Längenfeld. Im zweiten ernsthaften Testspiel kommt der HSV zu einem späten 1:1. Gisdol spricht über Pollersbecks “technischen Fehler“.
Julian Pollersbeck scheint im Zweikampf mit Christian Mathenia um die Nummer eins im HSV-Tor weiter an Boden zu verlieren. Diese ist eine der Erkenntnisse des 1:1 (0:1) im ersten Testspiel des Österreich-Trainingslagers am Dienstag gegen Sparta Rotterdam.
Der 22 Jahre alte Neuzugang vom 1. FC Kaiserslautern lud im Gurgltalstadion von Imst durch einen schweren Patzer in der 28. Minute zum Toreschießen ein, als er eine hohe Freistoßflanke vor die Füße von Sparta-Verteidiger Rick van Drongelen fallen ließ.
Mavraj und Papa bauen Pollersbeck auf
Es war bereits die zweite unglückliche Aktion des frisch gebackenen U21-Europameisters im zweiten Auftritt im HSV-Trikot – beim 3:5 im Test gegen Holstein Kiel war Pollersbeck von einem Schuss aus gut 70 Metern Entfernung überrascht worden.
Nach seinem Fehlgriff kümmerten sich die Innenverteidiger Mergim Mavraj und Kyriakos Papadopoulos umgehend um ihren Schlussmann. Diese Szene symbolisierte als weitere Erkenntnis immerhin den guten Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft.
Joker Jatta sticht und ist happy
Ansonsten lief beim HSV abgesehen von defensiver Stabilität in der Offensive trotz der Bemühungen von Nicolai Müller, André Hahn und Filip Kostic relativ wenig zusammen – bis zwei Joker doch noch das Remis retteten.
In der 77. Minute legte Lewis Holtby aus elf Metern dem ebenfalls zur Halbzeit eingewechselten Bakery Jatta den verdienten Ausgleich gegen Rotterdam auf, das in der niederländischen Eredivisie ebenso wie der HSV erst am letzten Spieltag der Relegation entgangen war.
Gisdol schützt Pollersbeck
"Das war ein schönes Gefühl", sagte Torschütze Jatta hinterher. "Wir arbeiten hier hart. Es macht viel Spaß mit der Mannschaft." Das nächste Testspiel bestreitet der HSV am Montag gegen den türkischen Erstligisten Antalyaspor (18 Uhr).
Bis dahin wird sich auch Pollersbeck wieder aufrichten. "Er ist ein junger Bursche. Er wird aus diesem Fehler lernen, kein Problem", sagte Markus Gisdol nach dem Spiel gegen Rotterdam, in dem er "viel Positives" gesehen hatte.
Darunter fielen für den Trainer vor allem die Standardsituationen, die taktische Disziplin und das Spiel gegen den Ball. "Wäre es ein Punktspiel, würde ich mich über das Ergebnis ärgern", sagte Gisdol. "Aber so bin ich sehr froh über die gute Leistung."
Statistik
HSV: Pollersbeck - Diekmeier (69. Behounek), Papadopoulos, Mavraj, Sakai - Ekdal (46. Janjicic), Jung (46. Walace) – Müller (46. Holtby), Kostic (46. Jatta) – Hahn (46. Hunt), Wood.
Tore: 0:1 van Drongelen (28.), 1:1 Jatta (77.)