Das Objekt der Begierde stand schon im Sommer auf dem Wunschzettel der Hamburger. Ein Transfer wäre nur mit Kühnes Hilfe möglich.

Hamburg. Verpflichtet der HSV nach Douglas Santos einen weiteren Olympiasieger für die Defensive? Nach Informationen der „Bild“ haben die Hamburger erneut den Brasilianer Walace (21) ins Visier genommen. Dem Bericht zufolge soll Sportchef Jens Todt nach Südamerika geflogen sein, um den defensiven Mittelfeldspieler beim Benefizspiel zwischen der Seleção und Kolumbien (1:0) in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zu beobachten.

Der 1,88 Meter große Walace ist vertraglich noch bis Sommer 2018 an den brasilianischen Erstligisten Gremio Porto Alegre gebunden. Als Ablöse steht eine zweistellige Millionensumme im Raum, auch wenn sein Marktwert laut transfermarkt.de auf neun Millionen Euro taxiert wird. Finanziert werden könnte der Deal nur mit der Hilfe von Gönner Klaus-Michael Kühne. Allerdings stellte Club-Boss Heribert Bruchhagen am Donnerstag klar, dass er nicht viel von Risiko-Transfers halte.

„Wir haben uns mit dem Trainer verständigt, dass wir, wenn überhaupt, eine klare Verstärkung holen“, so der 68-Jährige. So ein Spieler sei allerdings „nicht immer im Rahmen unserer Möglichkeiten“. Markus Gisdol äußerte sich gleichermaßen bedeckt, obwohl er vor einigen Wochen noch Verstärkung für das defensive Mittelfeldzentrum gefordert hatte. „Wir haben auch so eine wettbewerbsfähige Mannschaft“, meinte der Coach plötzlich.

Kommt noch ein Neuzugang? Das sagt Gisdol

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    Macht der HSV bei Walace eine Ausnahme?

    Eigentlich hatten sich die HSV-Verantwortlichen intern darauf verständigt, im Winter nur deutschsprachige und Bundesliga-erfahrene Profis zu verpflichten. Sollte Walace tatsächlich kommen, würden die Hamburger von ihrem ursprünglichen Spielerprofil abrücken. Ohnehin müsste sich Todt beeilen, um die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen. In vier Tagen (31. Januar) schließt das Transferfenster.

    Walace (l.) und Rodrigo Caio (3.v.l.) kennen sich aus der brasilianischen Olympiamannschaft. Santos wechselte nach dem Turnier für 6,5 Millionen Euro zum HSV. Folgt Walace noch in diesem Winter?
    Walace (l.) und Rodrigo Caio (3.v.l.) kennen sich aus der brasilianischen Olympiamannschaft. Santos wechselte nach dem Turnier für 6,5 Millionen Euro zum HSV. Folgt Walace noch in diesem Winter? © imago | Bildbyran

    Schon im Sommer hatte sich der HSV um den ehemaligen Sportchef Dietmar Beiersdorfer mit Walace beschäftigt. Damals genoss allerdings sein Landsmann Rodrigo Caio (23), der ebenfalls fester Bestandteil der brasilianischen Olympiamannschaft war, ein höheres Ansehen beim Dino. Ein Transfer scheiterte letztlich am Veto von Bruno Labbadia. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt: Labbadia musste wenig später gehen, Beiersdorfers Aus folgte einige Monate später und Rodrigo Caio wird seit geraumer Zeit mit Champions-League-Teilnehmer Paris St. Germain in Verbindung gebracht.

    Bruchhagen erklärt die Transfermöglichkeiten des HSV

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