Hamburg. Seine ersten Schritte als Profi ging der Innenverteidiger in Wolfsburg. Zuletzt wurde der 25-Jährige den Erwartungen nicht gerecht.
Zuallererst: Nein, verwandt mit dem großen Showmaster Wim Thoelke ist der neue Innenverteidiger des HSV nicht. Dafür hat Bjarne Thoelkes Familie ordentlich Sport im Blut – Mutter Wiebke spielte ebenso Handball wie seine Schwestern Fenja und Svantje, die außerdem auch im Volleyball und Fußball zu Hause sind.
Auf dem Platz kennt der 25-Jährige selbst dagegen selten Verwandte, Thoelke gilt als kompromissloser Kämpfer mit akzeptablem Kopfballspiel. Sein erstes Tor als Profi gelang ihm wiederum mit dem Fuß – am letzten Spieltag der vergangenen Zweitliga-Saison traf der Abwehrmann beim 1:2 des Karlsruher SC bei Eintracht Braunschweig und damit wenige Kilometer entfernt von seinem Geburtsort Gifhorn. Nun hat der HSV den Innenverteidiger bis Sommer 2018 verpflichtet.
Magath zog Thoelke zu den Profis hoch
Niederlagen war der Niedersachse im Badischen zuletzt gewohnt, mit dem KSC stieg Thoelke sang- und klanglos in die Dritte Liga ab. Dabei war der Neu-Hamburger Teil der mit 56 Gegentreffern schlechtesten Defensive im Unterhaus. Stabilität konnte der nicht zu den schnellsten Spielern zu zählende ehemalige Wolfsburger der Karlsruher Abwehr in seinen 21 Einsätzen dabei nicht verleihen.
Dass es zuletzt nicht mehr Spiele wurden, war einerseits auf eine Knöchelverletzung zurückzuführen, andererseits auf eine kurzfristige Degradierung durch den zwischenzeitlichen KSC-Trainer Mirko Slomka. Während dieser in Hamburg kein Unbekannter ist, kennen sich der aktuelle HSV-Sportchef Jens Todt und Thoelke noch bestens aus gemeinsamer Zeit beim VfL Wolfsburg.
Dort spielte der Defensivmann zwischen Februar 2010 und Juni 2011 unter Nachwuchs-Chef Todt. Und das so erfolgreich, dass er nach dem Gewinn der deutschen A-Jugend-Meisterschaft mit Spielern wie Maxi Arnold vom damaligen Cheftrainer Felix Magath (ebenfalls kein HSV-Unbekannter) zu den Profis hochgezogen wurde. "Bjarne wird seinen Weg machen, er ist schon sehr weit", sagte Magath seinerzeit.
Erwartung als Abwehrchef nicht erfüllt
Der Weg bis zu seiner nächsten Station an der Elbe war für Thoelke allerdings durchaus auch steinig. In Wolfsburg reichte es nur zu sechs Bundesliga-Einsätzen, weshalb er über die Regionalliga-Reserve erst zu Zweitligist Dynamo Dresden und schließlich zu Liga-Konkurrent Karlsruhe transferiert wurde. Unter anderem zwei Mittelfußbrüche finden sich in Thoelkes Verletzungshistorie wieder.
Vor der vergangenen Saison wurde er von KSC-Trainer Tomas Oral trotz einiger Patzer und Schwächen im Spielaufbau zum neuen Abwehrchef ausgerufen. Eine Erwartung, der der 1,91 große Hüne jedoch nie gerecht werden konnte. Besser laufen soll es für Thoelke nun wieder in Hamburg, wo er auch von der Erfahrung der gesetzten Mergim Mavraj und Kyriakos Papdopoulos profitieren könnte.