Christian Mathenia und Julian Pollersbeck lieferten sich einen Zweikampf um die Nummer eins. Gisdol bezeichnet seine Wahl als fair.

Hamburg. Der Zweikampf im Tor des HSV ist entschieden. Wie erwartet, hat sich Trainer Markus Gisdol auf Christian Mathenia als neue Nummer eins festgelegt. Neuzugang Julian Pollersbeck geht als Herausforderer in die Saison. "Christians Leistungen waren in der Vorbereitung, als ein fairer Wettkampf stattfand, einen Tick besser", begründete Gisdol seine Wahl, die ihm nicht schwerfiel. "Julian hat die Entscheidung akzeptiert, beide Torhüter betrachten diese als fair."

Auf die Möglichkeit, den für 3,5 Millionen Euro aus Kaiserslautern verpflichteten Pollersbeck im DFB-Pokal Spielpraxis zu geben, während Mathenia in der Liga zum Einsatz kommt, verzichtet Gisdol. Eine entsprechende Frage des "Jobsharings" beantwortete der Coach mit einem klaren "Nein".

Pollersbeck patzte zweimal schwer

U21-Europameister Pollersbeck galt nach dem Titelgewinn mit dem DFB-Nachwuchs Ende Juni zunächst als Favorit auf die Nachfolge des nach Mainz abgewanderten René Adler. Seine starken Leistungen bei der Europameisterschaft in Polen konnte er allerdings in der Saisonvorbereitung beim HSV nicht bestätigen. In den Testspielen gegen Kiel (3:5) und Sparta Rotterdam (1:1) patzte der 22-Jährige gleich zweimal schwer.

Sein Förderer, Gerry Ehrmann, kritisierte daraufhin im Gespräch mit dem Abendblatt, dass Pollersbeck manchmal unter Hochmut leide. "Wer feiert, muss auch seine Leistung abliefern", sagte der FCK-Kulttorwarttrainer über seinen ehemaligen Schützling, der sich bei der U21-EM als „Feierbiest“ entpuppte.

Die Nummer 1 trägt Mathenia

Pollersbeck (l.) muss sich strecken. Er geht als Herausforderer in die Saison. Mathenia ist die Nummer eins
Pollersbeck (l.) muss sich strecken. Er geht als Herausforderer in die Saison. Mathenia ist die Nummer eins © Witters/TimGroothuis

Mathenia absolvierte hingegen eine fehlerfreie Vorbereitung und genießt ohnehin noch Kredit bei Gisdol nach seinen starken Leistungen im Saisonendspurt, als der 25-Jährige den verletzten Stammkeeper Adler tadellos vertrat und maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt hatte. Seine Rückennummer 1, die Mathenias Trikot seit dieser Saison schmückt, hat damit nicht mehr nur noch symbolischen Charakter.