Hamburg. Erleichterung bei den HSV-Fans, nachdem der Serbe auf dem Mannschaftsfoto noch gefehlt hatte. Labbadia bedankt sich bei Kühne.

Nun ist es offiziell: Filip Kostic wechselt vom VfB Stuttgart an die Elbe. Das gab der Hamburger SV am Montagnachmittag bekannt. Kostic unterschreibt beim HSV einen Fünfjahresvertrag.

Filip Kostic hat beim HSV einen Fünfjahresvertrag unterschrieben
Filip Kostic hat beim HSV einen Fünfjahresvertrag unterschrieben © Andreas Hardt | Andreas Hardt

"Wir waren uns mit Filip früh einig und sind froh, dass wir den Transfer nun realisieren konnten", sagte HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer. "Trotz seiner erst 23 Jahre besitzt er schon eine Menge Erfahrung, kennt die Bundesliga und hat seine Qualitäten in den letzten zwei Jahren unter Beweis gestellt. Filip besitzt zudem weiterhin ein hohes Entwicklungspotenzial." Bereits am Dienstag soll der 23-Jährige ins Mannschaftstraining einsteigen.

Auf dem Mannschaftsfoto fehlte Kostic noch

Zuvor hatten die Fans noch gezittert, ob der Transfer am Ende tatsächlich auch zu Stande kommen würde. Zumindest am frühen Nachmittag wurden die HSV-Fans weiter auf die Folter gespannt - und auch ein wenig enttäuscht. Denn als die Profis nach der Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings um kurz vor 14 Uhr Aufstellung zum offiziellen Teamfoto für die neue Saison der Fußball-Bundesliga bezogen, fehlte der eigentlich bereits als Neuzugang vermeldete Serbe.

Doch ernsthaft Sorgen machen darüber, dass der Kostic-Transfer nach zähem Ringen mit dem VfB Stuttgart doch noch platzen könnte, mussten sich die Anhänger nicht. Schließlich sprach auch Bruno Labbadia am Vormittag äußerst freimütig über seine Pläne mit dem 23 Jahre alten Flügelstürmer. "Ich sehe, dass da noch Luft ist", sagte der Trainer über die Entwicklungsmöglichkeiten seines neuen Schützlings, für den der HSV die vereinseigene Rekordsumme von 14 Millionen plus x überweist.

Doch auch das Mannschaftsfoto ging nicht unfallfrei über die Bühne. Die Live-Übertragung mithilfe von Periscope musste unterbrochen werdenb. Ein Gewitter ging über dem Volkspark nieder, die Spieler mussten sich unterstellen.

Gewitter stoppt Live-Übertragung

Labbadia bedankt sich bei Kühne

Dass der eigentlich so klamme Dino beim begehrten serbischen Nationalspieler überhaupt bis zum Ende mitbieten und dabei den finanzkräftigeren Konkurrenten VfL Wolfsburg ausstechen konnte, hat der HSV auch der geöffneten Schatulle seines Gönners Klaus-Michael Kühne zu verdanken. Das weiß auch Labbadia, der dem Unternehmer am Montag noch einmal seinen Dank aussprach: "Wir haben die Möglichkeit bekommen durch Herrn Kühne, der uns da sehr unterstützt hat."

Das Mannschaftsfoto des HSV

Das offizielle Mannschaftsfoto des HSV für die Saison 2016/17 - allerdings noch ohne Filip Kostic
Das offizielle Mannschaftsfoto des HSV für die Saison 2016/17 - allerdings noch ohne Filip Kostic © Witters

Wichtig beim erfolgreichen Abschluss des Transfers sei aber auch Kostics wiederholtes Bekenntnis zum HSV gewesen. "Ganz entscheidend war, dass der Spieler sich sehr früh für uns entschieden hat", sagte Labbadia. Schon vor der letzten Saison habe er Kostic auf dem Radar gehabt, aber damals sei eine Verpflichtung für den HSV "ein bisschen zu schwierig" gewesen.

Letztlich habe sich im Transferpoker auch die eigene Geduld ausgezahlt. "Wir waren sehr, sehr hartnäckig", sagte Labbadia, der gegenüber den leer ausgegangenen Wolfsburgern mit Manager Klaus Allofs nach eigenem Bekunden keine Schadenfreude verspüre. Nun freue er sich auf den Linksaußen Kostic, der er auch als Typ "sehr, sehr gut" findet.

