Nach dem Abgang von René Adler musste sich der Sänger etwas einfallen lassen – und das nicht zum ersten Mal.
Hamburg. Es ist das Highlight vor jedem Heimspiel: Wenn Stadionsprecher Lotto King Karl „Hamburg, meine Perle“ im Volksparkstadion singt, grölt die ganze Arena mit. Vor der neuen Saison müssen sich die Fans allerdings an eine neue Textzeile gewöhnen. Denn die inoffizielle HSV-Hymne hat nach dem Abgang von René Adler eine Auffrischung erhalten.
„Wenn du aus Leverkusen kommst, ist dein Torwart jetzt bei uns zu Hause“, hatte Lotto King Karl bislang vor der Nordtribüne mit Bezug auf den Ex-Nationaltorhüter geschmettert. Doch Adler, einst von Bayer 04 nach Hamburg gewechselt, spielt nun für Mainz 05.
Die entstandene Lücke füllte Lotto King Karl mit einem Vers zu Ehren von Abwehrspieler Kyriakos Papadopoulos: „Wenn du aus Leverkusen kommst, ist der Papa jetzt bei uns zu Hause“, heißt es seit Adlers Wechsel in dem Kultlied. Einige HSV-Fans hörten die neue Textzeile bei der Saisoneröffnung am Sonntag gegen Espanyol Barcelona (1:1) das erste Mal. „Ich habe die veränderte Version schon länger auf Konzerten gespielt“, versichert der Sänger im Gespräch mit dem Abendblatt.
Der Wandel der Leverkusen-Zeile
Auf die Idee, die Textzeile anzupassen, ist er selber gekommen. „Als sich der Abgang von René Adler andeutete, war es klar, dass wir etwas ändern müssen“, so Lotto King Karl. „Glücklicherweise stand dann relativ schnell fest, dass der HSV Papadopoulos fest verpflichten wird. Dadurch war es eine Sache von wenigen Tagen.“
Es ist nicht die erste Änderung der Leverkusen-Textzeile. Um Ex-HSV-Keeper Hans-Jörg Butt nach seinem Wechsel 2001 zu Bayer 04 eine Spitze mitzugeben, hieß es einst: „Wenn du aus Leverkusen kommst, lass den Torwart gleich zu Hause.“ Mit Butts Verbannung auf die Leverkusener Ersatzbank (2007) und seinem Wechsel zu den Bayern (2008) änderte sich die Passage erneut. Seit Adlers Transfer zum HSV blieb der Satz unberührt.
„Es ist die am meisten umkämpfte Textzeile“, gibt Lotto King Karl zu. „Wenn Papadopoulos nicht zum HSV gewechselt wäre, hätten wir uns etwas einfallen lassen müssen.“ So aber sei die Entscheidung recht einfach gewesen und „Papa“ passe gut in die Melodie hinein.
Die alte Version von "Hamburg, meine Perle":