Ex-HSV-Profi droht Karriereende mit 24 Jahren. Todt und Jansen am Sonntag bei „Sky90“. Adler äußert sich zu seiner Verletzung.

Restprogramm: Der Abstiegs-Check

Wer steigt direkt ab, wer muss in die Relegation und wer rettet sich auf den letzten Metern im Bundesliga-Endspurt? Der Abstiegskampf beginn schon ab Rang 12. Das Abendblatt analysiert das Restprogramm der "Kellerkinder" vor dem 31. Spieltag:

Leverkusen (12. Platz/36 Punkte/-3 Tore)

(H) Schalke
(A) Ingolstadt
(H) Köln
(A) Hertha

Prognose: Mit dem Trainerwechsel von Roger Schmidt zu Tayfun Korkut wollte Bayer die internationalen Plätze angreifen. Doch nach nur einem Sieg (gegen Darmstadt) aus sieben Spielen ist das Minimal- zum Maximalziel geworden: der Klassenerhalt. Eigentlich braucht die Werkself nur noch zwei oder drei Zähler, um nicht abzusteigen. Das ist dem qualitativ hochwertig besetzten Kader in den letzten vier Spielen zuzutrauen.

Mainz (13./33 Punkte/-10)

(H) Gladbach
(A) HSV
(H) Frankfurt
(A) Köln

Warum so nachdenklich? Mainz wird sich am Ende auf ein weiteres Jahr Bundesliga-Fußball freuen können
Warum so nachdenklich? Mainz wird sich am Ende auf ein weiteres Jahr Bundesliga-Fußball freuen können © imago/Sven Simon

Prognose: Gerade noch rechtzeitig scheinen die 05er die Kurve gekriegt zu haben. Die Maßnahme, an Trainer Martin Schmidt festzuhalten und auf Kontinuität zu setzen, wird sich auszahlen. Mainz holt die nötigen vier Punkte und rettet sich.

Wolfsburg (14./33 Punkte/-13)

(H) Bayern
(A) Frankfurt
(H) Gladbach
(A) HSV

Schießt Gomez die Wölfe zum Klassenerhalt?
Schießt Gomez die Wölfe zum Klassenerhalt? © imago/photoarena/Eisenhuth

Prognose: Es macht den Eindruck, als wüsste noch immer nicht jeder beim VfL, dass es diese Saison einzig ums nackte Überleben geht. Diese Naivität könnte den Niedersachsen noch zum Verhängnis werden, zumal das Restprogramm kein Spaziergang wird. Die Partie am letzten Spieltag gegen Hamburg könnte über die Zukunft des Vereins entscheiden, doch eine andere Mannschaft erwartet noch härtere Brocken und so scheint Wolfsburg mit einem blauen Auge davonzukommen.

HSV (15./33 Punkte/-25)

(A) Augsburg
(H) Mainz
(A) Schalke
(H) Wolfsburg

Prognose: Nach deutlichen Niederlagen in München (0:8) und Dortmund (0:3) ist der HSV Letzter im "33er Club". Das schlechte Torverhältnis wirkt sich wie ein Minuspunkt im Vergleich zur Konkurrenz aus. Doch viel wichtiger: Mit Augsburg, Mainz und Wolfsburg treffen die Hamburger noch auf drei direkte Rivalen. Auch wenn sich die Elf von Trainer Markus Gisdol gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenregion schwertut, wird sie noch mindestens sechs Punkte holen und sich retten.

Augsburg (16./32 Punkte/-20)

(H) HSV
(A) Gladbach
(H) Dortmund
(A) Hoffenheim

Prognose: Gegen den HSV sind die bayrischen Schwaben schon zum Siegen verdammt, um sich eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu bewahren. Danach wird der FCA wohl kaum noch Punkte holen und muss deshalb in die Relegation, wo voraussichtlich Braunschweig oder Union Berlin wartet.

Ingolstadt (17./28 Punkte/-21)

(A) Leipzig
(H) Leverkusen
(A) Freiburg
(H) Schalke

Prognose: Angesichts von vier Punkten Rückstand und ebenso vielen schweren Aufgaben vor der Brust, hilft den Schanzern wohl nur noch ein Fußball-Wunder. Dieses wird aber ausbleiben: Nach zwei Jahren Bundesliga-Abenteuer geht es für den FCI wieder runter.

Droht Drmic das Karriereende?

