In der Bewertung des gruseligen 0:0 gegen Abstiegskonkurrent Mainz waren sich alle HSV-Protagonisten schnell einig.
Nach dem gruseligen 0:0 gegen Mainz waren sich alle HSV-Protagonisten schnell einig. Das Remis war ein „Schritt in die richtige Richtung“ (Sportchef Jens Todt), eine „gute Antwort“ auf das 0:4 gegen Augsburg (Mergim Mavraj) und somit „ein Punkt, der noch Gold wert sein könnte“ (Trainer Markus Gisdol).
So weit, so schlecht. Denn selbstverständlich kann die neue Messlatte des HSV nicht das erschütternde Debakel in Augsburg oder die verstörende Heimpleite gegen Darmstadt sein. Diese teuerste HSV-Mannschaft aller Zeiten muss nicht Wochenende für Wochenende baldige Champions-League-Teilnehmer wie Leipzig oder Hoffenheim an die Wand spielen, wohl aber mit den Grundtugenden jeder Fußballmannschaft von Kreis- bis Bundesliga überzeugen: Ein angenommener Kampf im Saisonfinale ist deswegen nicht mehr und nicht weniger als Grundvoraussetzung.
HSV verpasst Sieg gegen Mainz im Abstiegskampf
Zweimal hat der HSV nun noch die Möglichkeit, schön zu spielen statt schön zu reden. Und gelingt die Rettungsmission doch noch, dürften sich nach den Partien gegen Schalke und Wolfsburg am Ende wieder alle einig sein: Nach dem schlechtesten Saisonstart aller Zeiten war in diesem Jahr einfach nicht mehr drin.
Die Wahrheit ist aber: Bei keinem Bundesligaclub stehen Aufwand und Ertrag in einem derartigen Missverhältnis wie beim HSV – unabhängig vom Ausgang dieser Saison. Diese Lehre klingt nicht schön, sie wäre aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, eine gute Antwort, eine Erkenntnis, die Gold wert ist.