Die beiden Männer, die Michael Gregoritsch erpresst haben, wurden verurteilt. Das Verfahren gegen die Frau wurde eingestellt.
Aufmerksamen Trainingsbeobachtern fiel auf, dass neben Cléber (Knie) und Gotoku Sakai (Vorsichtsmaßnahme) auch Michael Gregoritsch bei der Vormittagseinheit fehlte, obwohl er eigentlich topfit ist. Der Offensiv-Allrounder reiste am Mittwoch in seine alte Heimat nach Bochum, um als Zeuge vor dem Amtsgericht auszusagen.
Laut Anklage flirtete der 21-Jährige im vergangenen Sommer mit einer Frau bei Facebook und WhatsApp (das Abendblatt berichtete). Als ihr Ehemann davon mitbekam, soll dieser den damaligen Profi des VfL Bochum mit einer Forderung von 200.000 Euro erpresst haben. Daraufhin soll sich Gregoritsch, dem auch gedroht wurde, mit dem Mann auf eine Zahlung von 15.000 Euro geeinigt haben. Davon seien 4000 Euro sofort abgehoben worden. Der Rest sollte später folgen.
Angeklagte Männer auf Bewährung veruteilt
Bei einer zweiten Aussprache soll außerdem ein Freund des Angeklagten dabei gewesen sein. Dieser gab die Vorwürfe bereits vor dem Prozess zu. Auch der Ehemann legte nun vor Gericht ein Geständnis ab – und wurde zu elf Monaten auf Bewährung verurteilt. Sein Komplize bekam 20 Monate auf Bewährung. Gegen die Frau, mit der Gregoritsch flirtete, wurde das Verfahren hingegen eingestellt. Sie habe mit der Erpressung nichts zu tun, teilte ihr Anwalt mit.
Weil die Angeklagten geständig waren, musste der HSV-Angreifer nicht vor Gericht aussagen. Ein Auftritt, der unangenehm hätte werden können, wurde ihm somit erspart. Der Richter bezeichnete den Vorfall als „völlig schräge Nummer“. Das Urteil ist rechtskräftig.