Hamburg. 20-Jähriger will auch gegen Ordnungsdienst sowie verantwortliche Ultra-Gruppierung vorgehen. DFB nimmt die Ermittlungen auf.
Der Pyrotechnik-Eklat bei der 1:2-Niederlage gegen Darmstadt am Sonnabend könnte für den HSV ein zivilrechtliches Nachspiel haben. Ein Fan von der Nordtribüne des Volksparkstadions rief bei NDR 90,3 an und kündigte eine Klage gegen den Bundesligaclub an. „Das war das Schlimmste, was ich je in einem Stadion erlebt habe“, sagte der 20-Jährige, der anonym bleiben will, dem Radiosender. Er will beobachtet haben, wie sich Fans mithilfe eines Banners vermummten und dann mindestens fünf Rauchtöpfe zündeten. Er selbst habe infolge des Qualms keine Luft bekommen, ihm sei schlecht geworden, die Augen hätten getränt.
Kommentar: Unter den Ultras regiert Stumpfsinn
„Ich bin dann ganz schnell nach oben und habe jeden, der für die Sicherheit zuständig ist, angesprochen und gefragt, wann der Wahnsinn endlich aufhört“, erzählte der Fan, „aber keiner wollte mir irgendetwas sagen oder hat irgendwie darauf reagiert.“ Er gehe ins Stadion, um den HSV zu unterstützen. An Fußball habe er nach dem Vorfall jedoch nicht mehr denken können.
Der junge Mann kündigte an, seine Stehplatz-Dauerkarte zurückzugeben. Neben dem HSV will er auch den Sicherheitsdienst und die aus seiner Sicht verantwortliche Fangruppierung vor Gericht ziehen.
Rauchbomben beim Spiel HSV – Darmstadt
Spielunterbrechung wegen Pyro-Eklat
Kurz nach Anpfiff hatten Ultras auf der Nordtribüne das Spielfeld durch Pyrotechnik in dichten Rauch gehüllt, offenbar aus Protest gegen Stadionverbote, die der HSV verhängt hatte. Auch ein Knallkörper explodierte. Die Partie musste für etwa drei Minuten unterbrochen werden. Es war bereits der dritte Vorfall dieser Art in dieser Saison.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat bereits die Ermittlungen in dem Fall aufgernommen. Dem HSV droht eine empfindliche Geldstrafe sowie ein Teilausschluss der Zuschauer.