Hamburg. Der HSV benötigt 3,9 Chancen für einen Treffer oder – anders ausgedrückt – nutzt seine Möglichkeiten zu 25,6 Prozent.

"Wir müssen mehr Killer sein. Es hat uns die Kaltschnäuzigkeit gefehlt." Das hatte HSV-Trainer Bruno Labbadia bereits Anfang Dezember nach der 1:3-Niederlage gegen Mainz 05 gesagt. Und sehr ähnliche Aussagen tätigte der Coach auch jetzt wieder nach der 1:3-Niederlage gegen Hoffenheim: „Im Endeffekt sind wir an unser eigenen Chancenverwertung gescheitert.“

Doch ist dem wirklich so? Spielt der HSV eigentlich viel besser, als es der zwölfte Tabellenplatz aussagt und scheitert nur an der schwachen Ausbeute vor dem Tor?

Das Abendblatt hat den Faktencheck gemacht und kann Labbadia nur bedingt Recht geben. Der HSV hat den Statistiken des "kicker" zufolge bisher 121 Torchancen herausgespielt, davon verwertete der Club 31. Das heißt, die Hamburger benötigen 3,9 Chancen für einen Treffer oder – anders ausgedrückt – nutzen ihre Möglichkeiten zu 25,6 Prozent.

Damit steht der HSV allerdings nicht viel schlechter oder besser als die meisten anderen Proficlubs da. Im Vergleich mit der Hertha, der nachgesagt wird, sie stehe in erster Linie auf dem dritten Platz, weil sie ihre Chancen so konsequent nutzt, ist die Labbadia-Elf tatsächlich im Hintertreffen. Die Berliner verwerten immerhin 27,41 Prozent ihrer Torchancen. Im Vergleich mit dem VfB Stuttgart (21,6 Prozent), der einen Rang vor dem HSV platziert ist, sind die Hamburger allerdings wahre Vollstrecker.

Auch der FC St. Pauli verwertet seine Chancen schlechter als der HSV: Bei 136 Möglichkeiten kamen erst 34 Tore zu Stande. Das entspricht einer Quote von genau 25 Prozent.