Der HSV braucht einen funktionierenden Drmic, um die Transferpolitik zu rechtfertigen. Bei seinem Debüt war er aber ein Totalausfall.
Hamburg. Nur 25 Prozent gewonnene Zweikämpfe, die wenigsten Ballaktionen auf dem Platz und kaum Zug zum Tor – Josip Drmic konnte bei seinem ersten HSV-Einsatz gegen Köln nicht überzeugen und hat noch viel Luft nach oben. Die Club-Verantwortlichen setzen aber darauf, dass der "Königstransfer" den Durchbruch schafft und sein komplettes Potenzial abrufen wird. „Wir wissen, dass Josip noch deutlich mehr kann, und das wird er auch zeigen“, sagte Bruno Labbadia.
Der HSV-Trainer bittet bei Drmic um Geduld, zumal es ihm nach gerade mal zwei Hinrunden-Einsätzen über 90 Minuten an Spielpraxis fehlt. Doch viel Zeit bleibt dem Schweizer Nationalspieler nicht, um sich in die Herzen der Fans zu spielen. Denn der Angreifer, der für eine stolze Leihgebühr von 1,2 Millionen Euro aus Gladbach kam und zudem knapp 1,5 Millionen Gehalt kassieren soll, ist nur dreieinhalb Monate in Hamburg.
HSV mit Remis gegen Köln
Kurioserweise war Drmic mit seiner Debüt-Leistung zufrieden. „Ich habe es so gut wie möglich gemacht“, sagte der 23-Jährige direkt nach dem Spiel. Und das, obwohl ihm noch jegliche Bindung zur Mannschaft fehlte, er offensiv kaum in Erscheinung trat und in der ersten Halbzeit keinen seiner fünf Zweikämpfe gewann. „Josip hat es im zweiten Durchgang deutlich besser gemacht“, versuchte Labbadia, den Neuzugang in Schutz zu nehmen.
Labbadia ist auf Drmic angewiesen
Nachdem der Coach für Zoltán Stieber keine Verwendung mehr fand und ihn nach Nürnberg schickte, ist er fast schon darauf angewiesen, dass Drmic beim HSV funktioniert – und zwar zeitnah, bevor der Dino wieder in die Abstiegsregion abrutscht.
Matz ab nach Köln-Remis:
Beim nächsten Heimspiel am Sonntag gegen Drmic' alten Verein Borussia Mönchengladbach ist es aber durchaus denkbar, dass der "Königstransfer" erst mal auf der Ersatzbank Platz nehmen muss. Denn nach seinem schwachen Debüt auf Linksaußen wird es Labbadia schwer haben, eine erneute Startelf-Nominierung zu rechtfertigen. Zumal der deutlich formstärkere Ivo Ilicevic nach seiner Kopfnuss-Affäre begnadigt wurde und wieder in die Mannschaft drängt. „Jeder Mensch macht Fehler, die Sache ist abgehakt“, versicherte Labbadia, der damit gegen die Fohlen eine Alternative mehr für die Außenpositionen hat.