Hamburg. Bruno Labbadia freut sich auf den Start. Der HSV-Trainer hat vor dem Pokalspiel im Angriff die Qual der Wahl – Lasogga oder Wood?

Endlich geht es auch für den Hamburger SV wieder los. Nach einer quälend langen achtwöchigen Vorbereitung steht der HSV am Montag vor seiner Pflichtspielpremiere. Die Rothosen gastieren in der 1. Runde des DFB-Pokals beim FSV Zwickau. Dieses Mal soll die Dienstreise in den Osten der Republik, anders als im Vorjahr, von Erfolg gekrönt werden.

Wieder in den Osten der Republik

So richtig zufrieden war Bruno Labbadia zuletzt nicht. Nach mageren Testergebnissen mit knappen Siegen gegen unterklassige Mannschaften feilt der Trainer des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV noch an seiner Startelf für das DFB-Pokalspiel an diesem Montag (18.30 Uhr/Liveticker auf Abendblatt.de) beim FSV Zwickau. „Ich bin großer Pokalfan. Das ist unser erstes Pflichtspiel. Darauf haben wir uns die ganze Zeit vorbereitet“, sagte der Coach vor der Abreise nach Sachsen. Gut, dass es jetzt endlich losgeht! Wir müssen jetzt Ergebnisse liefern.“ Im vergangenen Jahr blamierten sich die Hanseaten in der 1. Runde beim Viertligisten Carl-Zeiss Jena (2:3 n.V.).

Labbadia hat große Lust auf Berlin

Der HSV-Coach weiß, wie es sich anfühlt, wenn man im Endspiel in Berlin steht. Daher outet sich Labbadia auch als großer Pokalfan. "Dieser Wettbewerb macht einfach riesigen Spaß und hat einen hohen Stellenwert. Das Finale in Berlin ist natürlich das absolute Highlight: Die Atmosphäre dort ist einmalig. Da kriegt man schon Lust drauf, aber man muss sich immer bewusst sein, dass dieses Ziel auch viele andere Mannschaften haben."

Kardinalsfrage: Lasogga oder Wood im Sturm?

Acht Wochen Vorbereitung wurden am Sonntagmittag im Geheimtraining am Volksparkstadion abgeschlossen. Labbadia will sich nicht in die Karten blicken lassen, wen er von den Zugängen auflaufen lassen wird. Klar ist, dass Königstransfer Filip Kostic (für 14 Millionen Euro aus Stuttgart) auf dem linken Flügel starten soll. Ob Pierre-Michel Lasogga oder Bobby Wood die einzige Spitze bildet, ist offen. Der von Union Berlin gewechselte Angreifer stand am Sonntag im Trainingsspiel in der Startelf. Auch Barcelona-Talent Alen Halilovic und der Ex-Frankfurter Luca Waldschmidt scharren mit den Hufen.

Es deutet sich aber an, dass Nicolai Müller, mit neun Toren und fünf Vorlagen bester Scorer der vergangenen Saison, auf rechts beginnt. Auch Freistoß-Spezialist Michael Gregoritsch hat gute Karten, in der Zentrale zu beginnen.

Über Spahic-Einsatz wird erst Montag entschieden

Das Abwehrzentrum sollen Cléber und Johan Djourou gegen den Drittliga-Aufsteiger dicht machen. Ob Innenverteidiger Emir Spahic nach dem Bruch der Augenhöhle mit einer Maske aus Fiberglas zum Einsatz kommt, will Labbadia erst am Montag entscheiden. Der 36 Jahre alte Bosnier überraschte, als er schon Mitte dieser Woche im Test gegen Altona 93 (3:2) mit der Maske mitmischte. Labbadia will aber nichts riskieren. Lieber ist ihm, dass der Abwehrchef zum Liga-Start am 27. August im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt fit ist. Das gilt auch für den an der Schulter verletzten Lewis Holtby. Auch der Schwede Albin Ekdal fällt aus. Er darf sein Sprunggelenk noch nicht wieder voll belasten.

Zwickau voller Euphorie

Mit dem kommenden Pokalgegner hat sich Labbadia ausführlich beschäftigt. Er weiß, dass der Drittliga-Aufsteiger voller Euphorie in das Spiel gehen wird. "Wir haben uns intensiv und fokussiert auf den FSV Zwickau vorbereitet - immer im Bewusstsein, dass es unser erstes Pflichtspiel der neuen Saison sein wird. Die Partie wird ein heißes Spiel werden. Zwickau ist gerade erst in die dritte Liga aufgestiegen, dazu kommt das neue Stadion – dementsprechend hoch wird die Euphorie dort sein. Wir haben den Gegner natürlich auch beobachtet und wissen einiges über ihn: Sie sind gut in die Saison gestartet, haben eine klare Struktur innerhalb der Mannschaft und sind sehr kampfstark – das müssen wir annehmen. Wir wissen, was auf uns zukommt und sind top vorbereitet."

Erster Auftritt im neuen Stadion

Der FSV Zwickau ist mit vier Punkten aus drei Spielen in die Drittliga-Saison gestartet. Durchaus passabel für einen Aufsteiger. Trainer Torsten Ziegner weiß, dass seine Mannschaft "krasser Außenseiter" ist, doch klein beigeben wollen die Sachsen natürlich nicht. FSV-Kapitän Toni Wachsmuth sieht für sein Team auf jeden Fall eine Minimalchance, die nächste Runde zu erreichen. "Wir dürfen keine einfachen Fehler machen und müssen in jeder Situation hellwach sein", sagte er. Neben der Chance eine Sensation im Pokal schaffen zu können, wird sich sicherlich positiv für den FSV auswirken, dass sie zum ersten Mal im neuen Stadion spielen dürfen."

Ganz Zwickau freut sich auf den Einzug ins neue Stadion. Und auch der erfahrene Angreifer Wachsmuth sagt: "Das wird ein Riesenerlebnis, in der ausverkauften Arena unter Flutlicht gegen den HSV zu spielen". Das Spiel ist selbstredend ausverkauft.