Laax. Beim 13:0-Testspielsieg platzte bei Stürmer Sven Schipplock endlich der Knoten. Dafür offenbarte Jatta erhebliche taktische Defizite.

Er wollte einfach nicht aufhören. Nach jedem Treffer rannte Sven Schipplock direkt in das Tor, um den Ball aus dem Netz zu holen. Als würde der HSV einem Rückstand hinterherlaufen. Doch Schipplock lief einzig einem persönlichen Rekord hinterher. Am Ende waren es sieben Tore, die er am Sonnabend zum 13:0-Sieg gegen den Schweizer Sechstligisten US Schluein/Ilanz in nur einer Halbzeit beisteuerte.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich so einen Wert schon mal geschafft habe“, sagte der Stürmer. Für den 27-Jährigen war es ein großes Stück Frustbewältigung, nachdem er in der vergangenen Saison in 20 Bundesligaspielen nicht einen Treffer erzielt hatte.

„Man hat gemerkt, dass Schippo heiß ist. Er hat sehr viel Power auf den Ball gemacht und sich mit Toren belohnt“, sagte Trainer Bruno Labbadia über den Auftritt seines Angreifers gegen einen überforderten Gegner. „Das Spiel war gut, um die Torgier zu fördern und gewisse Dinge zu probieren“, sagte Labbadia, der im defensiven Mittelfeld Rechtsverteidiger Gotoku Sakai aufstellte und in der Innenverteidigung jeweils eine Halbzeit die anderen Außenverteidiger Dennis Diekmeier und Matthias Ostrzolek ausprobierte. Neuzugang Luca Waldschmidt spielte im Sturm an der Seite von Pierre-Michel Lasogga.

Erhebliche Defizite bei Jatta

Seine Spielpremiere für den HSV durfte in der zweiten Halbzeit Bakery Jatta geben. Der 18-jährige Gambier machte sein erstes Spiel überhaupt, nachdem er in seiner Heimat nie in einem organisierten Verein gespielt hatte. Jatta spielte auf der rechten Seite mutig nach vorne und bereitete auch ein Tor durch Schipplock vor, deutete aber auch erhebliche taktische Defizite an. „Wir haben noch ganz viel Arbeit vor uns, aber alles andere wäre ja auch Wahnsinn“, sagte Labbadia. „Er hat gewisse Ansätze. Wenn er den Ball hat, macht er gute Sachen.“

Die Statistik

HSV 1. Halbzeit: Adler – Behounek, Diekmeier, Cleber, Ostrzolek – Porath, Sakai – Müller, Gregoritsch, Waldschmidt – Lasogga.
HSV 2. Halbzeit: Mickel – Diekmeier (72. Ronstadt), Cleber, Ostrzolek, Köhlert – Porath, Sakai – Jatta, Schipplock, Bahoui - Altintas.
Tore: 1:0 Porath (7.), 2:0 Gregoritsch (13.), 3:0 Lasogga (39.), 4:0 Waldschmidt (43.), 5:0 (50.), 6:0 (57.), 7:0 (60.) alle Schipplock, 8:0 Altintas (64.), 9:0 Bahoui (67.), 10:0 (76.), 11:0 (78.), 12:0 (82.), 13:0 (83.) alle Schipplock.