Große Sorge um Ex-HSV-Profi Josip Drmic: Wie die „Bild“ berichtet, droht dem Stürmer von Borussia Mönchengladbach nach seiner erneuten Knieverletzung das Karriereende. „Es sieht nicht gut aus“, wird Sportchef Max Eberl zitiert, der keine genaueren Angaben über ein mögliches Comeback des Schweizers machte. Drmic, der sich beim Warmmachen vor der Partie am vergangenen Sonnabend gegen Dortmund (2:3) am Knie verletzte, wollte sich nicht zu seiner Ausfallzeit äußern. Ebenso wenig sein Management auf Abendblatt-Anfrage. Gladbach will auf eine Operation zunächst verzichten, die Verletzung wird konservativ behandelt.

Der 24-Jährige war kurz vor Transferschluss im Winter der vergangenen Saison für 1,2 Millionen Euro (exklusive Gehalt) an den HSV ausgeliehen. Er galt als Wunschspieler des damaligen HSV-Sportchefs Peter Knäbel, der Drmic bereits ein Jahr zuvor in die Hansestadt lotsen wollte.

Während Kostic am Wochenende ausfällt, droht Drmic sogar das Karriereende
Während Kostic am Wochenende ausfällt, droht Drmic sogar das Karriereende © imago/MIS

Aufgrund der hohen Transferentschädigung und der fehlenden Kaufoption wurde die Ausleihe des Angreifers unter den Fans kritisch gesehen. Darüber hinaus verpasste es Drmic, die Zweifel an seiner Person durch überzeugende Leistungen auf dem Platz zu beseitigen. Nach sechs Spielen war Drmics Zeit beim HSV schon wieder beendet. Ein Knorpelschaden am nun erneut lädierten Knie bedeutete das vorzeitige Saison-Aus und eine neunmonatige Pause für den Schweizer Nationalspieler.

Drmic war erst im Dezember nach der schweren Verletzung auf den Platz zurückgekehrt – und muss nun womöglich seine Schuhe gänzlich an den Nagel hängen.

Adler: "Werde nicht unter Schmerzen trainieren"

Nachdem der HSV auf seiner Website Hoffnung auf ein baldiges Comeback von Stammtorhüter René Adler im Abstiegskampf geschürt hat, hat sich nun auch der 32-Jährige auf seiner Facebook-Seite zu Wort gemeldet. "Mein Heilungsprozess verlief in den letzten drei Wochen sehr positiv", bestätigte der Ex-Nationaltorwart die Meldung seines Vereins, räumte aber zugleich ein: "Natürlich befolge ich den Rat der Ärzte, auf keinen Fall unter Schmerzen zu trainieren und mich Schritt für Schritt zu steigern."

HSV-Campus erhält Schriftzug

Die Alexander-Otto-Akademie am Volksparkstadion nimmt weiter Formen an. Seit dem heutigen Freitag hängt ein großer Schrifzug "HSV-Campus" an dem neuen Nachwuchsinternat, das Anfang Juni eröffnet werden soll. 16 Talente von der U 16 bis U 19 werden im Juni in den Campus ziehen. Zur Eröffnung soll auch der zweite Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage fertig sein, der derzeit auf dem alten Parkplatz vor dem neuen Internat entsteht. Kosten: rund 1,5 Millionen Euro.

Finanziert werden sollte das insgesamt 20 Millionen Euro umfassende Projekt ursprünglich durch die Jubiläums-Fananleihe 2012, dem Jahr des 125-jährigen Club-Bestehens. Die eingesammelten 17,5 Millionen Euro wurden dann allerdings für die laufende Liquidität ausgegeben. Der ehemalige Vorstand um Carl Jarchow wurde deshalb vor drei Jahren von einem Mitglied wegen Zweckentfremdung der Gelder deshalb angezeigt. Letztlich konnte der HSV den Campus nur durch die private 10-Millionen-Euro-Spende von Milliardär Alexander Otto realisieren.

Todt und Jansen bei Sky90

TV-Tipp für alle HSV-Fans: Sportchef Jens Todt und Ex-Hamburger Marcell Jansen sind am Sonntag um 19.30 Uhr zu Gast bei „Sky90“. Moderator Patrick Wasserziehr führt wie gewohnt durch den Fußball-Talk, in dem der Abstiegskampf des HSV verstärkt im Fokus stehen soll.

Außerdem ist Frank Kramer zu Gast, der seit August die deutsche U19-Nationalmannschaft trainiert. Davor arbeitete er viele Jahre als Trainer für 1899 Hoffenheim und die SpVgg Greuther Fürth, mit der er im Sommer 2014 dem HSV in der Relegation unterlag.

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