Neuer Innenverteidiger hat schon einen Spitznamen. Von seinen Abwehrpartnern Mavraj und Papadopoulos will er viel lernen.
Hamburg. In seiner Heimat wird HSV-Neuzugang Rick van Drongelen aufgrund seiner kompromisslosen Spielweise der „Chiellini vom Kasteel“ nach dem Namen des Stadions seines Ex-Clubs Sparta Rotterdam genannt. Und auch in Hamburg hat der 18 Jahre alte Innenverteidiger schon einen Spitznamen nach einer prominenten Fußball-Größe verpasst bekommen. „Meine Mitspieler nennen mich jetzt Huub“, sagt van Drongelen lachend bei seiner Vorstellung nach seiner ersten Trainingseinheit am Volksparkstadion.
Die Idee für den Kosenamen hatte Abwehrpartner Mergim Mavraj. „Er dachte über ein paar holländische Namen nach und war dann von Huub Stevens als Namensgeber sehr angetan“, berichtet Stevens Landsmann van Drongelen, der Gefallen an seinem neuen Spitznamen gefunden hat und keine Anstalten machte, sich dagegen zu wehren.
Ohnehin schaut der Youngster zu dem 13 Jahre älteren Mavraj auf. „Der Wechsel zum HSV ist ein großer Schritt für mich. Es ist wichtig, dass ich mich an der Seite von Mavraj und Papadopoulos weiterentwickeln kann“, so van Drongelen, der weiß, dass er erstmal auf der Bank sitzen wird, wenn der Albaner und der Grieche fit sind. „Ich will von ihnen lernen.“
Gisdol, Todt und Hoogma gaben den Ausschlag für HSV-Wechsel
Doch vor allem Papadopoulos treibt Trainer Markus Gisdol aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit immer wieder Sorgenfalten ins Gesicht. Am Mittwoch ließ er sein Problem-Knie untersuchen und erhielt grünes Licht von den Ärzten. Wegen anhaltender Probleme verpasste der 6,5-Millionen-Euro-schwere Neuzugang Teile der Vorbereitung und das Testspiel gegen den türkischen Erstligisten Antalyaspor (0:2). Doch nach jetzigem Stand soll Papadopoulos zum Saisonstart fit sein. Am Freitag trainierte er schon wieder mit der Mannschaft auf dem Rasen.
Van Drongelen langt in seinem ersten HSV-Training richtig zu:
Van Drongelen langt in seinem ersten HSV-Training richtig zu
Van Drongelen, für den der HSV rund drei Millionen Euro nach Rotterdam überwies, startet daher als Herausforderer in die neue Saison. Vom Interesse der Hamburger habe er erst vor zwei Wochen erfahren. Nach dem Testspiel in den Alpen gegen seinen neuen Arbeitgeber (1:1) traf er im Mannschaftshotel Spartas erstmals persönlich auf Sportchef Jens Todt und Gisdol. „Sie haben mir ein gutes Gefühl gegeben“, beschreibt der Abwehrspieler.
Danach griff van Drongelen zum Telefon und holte sich Rat von Ex-HSV-Profi Nico-Jan Hoogma, mit dessen Sohn Justin, der in diesem Sommer nach Hoffenheim gewechselt ist, er bei der niederländischen U19-Nationalmannschaft zusammenspielt. „Nico hat mir erklärt, dass das Training in Deutschland und die Spiele in der Bundesliga deutlich intensiver sind als in der Eredivisie.“ Für den Youngster stand im Anschluss fest, dass er zum HSV wechseln will, um den nächsten Karriereschritt zu machen.
Van Drongelen nimmt Deutschunterricht
Von Hoogma erhielt van Drongelen einige Informationen über seinen neuen Club. „Ich weiß, dass der HSV der Dinosaurier der Liga ist“, sagt der Niederländer, der durch einen einjährigen Sprachkurs in der Schule schon gebrochen Deutsch spricht. Wie alle Ausländer beim HSV wird er nun zweimal pro Woche Sprachunterricht erhalten. Dennoch sagt er über seine neue Heimat: „Es fühlt sich ein bisschen wie zu Hause an.“
Um endgültig heimisch zu werden, hat van Drongelen noch fünf Jahre Zeit, denn er hat sich vertraglich bis 2022 an den HSV gebunden.