Hamburg. Nach fünf Jahren in Hamburg hat der Torhüter “vor nichts mehr Angst“. Waldschmidt und Jatta mit Doppelpacks gegen Nordfriesen-Elf.

Ihre Saisonabschluss-Gala hatten sie eigentlich schon abgeschrieben beim Männerturnverein Leck von 1889. Aber dann traf Luca Waldschmidt am letzten Bundesligaspieltag kurz vor Schluss noch zum Sieg gegen den VfL Wolfsburg, und so konnte der HSV am Himmelfahrtstag doch noch wie geplant gegen eine Nordfriesland-Auswahl die Saison ausklingen lassen, anstatt in der Relegation gegen Wolfsburg um den Klassenerhalt zu kämpfen.

In drei Tagen Arbeit wurden alles für das große Ereignis vorbereitet. Der Aufwand hat sich gelohnt. Die fast 3000 Zuschauer in Leck – wegen des großen Andrangs begann die Partie zehn Minuten später als geplant – konnten ihre Stars hautnah erleben. Und für die HSV-Profis, die am Vortag beim Kreisligisten Büsum 19:1 gewonnen hatten, gab es am letzten Arbeitstag der Saison sogar eine Trophäe hochzustemmen: den Nospa-Cup.

Waldschmidt und Jatta treffen doppelt

Ein spannender Pokalfight war es allerdings nicht, dafür war der Klassenunterschied schlichtweg zu groß. 9:2 (6:0) hieß es am Ende für die Unabsteigbaren. Lewis Holtby (9. Minute), Walace (12.), Bakery Jatta (29., 45.), Waldschmidt (33., 46.) und Michael Gregoritsch (36.) legten eine 7:0-Führung vor.

Sven Nielsen (47.) und Lasse Paulsen (50.) konnten für die Nordfriesen verkürzen, ehe die eingewechselten Christian Stark (64.) und Jann-Fiete Arp (71.) den alten Abstand wiederherstellten. Dann hieß es für die HSV-Profis noch Autogramme schreiben und für Fotos posieren, und der Urlaub konnte beginnen – jedenfalls für den Großteil der Mannschaft.

Gisdols Wunsch für nächste Saison

Die Saison war sehr kräftezehrend", gestand HSV-Trainer Markus Gisdol später, "das Team braucht körperlich und mental eine richtige Pause." Trainingsauftakt am Volkspark ist erst am 7. Juli, später als bei den anderen Bundesligisten. Gisdols Wunsch für die nächste Spielzeit: man möge sie mit dem nötigen Ehrgeiz, aber eingedenk der knappen Rettung auch mit der nötigen Bescheidenheit angehen. "Keiner soll sich in Träumereien wiederfinden."

Adler offen für Wechsel ins Ausland

Nach seinem Abschied vom HSV kann sich René Adler einen Wechsel ins Ausland gut vorstellen. "Zwei, drei Jahre will ich noch auf gutem Niveau in Europa Fußball spielen", sagte der ehemalige Nationaltorhüter im "Kicker"-Interview: "Das Ausland spielt auf jeden Fall eine Rolle in meinen Überlegungen – generell ist es auch mein Ziel zu spielen."

René Adler lässt seine Zukunft offen
René Adler lässt seine Zukunft offen © dpa | Christian Charisius

Der 32-Jährige schließt aber auch einen Wechsel zu Rekordmeister Bayern München als Nummer zwei hinter Weltmeister Manuel Neuer nicht völlig aus. "Letztlich ist es aber auch immer eine Frage der Alternativen und der Gesamtsituation, deshalb schließe ich zu diesem Zeitpunkt gar nichts aus", sagte Adler.

Der Schlussmann hatte nach dem Klassenerhalt am vergangenen Montag nach fünf Jahren seinen Abschied verkündet. "Der HSV kostet Kraft, wenn ich etwas anderes sagen würde, wäre das gelogen", sagte Adler: "Wir hatten beinahe vier Jahre immer das Messer an der Kehle. Ich kann jetzt sagen: Nach fünf Jahren HSV habe ich vor nichts mehr Angst, da kann kommen was will."

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