Mainz. Levin Öztunali ist wieder fit für das Spiel seiner Mainzer beim HSV. Bislang schoss er in 83 Bundesliga-Spielen sieben Tore.

Stürzt ausgerechnet der Enkel des größten Hamburger Fußballers den HSV noch tiefer in die Abstiegsmisere? Levin Öztunali meldete sich nach überstandenen Oberschenkelproblemen jedenfalls wieder fit für das Spiel seiner Mainzer am Sonntag beim HSV. In der Stadt, in der er am 15. März 1996 als Sohn eines türkischen Gastarbeiters und einer Tochter von Uwe Seeler geboren wurde.

Mit seinen 21 Jahren hat der Seeler-Nachfahre bereits 83 Bundesliga-Spiele absolviert und dabei sieben Bundesliga-Tore geschossen – allerdings keines für den HSV, für den er zwölfmal in der A-Junioren-Bundesliga zum Einsatz kam. Sein Wechsel 2013 zu Bayer Leverkusen sorgte für große Schlagzeilen. Obwohl der damalige Sportchef Frank Arnesen beteuerte, man habe noch nie ein so gutes Angebot für einen Jugendspieler abgegeben, schäumte Uwe Seeler: „Der HSV hat seine Seele und Tradition ein bisschen verloren. Der Vorstand muss sich mal hinterfragen, warum in den vergangenen Jahren so viele Talente weggegangen sind.“

Besonders viel von Simon Rolfes gelernt

In Leverkusen konnte sich Öztunali jedoch nicht wirklich durchsetzen, die Werkself verlieh ihn zu Werder Bremen. 2016 unterschrieb er dann einen Fünf-Jahres-Vertrag beim FSV Mainz. In einem Interview mit goal.com sagte er jedoch, dass er am meisten in seiner Karriere von Leverkusens Mittelfeldspieler Simon Rolfes gelernt habe: „Man konnte sich im Training viel von ihm abschauen und er hat immer wertvolle Tipps gegeben. Nicht selten ist er auch mal länger mit mir auf dem Trainingsplatz geblieben und wir haben noch die eine oder andere Sache geübt. Das war enorm wichtig, damals war ich ja gerade erst 17 Jahre alt.“

Schömes Kopfballtor von Levin Öztunali gegen Augsubrg
Schömes Kopfballtor von Levin Öztunali gegen Augsubrg © dpa

Beim 3:1-Sieg Hinspiel-Sieg seiner Mainzer gegen de HSV im Dezember 2016 kam Öztunali erst in der Schlussphase zum Einsatz, da hatte Danny Latza bereits mit drei Treffern für die Führung seines Teams gesorgt.

Die Mainzer Krise in der Rückrunde

In der Rückrunde rutschte Mainz indes immer weiter ab. Eigentlich überraschend, denn die Dreifach-Belastung mit Bundesliga, Euro-League und DFB-Pokal hinderte die Mainzer nicht an einer guten Hinrunde. „Vielleicht haben es einige Spieler ein bisschen zu leicht genommen. Wir haben in der Hinrunde um jeden Punkt gekämpft ohne Ende. Da gab es auch eine Phase, in der wir nur 15 fitte Spieler hatten, dadurch waren wir auch eingespielt. Aber es gab auch ein paar Spiele in der Hinrunde, in denen wir Glück hatten zu gewinnen. Und jetzt hatten wir eher Spiele, in denen es schlecht gelaufen ist“, sagte Kapitän Stefan Bell der „Mainzer Allgemeinen Zeitung“ vor dem Spiel gegen den HSV.