Hamburg . Der damalige HSV-Sportchef Knäbel erinnert sich: Anthony Modeste verhandelte intensiv mit Hamburg. Warum der Deal scheiterte.
2135 Tage war es her, so hatte es der „Kölner Stadtanzeiger“ errechnet, dass der 1. FC Köln vor dem 2:1 gegen Hoffenheim zuletzt ein Heimspiel im DFB-Pokal zelebrieren durfte. Und dass nach dieser langen Pokalpause auch noch ein Sieg gefeiert werden durfte, war Anthony Modeste zu verdanken. Mal wieder Modeste – muss es an dieser Stelle heißen.
Der Franzose stand in der ersten Minute der Nachspielzeit da, wo er in dieser Saison eigentlich immer steht: goldrichtig. Die Vorlage von rechts, ein schneller Schritt, die breite Brust – und Tor. So oder ähnlich hat der 28-Jährige in dieser Spielzeit bereits acht Bundesligatore erzielt. „Ich freue mich für Anthony“, sagt HSV-Trainer Markus Gisdol, der Modeste 2013 aus Bordeaux nach Hoffenheim lockte – und nun erstmals am Sonntag mit dem HSV wiedertrifft. „Den kannte niemand, als wir ihn holten“, erinnert sich Gisdol, der nach Modestes starkem Bundesligastart aber zunehmend auf Sven Schipplock und Adam Szalai im Hoffenheim-Angriff setzte.
Hätte Kühne Modeste zum HSV holen können?
Im Sommer 2014 hatte Modeste von seiner Rolle als Rein-Raus-Stürmer in Hoffenheim genug. Es war der Moment, als der 1. FC Köln aufhorchte – und auch der HSV. „Anthony war sehr lang auf unserer Liste“, erinnert sich Ex-Sportchef Peter Knäbel, der den Angreifer unbedingt nach Hamburg holen wollte. Auch Benjamin Schmedes, der damalige HSV-Chefscout, sichtete den 1,86 Meter großen Stürmer mehrfach.
Das Problem: Damals wollte Milliardär Klaus-Michael Kühne noch kein Geld für Transfers zur Verfügung stellen, obwohl Modeste für vergleichsweise moderate 4,5 Millionen Euro auf dem Markt war. „Fakt ist, dass wir Gespräche mit dem HSV geführt haben“, sagt Berater Marcus Marin. „Fakt ist aber auch, dass sich Modeste für Köln entschieden hat und damit sehr glücklich ist.“ Wie glücklich genau, will Modeste dem HSV am Sonntag zeigen.