Gelsenkirchen. Die Hamburger bewiesen beim 1:1 auf Schalke Endspieltauglichkeit – mit einigen Ausnahmen.
Der HSV hat mit dem 1:1 auf Schalke in vorletzter Minute das Schlimmste verhindert: den direkten Abstieg aus der Bundesliga. Er hätte im Fall einer Niederlage gegen Wolfsburg zum Saisonfinale noch gedroht. So aber können die Hamburger einem Sieg am kommenden Sonnabend sogar den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen. Die Einzelkritik.
Mathenia: Der 25 Jahre alte Torwartjüngling bekam nur wenig zu tun, hatte beim Tor des Tages aber genauso wenige Chancen wie beim Nicht-Tor des Tages. Trotzdem endspieltauglich.
Diekmeier (bis 85.): Dürfte zum ersten Mal in seiner Karriere der älteste HSV-Profi auf dem Platz gewesen sein. Und wie es sich für den Grandseigneur der Rasselbande gehört, spielte der 27 Jahre alte Oldie seinen soliden Stiefel runter. Wird nach seiner fünften Gelben Karte beim Endspiel fehlen.
Lasogga (ab 85.): Der 25 Jahre alte Ersatzmann muss in einen Jungbrunnen gefallen sein. Hat sich tatsächlich mit seinem ersten Saisontreffer für mindestens eine Woche den Status Marcelo-Díaz-Gedächtnis-Held gesichert. Als erneuter Joker sicherlich endspieltauglich.
Papadopoulos: Wurde vor dem Anpfiff wie ein alter Bekannter begrüßt – und bedankte sich entsprechend freundlich mit einer Portion Passivität beim 0:1. Trotzdem: Natürlich endspieltauglich.
Jung: Sah beim Gegentor alt aus – genau wie sein drei Jahre älterer Nebenmann. Ansonsten sehr abgeklärt – und deswegen unbedingt endspieltauglich.
Sakai: Für den Japaner muss das Wort polyvalent erfunden worden sein. Der Teilzeit-Rechtsverteidiger-und-Mittelfeldstaubsauger erlaubte sich diesmal einen gewohnt routinierten Auftritt als Linksverteidiger. Selbstverständlich endspieltauglich.
Janjicic (bis 78.): Hamburgs Nesthäkchen spielte wie ein alter Hase und ist damit: endspieltauglich.
Gregoritsch (ab 78.): Der Youngster half mit, das Spiel zu drehen. Endspieltauglich als Mann von der Bank.
Ostrzolek: Der Linksverteidiger a. D. durfte mit seinen gerade mal 26 Lenzen die Rolle des Mittelfeldroutiniers übernehmen. Endspieltauglich.
Jatta (bis 71.): Der Youngster dribbelte unbeschwert auf und hätte seinen ersten Startelfeinsatz gut und gern mit einem Törchen krönen dürfen. Definitiv endspieltauglich.
Waldschmidt (ab 71.): Sollte für jugendliche Frische sorgen, was nur bedingt gelang. Deswegen auch nur bedingt endspieltauglich.
Holtby: Junge, Junge! Hätte zwölf Minuten vor dem Ende den Ausgleich machen müssen, bereitete diesen dann aber mustergültig vor. Damit endspieltauglich.
Kostic: Ist eigentlich alt genug, um es nicht immer mit dem gleichen Forrest-Gump-Trick zu versuchen. Weil Schnelligkeit allein nicht reicht, muss der Serbe in dieser Woche an seiner Endspieltauglichkeit feilen.
Wood: Abstiegskampf ist kein Kindergeburtstag. Hätte ein Tor machen müssen, hat er aber nicht. Darf sich ausgerechnet beim Sturmkonkurrenten Lasogga bedanken, dass es doch noch ein Abstiegsfinale gibt. Seine Endspieltauglichkeit muss sich der Amerikaner aber erst noch erarbeiten.