Der Spieler wurde vom Verein für Verhandlungen mit dem HSV freigestellt. Er wäre deutlich günstiger als die bisherigen Kandidaten.
Hamburg. Der HSV ist bei der Suche nach einem Innenverteidiger fündig geworden. Wie die Hanseaten am Dienstag via Twitter mitteilten, befindet sich der Club in „konkreten Gesprächen“ mit Sparta Rotterdams Rick van Drongelen (Vertrag bis 2019). Der 18-Jährige ist wegen Verhandlungen mit dem HSV vom Training des niederländischen Erstligisten, bei dem er in der abgelaufen Saison den Durchbruch schaffte und zum Stammpersonal zählte, freigestellt.
Van Drongelen soll sich in Rotterdam bereits von seinen Mitspielern und der Vereinsführung verabschiedet haben. Als Ablöse werden drei Millionen Euro kolportiert.
Im Rahmen des zehntägigen Trainingslagers in Tirol spielte der HSV vor knapp einer Woche im Gurgltalstadion von Imst gegen Rotterdam (1:1). Dabei hinterließ van Drongelen defensiv einen starken Eindruck und erzielte sogar die zwischenzeitliche Führung seines Clubs nach einem schweren Patzer von Julian Pollersbeck. In den Fokus des HSV soll er sich aber bereits zuvor gespielt haben.
Flexibilität und Mentalität sind seine Stärken
In seiner Heimat gilt van Drongelen als eines der größten Abwehrtalente. Er ist somit auch als Transfer für die Zukunft zu sehen. Zu seinen Stärken gehören eine kompromisslose Zweikampfführung sowie aufgrund seiner Größe (1,88 Meter) ein robustes Kopfballspiel. Außerdem geht er trotz seines jungen Alters auf dem Platz voran und gilt als Spieler mit einer vorbildlichen Mentalität, worauf Trainer Markus Gisdol bei den diesjährigen Neuzugängen großen Wert gelegt hat.
Und noch ein Punkt spricht für van Drongelen: seine Flexibilität. Er kann sowohl im Abwehrzentrum als auch hinten links in der Viererkette eingesetzt werden, wo der HSV noch nach einer Alternative zu Douglas Santos sucht.
Van Drongelen günstiger als andere Kandidaten
Sportchef Jens Todt fahndet seit Monaten nach einem weiteren Innenverteidiger. Die Kandidaten Stefano Denswil (24/FC Brügge), Germán Pezzella (26/Betis Sevilla) und Álvaro González (27/Villareal) waren zuletzt durchgefallen, weil sie entweder für nicht gut genug oder zu teuer befunden wurden.
Nun hat sich der HSV auf eine deutlich günstigere Alternative festgelegt. Mit knapp drei Millionen Euro fällt die Ablöse deutlich geringer aus als die zuletzt kolportierten sieben bis zwölf Millionen Euro, die für die anderen Kandidaten fällig geworden wären. Beim HSV soll van Drongelen mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet werden. Todt will das vielversprechende Talent langfristig an den Verein zu binden, um sich zu Option zu wahren, ihn bei einer Wertsteigerung gegebenfalls in den kommenden Jahren gewinnbringend weiterzuverkaufen.
HSV sticht Feyenoord aus
Der Abwehrspezialist wird in den kommenden Tagen zum Medizincheck in Hamburg erwartet und soll noch in dieser Woche mit der Mannschaft trainieren. Auch Spartas Stadtrivale Feyenoord Rotterdam war an van Drongelen interessiert, konnte aber mit dem Gebot des HSV finanziell nicht mithalten.
Der niederländische U19-Kapitän soll in der internen Hierarchie unter den Innenverteidigern als Nummer drei in die Saison gehen. Gesetzt sind im Abwehrzentrum Mergim Mavraj und Kyriakos Papadopoulos, der allerdings als verletzungsanfällig gilt. Als weitere Alternative steht Trainer Markus Gisdol außerdem der ablösefrei aus Karlsruhe verpflichtete Bjarne Thoelke zur Verfügung, der in der Vorbereitung einen positiven Eindruck hinterließ.