Gelsenkirchen. Schalke 04 vollbringt ein energiegeladenes 4:0 gegen Gladbach und macht den letzten Platz auf der Tabelle für den HSV frei.
Den Frust vertrieben, die Fans versöhnt - der FC Schalke 04 hat einen bemerkenswerten Schritt aus der Krise gemacht. Nach dem historischen Fehlstart mit fünf Niederlagen in Serie gelang dem Team von Trainer Markus Weinzierl beim 4:0 (0:0) über Borussia Mönchengladbach der lang ersehnte Befreiungsschlag. Schalke rettet sich mit dem Sieg auf Relegationsplatz. Der HSV bildet nach diesem Ergebnis derzeit das Schlusslicht auf der Tabelle.
Drei Tore von Eric Maxim Choupo-Moting (52.), Breel Embolo (56.) und Leon Goretzka (58.) binnen sechs Minuten und ein weiterer Treffer von Embolo (83.) vertrieben vor 62 271 Zuschauern in der ausverkauften Veltins Arena vorerst die Sorgen. Dagegen wurden die Gladbacher einmal mehr Opfer ihrer Auswärtsschwäche und verpassten den möglichen Sprung auf Rang zwei der Tabelle.
Vier Änderungen in der Startelf
Der überraschend deutliche Sieg wurde „auf“ Schalke nach wochenlanger Tristesse stürmisch bejubelt. Besonders groß war die Freude bei Trainer Weinzierl, dem damit weitere Diskussionen über seine Arbeit zumindest für die Zeit der Länderspielpause erspart bleiben.
Aufgrund der Terminhatz der vergangenen Wochen setzte Gäste-Coach Andre Schubert auf Rotation. Im Vergleich zur Champions-League-Partie gegen den FC Barcelona (1:2) nahm er vier Änderungen in der Startelf vor. Sein Kollege Weinzierl verzichtete hingegen auf einen ähnlich umfangreichen Umbau: Bis auf Max Meyer lief die Mannschaft auf, die am Donnerstag in der Europa League für ein 3:1 über RB Salzburg gesorgt hatte.
Dieser Erfolg über die Österreicher schien die Verunsicherung bei den Schalkern vertrieben zu haben. Mit hoher Laufbereitschaft und lange vermisstem Mut übernahmen sie die Regie. Doch diese Drangphase blieb kurz und stellte die Gäste-Abwehr nur selten vor Probleme.
Bei den Gladbachern machte sich das Fehlen von Schlüsselspieler Raffael negativ bemerkbar. Der Brasilianer musste wegen eines Muskelfaserrisses passen. Ohne die Ideen Raffaels wirkte das Aufbauspiel des Schubert-Teams ungewohnt behäbig. Immerhin gelang es den Gästen, den anfänglichen Elan des Gegners aufzufangen und das Spiel zu kontrollieren.
Nach der Pause nimmt das Spiel Fahrt auf
Dem Unterhaltungswert der Partie war diese Strategie jedoch wenig zuträglich. Auf beiden Seiten hatten Torchancen lange Zeit Seltenheitswert. Erst vier Minuten vor der Pause geriet die bis dahin sichere Schalker Abwehr kurz ins Wanken. Einen Kopfball von Gladbachs Abwehrspieler Jannik Vestergaard klärte Alessandro Schöpf (42.) für den bereits geschlagenen Torhüter Ralf Fährmann auf der Linie.
Nach der Pause nahm die Partie jedoch Fahrt auf - und zwar gewaltig. Dazu trug die diskussionswürdige Entscheidung von Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) bei. Nach einem Zweikampf von Ibrahima Traore an Choupo-Moting entschied der Referee auf Strafraum für Schalke, den der Gefoulte sicher verwandelte.
Diese Führung löste bei den „Königsblauen“ alle Blockaden. Nur zwei Minuten später erzielte Neuzugang Embolo nach einem mustergültigen Konter sein erstes Bundesligator. Damit nicht genug: Ein Nachschuss von Goretzka aus kurzer Distanz zum 3:0 sorgte bei den zuletzt leidgeprüften Schalke-Fans endgültig für Hochstimmung. Den Schlusspunkt setzte Embolo, der sieben Minuten vor dem Ende für das 4:0 sorgte.