Frankfurt/Hamburg. Die Hamburger mussten sich im Topspiel der Bundesliga mit einem Punkt zufriedengeben. Ihnen wurde aber ein klarer Elfmeter verweigert.

Der HSV hat den dritten Sieg nacheinander in der Bundesliga verpasst, seinen Aufwärtstrend allerdings fortgesetzt. Auch im Sonnabendabend-Spiel der Bundesliga blieb die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol ungeschlagen und holte nach einer engagierten Leistung immerhin einen Punkt. "Wir sind hier mit großem Respekt hingefahren und können mit dem Punkt sehr gut in die Länderspielpause gehen", sagte Gisdol. "Es war sicher kein schönes Spiel, aber unterm Strich ist das Unentschieden hier okay."

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Der HSV bleibt damit auf dem Relegationsrang und liegt nach Siegen der Konkurrenz nun zwei Zähler hinter Platz 15. Hamburgs Vorstandschef Heribert Bruchhagen konnte bei seiner ersten Rückkehr nach dem Wechsel an die Elbe wohl mit dem Remis leben, hat aber weiterhin noch viel zu tun. Bruchhagen war zwölf Jahre Vorstandsvorsitzender der Frankfurter.

Der HSV in der Einzelkritik

Das 96. Duell der beiden Liga-Konkurrenten war ein zähes, kampfbetontes Ringen mit vielen Zweikämpfen und Fouls im Mittelfeld. Gute Kombinationen waren Mangelware, ebenfalls gab es auf beiden Seiten fast keine Torchancen. Die beiden einzigen Möglichkeiten waren paritätisch verteilt. In der elften Minute setzte sich HSV-Profi Lewis Holtby an der rechten Strafraumseite durch und setzte einen Flachschuss ans Außennetz.

Frankfurts Dreierkette mit Marco Russ, der erstmals nach seiner überstandenen Krebserkrankung wieder in der Startformation stand, ließ ansosten vor der Pause nichts zu. In der Offensive brachte die Eintracht aber auch kaum etwas zustande. Für Gefahr vor dem HSV-Gehäuse konnte nur Branimir Hrgota (18.) nach Flanke von Ante Rebic mit einem Volleyschuss sorgen, dieser strich aber über das Tor. Besser hatten die Hessen es in den vergangenen fünf verlorenen Liga-Partien auch nicht gemacht und dabei nur einen Treffer erzielt.

Abraham foult Kostic elfmeterreif

Auch nach dem Wiederanpfiff wurde um jeden Zentimeter auf dem Rasen gekämpft, oft bis an die Schmerzgrenze. Allerdings eroberten sich die Platzherren mehr Spielanteile und hatten schnell zwei gute Chancen. In der 51. Minute köpfte Rebic ebenso über die Querlatte wie drei Minuten später David Abraham.

