Abwehrkante Emir Spahic bleibt dem HSV erhalten. Doch beim Länderspiel flog der Bosnier mit glatt Rot vom Platz.
Nun ist es offiziell: Abwehrkante Emir Spahic verlängert seinen Vertrag beim HSV um ein Jahr, wie der Club über den vereinseigenen Twitter-Kanal mitteilte. Der im August 36 Jahre alt werdende Bosnier ist in der Innenverteidigung an der Seite von Kapitän Johan Djourou gesetzt.
Beim Länderspiel der Bosnier gegen Spanien am Sonntagabend (1:3) demonstrierte Spahic jedoch, dass diese Verlängerung durchaus kritisch zu sehen ist: Nachdem er zunächst den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielen konnte, flog der Verteidiger mit Rot vom Platz, nachdem er im Gerangel zu einer Tätlichkeit ansetzte. Der 35-Jährige griff bei einer Rudelbildung erst César Azpilicueta und dann Cesc Fàbregas ins Gesicht.
Schon im Laufe der Saison sorgte Spahic, der sportlich unumstritten ist, durch interne Konflikte für negative Schlagzeilen. Dennoch entschied sich der HSV mit dem in Leverkusens einst nach einer Prügelei mit einem Ordner suspendierten Profi zu verlängern. "Wir sind der Meinung, dass er uns mit seiner Erfahrung und seinen Leistungen auf unserem Weg und beim Aufbau der Mannschaft weiter unterstützen kann“, sagt Bruno Labbadia zu der Personalie.
Die Spekulationen um neue Spieler beim HSV gehen derweil in die nächste Runde: Wie die französische Tageszeitung „Midi Libre“ berichtet, soll der Wechsel von Defensiv-Allrounder Ramy Bensebaini näher rücken. Dem Bericht zufolge haben die Hamburger ein „seriöses Angebot“ für den 21-Jährigen hinterlegt.
Der gebürtige Algerier fühlt sich im Abwehrzentrum am wohlsten, kann aber auch als Linksverteidiger oder im defensiven Mittelfeld aushelfen. Aufgrund seiner Polyvalenz erfüllt er Bruno Labbadias Anforderungsprofil an einen neuen Spieler.
Bensebaini war diese Saison vom algerischen Club Paradou AC an den französischen Erstligisten HSC Montpellier ausgeliehen, wo er 22-mal auflief und zwei Tore erzielte. Der 1,86-Meter groß gewachsene Linksfuß erklärte seinem Arbeitgeber bereits, dass er seine Zukunft in Europa sehe und nicht nach Algerien zurück wolle. Neben dem HSV sollen auch zwei Vereine aus Frankreich, denen allerdings Probleme bei der Finanzierung des Transfers nachgesagt werden, an Bensebaini interessiert sein. Sollte er zu den Hanseaten wechseln, wäre ein Transfer von Feyenoord Rotterdams Terence Kongolo wohl vom Tisch.
Neuer Anlauf bei Chelseas Traoré?
Ein anderer Spieler, der bereits im Winter kommen sollte, steht indes weiterhin auf dem Wunschzettel des HSV. Offenbar wollen die Club-Verantwortlichen um Sportchef Dietmar Beiersdorfer einen neuen Angriff starten, Chelseas Angreifer Bertrand Traoré nach Hamburg zu locken. Allerdings sind auch Ajax Amsterdam, Monaco, Paris, Everton und der AC Mailand am 20-jährigen Nationalspieler Burkina Fasos interessiert.
Auf der Außenverteidiger-Position sieht der HSV offenbar ebenfalls Verbesserungsbedarf. So soll neben Hoffenheims Jeremy Toljan (21) laut der spanischen Zeitung „El Desmarque“ auch Isma López von Sporting Gijón in Verhandlungen mit dem Bundesliga-Dino stehen. Demnach besäße der 26-Jährige eine Ausstiegsklausel über drei Millionen Euro. Sein Konkurrent Toljan, der sich in der Rückrunde bei der TSG einen Stammplatz erkämpfte, kann ähnlich wie Gotoku Sakai auf beiden Seiten verteidigen.
Doll will van der Vaart und Stieber
Unterdessen halten sich auch die Transfergerüchte um Ex-HSV-Kapitän Rafael van der Vaart hartnäckig. So soll Thomas Doll, aktueller Trainer von Ferencváros Budapest, den 33-jährigen Regisseur sowie Zoltán Stieber nach Ungarn holen wollen. Während die Zukunft des bei Betis Sevilla aussortierten van der Vaart völlig offen ist, will Stieber allerdings partout nicht in sein Heimatland zurück. Der Flügelspieler konnte sich in seiner Leihzeit bei Nürnberg nicht durchsetzen und kehrt nach der EM zum HSV zurück, wo er noch ein Jahr Vertrag hat. Da er unter Labbadia allerdings kaum Chancen auf Spielzeit hat, gilt sein Abgang im Sommer ist sicher.