Hamburg. Während die Bundesliga-Konkurrenz praktisch täglich Zugänge von Spielern vermeldet, lässt es der HSV ruhig angehen.

Jens Todt gab sich total entspannt am Freitag. „Es ist noch Zeit genug“, sagte der HSV-Sportchef. Keine Transfers bislang, keine Zugänge, aber fünf Abgänge. Gleichzeitig verkündet die Bundesliga-Konkurrenz praktisch täglich Zugänge von Spielern, auch solchen, an denen der HSV interessiert gewesen sein soll. So meldete am Freitag der 1. FC Köln den Zugang von Jannes Horn (20) vom VfL Wolfsburg. „Das ist ganz normal“, sagt Todt, „es passiert jedem Verein, dass Spieler woanders hingehen.“

Eindruck einer Transferlähmung

Trotzdem bleibt beim HSV zurzeit der Eindruck einer Transferlähmung. Berichte über die Vorgabe des Aufsichtsrates, den Spieleretat von 58 auf 48 Millionen Euro zu senken, bleiben unwidersprochen. Also müssen erst Spieler gehen, bevor neue kommen. Nicht die Ablöse ist das Problem (Kühne hilft), sondern die üppigen Gehälter plus Sozialabgaben und Versicherungen. „Wir müssen bei der Kaderplanung auch in Abgängen denken“, sagt Todt, „wir müssen wirtschaftlich vernünftig handeln.“

In der Ruhe liegt die Kraft

Doch auch am Freitag tat sich in dieser Richtung nichts. Auch für die angeblich aus England (Douglas Santos) und Rom oder Sevilla (Walace) umworbenen brasilianischen Olympiasieger war beim HSV kein belastbares Angebot eingegangen. Geschweige denn für die bisherigen Topverdiener wie Pierre-Michel Lasogga oder Lewis Holtby. Bis zum Trainingsbeginn am 6. Juli soll der Kader im Wesentlichen stehen. Das aber wird wohl nur Wunschdenken bleiben. „Wir gucken mal, wie es sich entwickelt“, sagt Todt, „wir lassen uns nicht treiben.“ In der Ruhe liegt die Kraft.