Hamburg. Bei der Niederlage in Bremen enttäuscht der HSV als Mannschaft. Nur ein Hamburger konnte sich freuen. Die Profis in der Einzelkritik.

Fünf verletzte oder gesperrte Stammspieler waren für den HSV zu viel. Ohne Bobby Wood, Nicolai Müller, Albin Ekdal und Torhüter René Adler sowie Kyriakos Papadopoulos hatten die Hamburger dem SV Werder Bremen im Nordderby am Ostersonntag nicht viel zu bieten. Die 14 HSV-Profis erlebten an der Weser ihr blaues Wunder. Bei der 1:2 (1:1)-Niederlage in Bremen gab es nur einen Hamburger Gewinner. Die Einzelkritik:

Mathenia: Wer nach 40 Sekunden in Weltklassemanier pariert, hat das Zeug zum Derbyhelden. Wer sich aus spitzem Winkel in die Torwartecke ein Ei ins Nest legen lässt, ist am Ende aber nur einer von vielen Verlierern.

Diekmeier: Bei der Einwechslung von Kainz war er in Gedanken offenbar noch beim vorabendlichen Osterfeuer. Den Siegtorschützen hatte er vor dem 1:2 zumindest noch nicht auf dem Zettel.

Jung: Ei-ei-ei. Wer fast immer nur zweiter Sieger bleibt, ist am Ende eben auch ein Verlierer. Kriegte Kruse zu keinem Zeitpunkt in den Griff.

Mavraj: Ohne den Papa an seiner Seite wirkte der Albaner orientierungslos. Die hasenartigen Haken von Bartels waren eine Nummer zu schnell für ihn.

Ostrzolek: Seine Name ließ auf frohe Ostern für den HSV hoffen. Doch auch er erlebte einen schwarzen Sonntag.

Walace: Es wäre eine nachosterliche Überraschung, sollte der Brasilianer nach diesem erneut unglücklichen Auftritt gegen Darmstadt erneut in der Startelf stehen.

Sakai: Mit elf Sakais hätte der HSV möglicherweise etwas mitgenommen. So nahm der HSV am Ende nur einen geknickten Kapitän mit nach Hamburg.

Matz ab nach der Niederlage im Nordderby bei Werder

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    Hunt: Der langjährige Bremer behauptete, dass die ständigen Pfiffe ihn nicht beeinflusst hätten. Seine Leistung demonstrierte eher das Gegenteil.

    Holtby (bis 83.): Der Hamburger Duracell-Hase war auf der Wiese des Weserstadions nur ein hilflos umherhüpfendes HSV-Häschen.

    Waldschmidt (ab 83.): Laut offiziellem Spielberichtsbogen viermal am Ball. In der gefühlten Wahrnehmung unsichtbar.

    Kostic (bis 83.): Gehört angeblich zu den schnellsten Spielern der Bundesliga. In Bremen mal wieder ein Entdecker der Langsamkeit.

    Jatta (ab 83.): Hätte bei seinem Bundesligadebüt in der Stadt, in der seine Fußball-Geschichte in Deutschland begann, beinahe mit dem 2:2 für die schönste Fußball-Geschichte des Jahres gesorgt. Es sollte eine Konjunktiv-Geschichte bleiben.

    Gregoritsch (bis 63.): Nach sechs Minuten bestätigte der Wood-Ersatz seinen Ruf als Werder-Experte. Sein Kopfballtor sollte allerdings sein einziger gewonnener Zweikampf bleiben.

    Lasogga (ab 63.): Seine nennenswerteste Aktion war ein Zeitspiel in der Nachspielzeit. Dass der HSV zu diesem Zeitpunkt noch ein Tor brauchte, hatte ihm offenbar niemand erklärt.