Stieber und geprellter Spahic dabei

Alle wollen Alen: HSV-Neuzugang Alen Halilovic war am Montag eines der begehrtesten Fotomotive für die Fans
Alle wollen Alen: HSV-Neuzugang Alen Halilovic war am Montag eines der begehrtesten Fotomotive für die Fans © Witters

Apropos finden: Auf dem ersten Mannschaftsfoto für 2016/17 sind insgesamt 27 Spieler zu sehen, darunter auch die Neuzugänge Bobby Wood (mittlere Reihe), Luca Waldschmidt oder Alen Halilovic (beide vorne). Letzterer war für die Fans am Montag das begehrteste Fotomotiv. Emir Spahic quälte sich indes zum Shooting, obwohl sich der 35 Jahre alte Abwehrspieler in der Übungseinheit zuvor die Wade prallte.

Und auch Zoltan Stieber durfte in der ersten Reihe Platz nehmen, obwohl sich der Ungar einen neuen Verein suchen soll. Aber möglicherweise wird der HSV seine Mannschaft ohnehin noch einmal für ein neues Bild zusammentrommeln, nachdem der Fünfjahresvertrag mit Kostic nun tatsächlich unterschrieben ist.

Die teuersten Transfers des HSV:

Walace und Co.: Die teuersten HSV-Transfers

Filip Kostic trägt die Bürde des bislang teuersten Einkaufs der HSV-Geschichte: Nach langen Verhandlungen mit dem VfB Stuttgart wurden im Sommer 2016 für den Serben 14 Millionen Euro plus Boni fällig
Filip Kostic trägt die Bürde des bislang teuersten Einkaufs der HSV-Geschichte: Nach langen Verhandlungen mit dem VfB Stuttgart wurden im Sommer 2016 für den Serben 14 Millionen Euro plus Boni fällig © WITTERS | ValeriaWitters
Ganz hoch hinaus wollte Rafael van der Vaart ab der Saison 2012/13 ein zweites Mal mit dem HSV. Die Rückholaktion des Niederländers von Tottenham ließ sich der Dino rund 13 Millionen Euro plus Boni kosten. Platz zwei für van der Vaart
Ganz hoch hinaus wollte Rafael van der Vaart ab der Saison 2012/13 ein zweites Mal mit dem HSV. Die Rückholaktion des Niederländers von Tottenham ließ sich der Dino rund 13 Millionen Euro plus Boni kosten. Platz zwei für van der Vaart © Witters
2006 konnte der damalige Vorstandsboss Bernd Hoffmann das Abwehrtalent Vincent Kompany im Volkspark begrüßen. 10,5 Millionen Euro (Platz 3) gab der HSV aus. Für den Weiterverkauf kassierte der Verein zwei Jahre später 8,5 Millionen Euro
2006 konnte der damalige Vorstandsboss Bernd Hoffmann das Abwehrtalent Vincent Kompany im Volkspark begrüßen. 10,5 Millionen Euro (Platz 3) gab der HSV aus. Für den Weiterverkauf kassierte der Verein zwei Jahre später 8,5 Millionen Euro © Witters
Der Inbegriff des HSV-Flops: Nach einer starken U21-EM im Sommer 2009 machte der HSV 10 Millionen Euro locker, um Bruno Labbadia Stürmer Marcus Berg (Platz 4) zu bescheren. Der Schwede dankte es mit einem Törchen in zwei Jahren
Der Inbegriff des HSV-Flops: Nach einer starken U21-EM im Sommer 2009 machte der HSV 10 Millionen Euro locker, um Bruno Labbadia Stürmer Marcus Berg (Platz 4) zu bescheren. Der Schwede dankte es mit einem Törchen in zwei Jahren © Witters
Knapp dahinter folgt der Brasilianer Walace, den der HSV im Winter 2017 für 9,2 Millionen Euro von Grêmio Porto Alegre verpflichtete
Knapp dahinter folgt der Brasilianer Walace, den der HSV im Winter 2017 für 9,2 Millionen Euro von Grêmio Porto Alegre verpflichtete © WITTERS | ValeriaWitters
9 Millionen Euro Ablöse im Sommer 2009 konnten Eljero Elia (Platz 6) nicht aufhalten. Der Niederländer machte nach 52 Bundesligaspielen wieder den Abflug
