Hamburg/Cuxhaven. Kurios: Der Gondorf-Wechsel soll fix sein, sagen die einen. Sein Berater und Darmstadt-Trainer Schuster dementieren den Transfer.
Kantersieg für den HSV: Die Hamburger haben ihre Testspielreise mit einem 8:1 (2:0) gegen eine Auswahl der Stadt Cuxhaven fortgesetzt. Die Tore für die Hanseaten erzielten am Freitag Ahmet Arslan (20. Minute), Michael Gregoritsch (39.), Batuhan Altintas (61., 77., 84.), Nabil Bahoui (72.) , Matthias Ostrzolek (79.) und Adel Daouri (86.). Der Ehrentreffer für Cuxhaven gelang Damian Curras-Fonseca (87.).
Am Rande der Partie gab der Verein bekannt, dass sich Stürmer Sven Schipplock einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zugezogen hat. Das Missgeschick ist im Testspiel gegen den Landesligisten TuS Celle FC (5:0) am vergangenen Montag passiert. Zudem wurden dem 27-Jährigen am Freitag die Weisheitszähne gezogen.
Berater dementiert Gondorf-Deal
Viel interessanter ist jedoch die Kaderplanung für die kommende Saison. Momentan vergeht kein Tag ohne neue Transfergerüchte beim HSV. Wie der "Kicker" aus sicheren Quellen erfahren haben will, soll der Wechsel von Darmstadts Jérôme Gondorf unmittelbar bevorstehen. Demnach habe der 27-Jährige die "Lilien" am Donnerstag darüber unterrichtet, von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch zu machen und sich der Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia anzuschließen. Nach Torwart Christian Mathenia wäre Gondorf bereits der zweite Spieler, den der HSV von Darmstadt 98 verpflichten könnte. Der Mittelfeldspieler machte sich in Hamburg einen Namen, als er beim 2:1-Auswärtscoup der Hessen im Volksparkstadion die Fäden im defensiven Mittelfeld zog und einen Treffer beisteuerte.
Darmstadt-Trainer Dirk Schuster wollte den Wechsel hingegen noch nicht bestätigen. "Ich weiß von nichts, mit mir hat niemand geredet", sagte er gegenüber Hitradio FFH. "Ich habe es nur aus den Medien erfahren."
Gondorfs Berater dementierte den Transfer ebenfalls und sagte, dass es sich um reine Spekulationen handle. „Ich weiß hundertprozentig, dass wir mit keinem anderen Verein außer Darmstadt 98 gesprochen haben. Er hat in Hamburg zwar ein super Spiel abgeliefert hat, aber da ist nichts dran", sagte Gerd Löwe dem Abendblatt. Deshalb sei auch eine Vertragsverlängerung bei Darmstadt nach wie vor möglich. Sollte er im Sommer doch den Verein verlassen, läge die Ausstiegsklausel außerdem bei mehr als den von der "Bild"-Zeitung kolportierten 800.000 Euro.
Der HSV sieht sich bislang ohnehin in einer ganz anderen Kategorie um. So steht Genks hochtalentierter Mittelfeldspieler Onyinye Wilfred Ndidi, 19, nach wie vor ganz oben auf der Wunschliste.
Wie intensiv ist der Kostic-Flirt?
Ein weiterer in der Bundesliga bekannter Spieler soll ebenfalls im Fokus des HSV stehen. Dank der angekündigten Millionen von Investor Klaus-Michael Kühne ist nach „Matz ab“-Informationen Filip Kostic das neuste Objekt der Begierde. Schon im vergangenen Sommer waren die Hamburger an einer Verpflichtung des schnellen und torgefährlichen Serben interessiert. Da allerdings selbst Schalke mit einem 20-Millionen-Euro-Angebot abblitzte, versuchte der damalige Sportchef Peter Knäbel gar nicht erst, ein offizielles Angebot zu unterbreiten.
Nach dem Stuttgarter Abstieg ist Kostic nun aber deutlich günstiger zu haben. So soll sich der 23-Jährige mit der Aufstockung seines Gehalts im Februar eine Ausstiegsklausel über 15 Millionen Euro in seinem Vertrag gesichert haben. Möglicherweise sind die klammen Schwaben aufgrund der fehlenden Mehreinnahmen aus der Bundesliga sogar gezwungen, Kostic für zwei bis drei Millionen weniger ziehen zu lassen. Immer noch viel Geld für den HSV, was durch ein erneutes Kühne-Investment aber plötzlich wieder realistisch scheint.
Lotst Kostics Entdecker ihn zum HSV?
Allerdings hat der HSV mit den immer noch interessierten Schalkern, Leverkusenern, Wolfsburgern und Vereinen aus der englischen Premier League finanzstarke Konkurrenz im Werben um Kostic, der in der Rückrunde unter VfB-Trainer Jürgen Kramny aufblühte (vier Tore und vier Vorlagen). Als sicher gilt nur, dass Kostic den Bundesliga-Absteiger verlassen wird. Das teilte der Linksaußen bereits den Club-Bossen sowie der Öffentlichkeit mit.
Ein Pluspunkt für den HSV könnte die Verpflichtung von Kostics Entdecker Ben Manga sein. Der 42 Jahre alte Spielerscout verlässt den VfB zum 30. Juni und baut künftig ein internationales Netzwerk in Hamburg auf.