Michael Kühne zu den zehn reichsten Deutschen gezählt, wenn man dem Magazin "Bilanz" glauben darf. Das Ranking geht zurück auf Schätzungen des Wirtschaftsmagazins. 80-jährige Kühne, der seit Jahrzehnten in der Logistikbranche tätig ist (Kühne & Nagel), wird auf ein Vermögen von 9,1 Milliarden Euro taxiert, damit habe er seinen Besitzstand binnen eines Jahres um 1,1 Milliarden vermehrt. Auf Platz 13 wird mit 8,3 Milliarden Euro Dietmar Hopp (1899 Hoffenheim) geführt. Ebenfalls noch mehr als eine Milliarde Euro (1,1) besitzt demnach Fleischfabrikant Clemens Tönnies, Vorstandsvorsitzender von Schalke 04.
Köln witzelt vor Auslosung
Wenige Stunden vor der Heimpremiere gegen den HSV hat der 1. FC Köln mit einem humorvollen Video für Lacher gesorgt. Vor der Ermittlung der Europa-League-Gruppen in Monaco verbreiteten die die Rheinländer ein Video, in dem Spieler und Offizielle mit berühmten Fußballer-Zitaten und -Phrasen kommentierten -- universell auch danach brauchbar.
So meinte Abwehrchef Dominique Heintz: „Ob Madrid oder Mailand, Hauptsache Italien.“ Nationalspieler Jonas Hector analysierte: „Es gibt nur diese eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage.“ Co-Trainer Manfred Schmid versicherte: „Wir haben genug Potenz für die Europa League.“ Und Marcel Risse mutmaßte bereits: „Ein interessanter Gegner. Zu Hause sind die durchaus stark. Aber ich denke, die werden auch bei uns Probleme bekommen.“
Zugelost bekam der FC letztlich den FC Arsenal London, BATE Borissow (Weißrussland) und Roter Stern Belgrad in Gruppe H. Köln nimmt erstmals nach 25 Jahren wieder in einem Europacup-Wettbewerb teil.
Waldschmidt für deutsche U21 nominiert
HSV-Stürmer Luca Waldschmidt wurde erstmals in die U-21-Nationalmannnschaft eingeladen. Trainer Stefan Kuntz berief den 20-Jährigen, der den HSV mit seinem Siegtor am letzten Bundesligaspieltag der vergangenen Saison gegen Wolfsburg vor der Relegation bewahrt hatte, in sein Aufgebot für das Testspiel in Paderborn gegen Ungarn am 1. September (18 Uhr/Eurosport) und das EM-Qualifikationsspiel in Osnabrück gegen Kosovo am 5. September (19 Uhr/Eurosport). Auch Torwart Svend Brodersen vom FC St. Pauli wurde nominiert.
Von den Spielern, die im Juni in Polen Europameister wurden, sind nur noch sechs im Kader verblieben: Waldemar Anton (Hannover), Thilo Kehrer (Schalke), Lukas Klünter (Köln), Nadiem Amiri (Hoffenheim), Mahmoud Dahoud (Dortmund) und der frühere Hamburger Levin Öztunali (Mainz). 16 Akteure haben die Altersgrenze erreicht. Kuntz: "Nach dem EM-Titelgewinn in Polen stehen wir mit dieser Mannschaft nun vor einem Neuanfang. Ich bin auf die vielen neuen Spieler gespannt." Ziel ist die Qualifikation für die EM 2019 in Italien und die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.
Papadopoulos und Ekdal sind fit
Beim Abschlusstraining des HSV am Donnerstag fehlten Kyriakos Papadopoulos und Albin Ekdal noch. "Die Jungs haben mal eine Erholungspause gekriegt", erklärte Co-Trainer Frank Fröhling am Freitag bei HSV TV. Einem Einsatz am abend im Spiel beim 1. FC Köln stehe aber nichts im Wege. Außer Nicolai Müller und Bjarne Thoelke seien alle Spieler einsatzfähig.