9 Millionen Euro Ablöse im Sommer 2009 konnten Eljero Elia (Platz 6) nicht aufhalten. Der Niederländer machte nach 52 Bundesligaspielen wieder den Abflug © Witters
Thiago Neves (Platz 7) war ein 9 Millionen Euro teures Missverständnis: Der Brasilianer lief ganze sechs Mal für den HSV auf - macht pro Spiel rund 1,5 Millionen Euro
Thiago Neves (Platz 7) war ein 9 Millionen Euro teures Missverständnis: Der Brasilianer lief ganze sechs Mal für den HSV auf - macht pro Spiel rund 1,5 Millionen Euro "Auflaufprämie" © Witters
Kerstin Lasogga gab Hamburg für ihren Sohn Pierre-Michel 2013 erst den Leih-Zuschlag, ein Jahr später dann einen festen Vertrag. 8,5 Millionen Euro wurden dafür fällig, macht Platz 8 für den Angreifer
Kerstin Lasogga gab Hamburg für ihren Sohn Pierre-Michel 2013 erst den Leih-Zuschlag, ein Jahr später dann einen festen Vertrag. 8,5 Millionen Euro wurden dafür fällig, macht Platz 8 für den Angreifer © Imago/Christoph Reichwein
Blutjung, aber schon ganz schön teuer: Marcell Jansen wechselte 2008 als 22-jähriger Nationalspieler an die Elbe. Bayern München erhielt 8 Millionen Euro für den Linksfuß (Platz 9)
Blutjung, aber schon ganz schön teuer: Marcell Jansen wechselte 2008 als 22-jähriger Nationalspieler an die Elbe. Bayern München erhielt 8 Millionen Euro für den Linksfuß (Platz 9) © Witters
Trainer Armin Veh freute sich 2010 über einen neuen Abwehrchef: Heiko Westermann löste der HSV für 7,5 Millionen Euro von Schalke los (Platz 10)
Trainer Armin Veh freute sich 2010 über einen neuen Abwehrchef: Heiko Westermann löste der HSV für 7,5 Millionen Euro von Schalke los (Platz 10) © Witters
Platz 11: Mladen Petric (M., zwischen Trainer Martin Jol und Bernd Hoffmann). Der Kroate kostete 2008 rund 7,3 Millionen Euro. Bei den Fans avancierte der Kroate zum Publikumsliebling
Platz 11: Mladen Petric (M., zwischen Trainer Martin Jol und Bernd Hoffmann). Der Kroate kostete 2008 rund 7,3 Millionen Euro. Bei den Fans avancierte der Kroate zum Publikumsliebling © Witters
Für die Dienste von Linksverteidiger Douglas Santos überwies der HSV im Sommer 2016 6,5 Millionen Euro an Atlético Mineiro. Den 12. Platz teilt sich Santos mit ...
Für die Dienste von Linksverteidiger Douglas Santos überwies der HSV im Sommer 2016 6,5 Millionen Euro an Atlético Mineiro. Den 12. Platz teilt sich Santos mit ... © WITTERS | TayDucLam
Lewis Holtby – der die Bälle für die Bälle dank einer Ablöse von 6,5 Millionen Euro jongliert ...
Lewis Holtby – der die Bälle für die Bälle dank einer Ablöse von 6,5 Millionen Euro jongliert ... © Witters
... mit Mohamed Zidan – der sich hier wohl auch fragen dürfte, wo die ganzen Millionen wohl hin sind. Die Bilanz des Ägypters in Hamburg: 21 Spiele, zwei Tore
... mit Mohamed Zidan – der sich hier wohl auch fragen dürfte, wo die ganzen Millionen wohl hin sind. Die Bilanz des Ägypters in Hamburg: 21 Spiele, zwei Tore © Witters
... sowie mit Kyriakos Papadopoulos, der im Winter 2017 zunächst auf Leihbasis kam und anschließend für 6,5 Millionen Euro fest von Bayer Leverkusen verpflichtet wurde
... sowie mit Kyriakos Papadopoulos, der im Winter 2017 zunächst auf Leihbasis kam und anschließend für 6,5 Millionen Euro fest von Bayer Leverkusen verpflichtet wurde © Witters
Für die späte Rückkehr André Hahns wurden im Sommer 2017 schließlich 6 Millionen Euro fällig. Platz 16
Für die späte Rückkehr André Hahns wurden im Sommer 2017 schließlich 6 Millionen Euro fällig. Platz 16 © Witters
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