Frankfurt gegen HSV – die Bilder des Spiels

Foul, aber kein Elfmeter: David Abraham (l.) trifft Filip Kostic zuerst am Fuß und erst dann den Ball
Foul, aber kein Elfmeter: David Abraham (l.) trifft Filip Kostic zuerst am Fuß und erst dann den Ball © WITTERS | ThorstenWagner
HSV-Torwart René Adler stand  beim Schuss von Hector (verdeckt) goldrichtig
HSV-Torwart René Adler stand beim Schuss von Hector (verdeckt) goldrichtig © WITTERS | ThorstenWagner
Albin Ekdal (r.) behauptet sich gegen Frankfurts Marco Fabian
Albin Ekdal (r.) behauptet sich gegen Frankfurts Marco Fabian © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
HSV-Stürmer Bobby Wood (o.) konnte sich in der Anfangsphase des Öfteren  gegen Timothy Chandler durchsetzen
HSV-Stürmer Bobby Wood (o.) konnte sich in der Anfangsphase des Öfteren gegen Timothy Chandler durchsetzen © imago/Jan Huebner | imago sportfotodienst
Reine Kopfsache: Frankfurts David Abraham (r.) und Bobby Wood im Luftkampf um den Ball
Reine Kopfsache: Frankfurts David Abraham (r.) und Bobby Wood im Luftkampf um den Ball © dpa | Hasan Bratic
Kyriakos Papadopoulos grätscht Timothy Chandler den Ball weg
Kyriakos Papadopoulos grätscht Timothy Chandler den Ball weg © dpa | Hasan Bratic
Michael Hector (r.) konnte sich gegen HSV-Verteidiger Dennis Diekmeier kaum einmal durchsetzen
Michael Hector (r.) konnte sich gegen HSV-Verteidiger Dennis Diekmeier kaum einmal durchsetzen © dpa | Hasan Bratic
Marco Fabian kann Aaron Hunt (r.) nicht am Abschluss hindern
Marco Fabian kann Aaron Hunt (r.) nicht am Abschluss hindern © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
HSV-Torwart René Adler rettet in vermeintlich höchster Not gegen Branimir Hrgota (l.). Allerdings hatte das Schiedsrichtergespann zuvor eine Abseitsstellung erkannt – zu Unrecht
HSV-Torwart René Adler rettet in vermeintlich höchster Not gegen Branimir Hrgota (l.). Allerdings hatte das Schiedsrichtergespann zuvor eine Abseitsstellung erkannt – zu Unrecht © imago/Revierfoto | imago sportfotodienst
Lewis Holtby (l.) war von Frankfurts Marco Fabian bisweilen nur mit unlauteren Mitteln aufzuhalten
Lewis Holtby (l.) war von Frankfurts Marco Fabian bisweilen nur mit unlauteren Mitteln aufzuhalten © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
Hoch das Bein: Marco Fabian (r.) und HSV-Kapitän Gotoku Sakai ...
Hoch das Bein: Marco Fabian (r.) und HSV-Kapitän Gotoku Sakai ... © dpa | Hasan Bratic
... und HSV-Verteidiger Dennis Diekmeier (l.), wiederum gegen Fabian
... und HSV-Verteidiger Dennis Diekmeier (l.), wiederum gegen Fabian © dpa | Hasan Bratic
Einer flog über Filip Kostic: Frankfurts Timothy Chandler (o.)
Einer flog über Filip Kostic: Frankfurts Timothy Chandler (o.) © dpa | Hasan Bratic
Der HSV-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen stand bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte im Fokus der Fotografen
Der HSV-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen stand bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte im Fokus der Fotografen © WITTERS | ThorstenWagner
Auch für Eintracht-Trainer Niko Kovac war es das Wiedersehen mit seinem früheren Verein
Auch für Eintracht-Trainer Niko Kovac war es das Wiedersehen mit seinem früheren Verein © WITTERS | ThorstenWagner
HSV-Trainer Markus Gisdol (l.) plauschte vor dem Spiel im Sky-Studio mit Rekordnationalspieler Lothar Matthäus
HSV-Trainer Markus Gisdol (l.) plauschte vor dem Spiel im Sky-Studio mit Rekordnationalspieler Lothar Matthäus © dpa | Hasan Bratic
HSV-Sportdirektor Jens Todt fand vor dem Spiel noch Zeit für einen Plausch
HSV-Sportdirektor Jens Todt fand vor dem Spiel noch Zeit für einen Plausch © WITTERS | ThorstenWagner
Bei Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner ist die Stimmung nach einer Serie von Misserfolgen zuletzt gedämpft
Bei Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner ist die Stimmung nach einer Serie von Misserfolgen zuletzt gedämpft © WITTERS | ThorstenWagner
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Pech dann für den HSV, als Frankfurts Verteidiger David Abraham nach gut einer Stunde Filip Kostic per Grätsche zu Fall brachte, Schiedsrichter Benjamin Cortus jedoch keinen Strafstoß gab. „Da muss man sagen, dass das Elfmeter war“, gestand auch Frankfurts Marco Russ, der erstmals nach seiner überstandenen Krebserkrankung wieder in der Anfangself stand.

Adler rettet gegen Hector

Bedanken konnten sich die Gäste in der 72. Minute bei ihrem Keeper René Adler, der sich in einen Schuss von Michael Hector aus Nahdistanz warf und mit der Brust bravourös abwehrte. Die Hamburger kamen über wenige erfolglose Konter nicht hinaus und blieben ein dankbarer Gegner der Eintracht. Auch im zehnten Spiel hintereinander gelang dem HSV kein Sieg gegen die Frankfurter.

„Unterm Strich ist das 0:0 gerecht“, sagte Hamburgs starker Keeper René Adler, klagte aber auch über den nicht gegebenen Strafstoß. „Das war ein klarer Elfmeter. Jeder, der sagt, das war keiner, hat unrecht. Heute ist es bitter, aber ich glaube, dass sich das in den nächsten Spielen auch wieder ausgleicht.“ Nächster Gegner ist der 1. FC Köln, den der HSV am 1. April (15.30 Uhr) im heimischen Volksparkstadion empfängt. Anfang Februar hatten die Hamburger dieses Duell im Achtelfinale des DFB-Pokals für sich entschieden.

Frankfurt: Hradecky – Abraham, Russ (81. Tawatha), Hector – Mascarell, Gacinovic – Chandler, Oczipka – Fabian – Hrgota (84. Meier), Rebic (90. Blum).

Hamburg: Adler – Diekmeier, Papadopoulos, Gideon Jung, Ostrzolek – Gotoku Sakai, Ekdal – Hunt (71. Nicolai Müller), Holtby (60. Gregoritsch), Kostic – Wood (90.+1 Lasogga).

Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach).

Zuschauer: 51.500 (ausverkauft)..

Gelbe Karten: Mascarell (12) – Gideon Jung (3).

Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre): Torschüsse: 7:5; Ecken: 4:7; Ballbesitz: 52:48 %; Zweikämpfe: 108:103.