RAF lässt den HSV hochgehen
Das Unternehmen Tabellenführung hat begonnen: Mit einer Maschine der lettischen Charterfluglinie RAF-Avia ist der HSV am Freitag zum abendlichen Bundesligaspiel beim 1. FC Köln aufgebrochen.
In Köln wird die Mannschaft im Hotel "Radisson Blu" ihr Tagesquartier beziehen. Trainer Markus Gisdol war es wichtig, dass seine Spieler die Nacht vor dem Spiel in vertrauter Umgebung verbringen und nicht schon am Donnerstag anreisen müssen. Gelingt auch in Köln ein Sieg, gäbe es für die Profis zudem zwei Tage frei.
Kommt Mayoral für Müller?
Erzielt der HSV noch kurzfristig einen „Königstransfer“? Laut dem Portal „Transfermarkt“ steht Mittelstürmer Borja Mayoral von Real Madrid im Fokus des HSV. Der 20-Jährige, der vergangene Saison als Leihspieler 19 Bundesligapartien für den VfL Wolfsburg bestritt, hat im Kader des Champions-League-Siegers derzeit keine Chance auf Einsatzzeiten.
Mayoral könnte beim HSV nach dem Ausfall von Nicolai Müller die Offensive verstärken. Die "Königlichen", bei denen Mayoral noch bis 2021 unter Vertrag steht, seien einem Leihgeschäft „nicht abgeneigt“.
Letzter Sieg in Köln vor fünf Jahren
Schafft der HSV heute Abend den Sprung an die Tabellenspitze der Bundesliga? Ein Punkt im Spiel beim 1. FC Köln (20.30 Uhr/Eurosport Player, Liveticker auf Abendblatt.de) würde ausreichen, doch die Statistik ist nicht gerade ermutigend. Die Erinnerung an den letzten HSV-Sieg in Köln verblasst allmählich. Am 12. Februar 2012 gelang Paolo Guerrero in der 88. Minute der Treffer zum 1:0. Beim letzten Aufeinandertreffen in der Domstadt am 30. Oktober 2016 schoss der inzwischen nach China abgewanderte Anthony Modeste den HSV im Alleingang mit 3:0 ab – einen vierten Treffer vergab der Franzose vom Elfmeterpunkt.
Immerhin: Der HSV ist saisonübergreifend seit vier Ligaspiele ungeschlagen. Ihren bislang letzten Auswärtssieg feierte die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol am 11. Februar mit einem 3:0 beim bis dahin zu Hause ungeschlagenen Vizemeister Leipzig.
Die Kölner entschieden die letzten beiden Heimspiele mit insgesamt sechs Treffern für sich und sind seit dem 8. April (2:3 gegen Gladbach) zu Hause unbesiegt. Von den letzten sechs Pflichtspielen verlor Köln nur eins - das Derby in Mönchengladbach am ersten Spieltag.
Diekmeier vor Torlos-Rekord
Einen Rekord der besonderen Art könnte Dennis Diekmeier feiern. Bleibt der Außenverteidiger auch in der Partie in Köln ohne Treffer, wäre er mit 183 Partien ohne Tor Rekordhalter in der Bundesliga-Geschichte. Am ersten Spieltag der neuen Saison war Diekmeier beim 1:0 gegen den FC Augsburg mit der bisherigen „Nummer eins“ Markus Schuler (182 Spiele ohne Tor) gleichgezogen. Am Ex-Hamburger Hans-Jürgen Ripp und dem früheren Gladbacher und ehemaligen Werder-Manager Thomas Eichin (180 Einsätze) hatte er sich bereits in der vergangenen Saison vorbeigeschoben.
Trainer Markus Gisdol betonte jedoch, Diekmeier (27) an seinen Defensivqualitäten und nicht an seiner Torgefährlichkeit zu messen. „Aber wenn er in die Geschichte eingehen will, muss er noch ein Spiel aushalten.“
HSV „nullt“ wieder
Sie tickt und tickt und tickt: die Bundesliga-Uhr des HSV. Am Donnerstag jährte sich die Zugehörigkeit zur Eliteklasse zum 54. Mal. Der HSV hielt den Moment im Video fest.