Ex-Chefkontrolleur rügt fehlende Fachkompetenz beim HSV. Van der Vaart gibt Todt einen Tipp, welche Spieler die Hamburger brauchen.

Van der Vaart: Solche Spieler braucht der HSV

Der ehemalige HSV-Kapitän Rafael van der Vaart sieht keinen Grund zur Besorgnis wegen bislang fehlender Neuverpflichtungen der Hamburger. „Ganz und gar nicht. Ich habe vollstes Vertrauen in Trainer Markus Gisdol und Sportchef Jens Todt. Mein Eindruck ist, dass beide eine sehr gute Arbeit abliefern, Ruhe in den Verein gebracht haben“, sagte der Niederländer der „Bild“.

Rafael van der Vaart spielt seit einer Saison bei Midtjylland in Dänemark
Rafael van der Vaart spielt seit einer Saison bei Midtjylland in Dänemark © imago/MIS

Weil der HSV in den vergangenen vier Jahren im Abstiegskampf steckte und zweimal in der Relegation spielte, rät der offensive Mittelfeldspieler: „Die Drucksituationen, oft durch Fehlstarts in die Saison entstanden, müssen abnehmen. In einer ruhigeren Atmosphäre kann dann wirklich was erwachsen.“

Der Mittelfeldspieler des dänischen Clubs FC Midtjylland rät den Verantwortlichen, „Spieler mit Eiern“ zu verpflichten. Die Hanseaten bräuchten „echte motivierte Granaten“, so van der Vaart, der von einem finanziellen Engpass nichts wissen will. „Da ist es erst mal auch egal, was auf dem Preisschild steht.“

Ex-Chefkontrolleur rügt fehlende Fachkompetenz

Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Udo Bandow rügt fehlende Kompetenz im derzeitigen Kontrollgremium des HSV. „Um fachliche Entscheidungen über Spielerkäufe und -verkäufe zu treffen, müssen auch Personen im Aufsichtsrat sitzen, die das Fußballgeschäft genau kennen. Diese Kompetenz fehlt dem jetzigen Aufsichtsrat“, sagte Bandow der „Mopo“.

Dem Gremium gehört derzeit kein ehemaliger Fußball-Profi an. Neben Rechtsanwalt Andreas Peters als Vorsitzenden sind vier Vertreter aus der Wirtschaft und einer aus dem Sportbusiness (Box-Manager Bernd Bönte) im Rat vertreten.

Bandow zeigt sich beim letztjährigen
Bandow zeigt sich beim letztjährigen "Sport Bild"-Award gut gelaunt neben dem damaligen HSV-Boss Beiersdorfer © Witters | TimGroothuis

Bandow kritisierte zudem den ehemaligen Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer, der teilweise auch die Aufgaben des Sportdirektors wahrgenommen hatte. Dieser habe in seiner ersten Amtszeit von 2002 bis 2009 gut gearbeitet, sagte der 85 Jahre alte frühere Banker, aber „seit seiner Rückkehr 2014 sind große Transfererfolge ausgeblieben“. Bandow meinte, er habe nie begriffen, „warum man Spieler wie Diaz, Rincón oder Demirbay für so wenig Geld abgegeben hat.“

Der einstige Aufsichtsratschef regte an, einen Sportausschuss zu bilden. Darin sollten Persönlichkeiten wie Uwe Seeler, Horst Hrubesch, Holger Hieronymus, Jörg Butt oder Frank Rost vertreten sein.

Der Sommerfahrplan des HSV

6. Juli: Trainingsauftakt

Trainingsauftakt und Beginn der Vorbereitung auf die Bundesligasaison am Volkspark.

9. bis 13. Juli: Trainingslager I

Der Grundstein für die kommende Saison soll in Rotenburg (Wümme) gelegt werden, wo die Mannschaft in der vergangenen Saison schon zweimal ihre Kräfte bündeln konnte. Vom 9. bis zum 13. Juli zog sie ins bewährte „Hotel Landhaus Wachtelhof“. Auf dem Programm stand vor allem Lauf- und Konditionstraining.

12. Juli: Testspiel

Im Stadion In der Ahe siegte der HSV gegen den örtlichen Landesligisten Rotenburger SV mit 8:0.

15. Juli: Testspiel "Gemeinsam für Timo"

In Buchholz (Otto-Koch-Kampfbahn) trat der HSV zu einem Benefizspiel für die Hinterbliebenen des verstorbenen Merchandisingleiters Timo Kraus an. 60 Minuten spielte das Team gegen Oberliga-Vizemeister Buchholz 08 (4:0), weitere 60 Minuten gegen Kreisligist Buchholzer FC (8:1).

18. Juli: Media Day

An diesem Tag stellte sich der Kader und der Betreuerstab für die offiziellen Porträts der neuen Saison auf.

19. Juli: Testspiel

Gegen Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel setzte es vor 6000 Zuschauern in Neumünster (ausverkauft) eine 3:5 (2:1)-Niederlage. Das Spiel hatte ursprünglich im Städtischen Stadion Nobiskrug Rendsburg stattfinden sollen, wurde aus Sicherheitsgründen aber in die Grümmi-Arena des VfR Neumünster verlegt.

22. Juli bis 1. August: Trainingslager II

Nach einer weiteren Trainingswoche am Volksparkstadion reisen die Rothosen dann ins zweite Trainingslager, das in Längenfeld in Tirol stattfinden wird. Hier will sich der HSV den spielerischen und taktischen Feinschliff holen. Ursprünglich sollte das Trainingslager in Leogang im Salzburger Land stattfinden, es wurde jedoch wegen des schlechten Zustands des Rasens kurzfristig verlegt.

25. Juli: Testspiel

In Imst spielte der HSV 1:1 (0:1) gegen den niederländischen Erstligisten Sparta Rotterdam. Torschütze: Bakery Jatta.

31. Juli: Testspiel

In Leogang heißt der Gegner Antalyaspor aus der türkischen Süperlig. Anstoß ist um 18 Uhr.

6. August: Volksparkfest

Bei der Generalprobe empfängt der HSV zur offiziellen Saisoneröffnung um 15 Uhr im Volksparkstadion den spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona.

13. August: DFB-Pokal, 1. Runde

Der HSV muss zum Drittligisten VfL Osnabrück an die Bremer Brücke reisen. Anstoß ist um 15.30 Uhr.

18. bis 20. August: Bundesliga-Auftakt

Die 55. Spielzeit mit dem HSV als dem einzigem noch nie abgestiegenem Gründungsmitglied beginnt. Erster Gegner ist im heimischen Volkspark der FC Augsburg.

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Meppen verpflichtet Ex-HSVer Maul

Der frühere HSV-Profi Ronald Maul wird Geschäftsführer des Drittligisten SV Meppen. Der 44-Jährige soll sich nach Vereinsangaben gemeinsam mit André Dieker auch um die Bereiche Sponsoring und Vermarktung kümmern. Als Profi kam Maul zu zwei Einsätzen in der Nationalmannschaft und arbeitete später im Management bei RW Ahlen und FC Gütersloh.

Schnoor hat über 300.000 Euro Schulden

Der frühere HSV-Profi Stefan Schnoor (46) ist pleite. Forderungen in Höhe von 311.984, 28 Euro haben sich angehäuft. Nun steht das Insolvenz-Verfahren vor dem Abschluss. Hier geht’s zum Artikel.