Die Hamburger zeigten sich beim VfL Wolfsburg überwiegend kampf- und laufstark. Die HSV-Spieler in der Einzelkritik.
Adler: Bis zur 78. Minute war der Torhüter auf dem besten Wege, die Auszeichnung zum Spieler des Spiels zu gewinnen. Doch dann kam Arnold...
Sakai: Dass Wolfsburgs Weltmeister Schürrle früh ausgewechselt wurde, war auch das Verdienst des zweikampfstarken Japaners. Dennis Diekmeier wird es nicht leicht haben, Sakai rechts wieder zu überholen.
Cléber: Es gibt nicht viele Fußballer aus Brasilien, die so rustikal und kompromisslos verteidigen. Cléber ist eines dieser seltenen Exemplare. Hatte Glück, dass mehrere missglückte Abwehraktionen nicht zu Gegentoren führten und Schiedsrichter Stark seinen Rempler gegen Dante im Strafraum nicht ahndete.
Spahic: Selten passte das Wort solide so gut wie zu der Leistung des Bosniers in Wolfsburg. Nach dreiwöchiger Pause alles andere als ein Auslaufmodell.
Ostrzolek: Stürmte so häufig wie selten mit nach vorne, dafür fehlte er hinten ebenso häufig. Auch beim 1:1-Ausgleich war er nur Beifahrer von Vieirinha.
Jung: Sein siebtes Bundesligaspiel dürfte sein bestes gewesen sein. Zuverlässig wie ein Volkswagen zu seinen besten Zeiten.
Holtby: Der Dieselmotor des HSV spulte erneut mit 13 Kilometern ein großes Laufpensum ab. In der zweiten Halbzeit ließ der Treibstoff etwas nach, die Folge waren einige Fehlpässe.
Müller (bis 90.+3): Der Porsche unter den Hamburgern stellte mit sensationellen 41 Sprints und 106 intensiven Läufen einen persönlichen Saisonrekord auf. Sein Tor war Ausdruck seines Selbstvertrauens und seiner körperlichen Bestform.
Diekmeier (ab 90.+3): Comeback mit Kurzeinsatz.
Gregoritsch: Gewann viele Zweikämpfe, brachte gute Ansätze aber oft nicht zu Ende. Im zweiten Durchgang schaltete er in den Leerlauf.
Ilicevic (bis 81.): Auch der Motor des Kroaten geriet nach einer couragierten ersten Hälfte ins Stocken.
Hunt (ab 81.): Sollte das Spiel noch einmal nach vorne lenken, fand aber nicht so schnell in die Spur.
Lasogga (bis 85.): War das der Mann, der sich vor zwei Wochen die Schulter auskugelte und dem ein monatelanger Ausfall drohte? Beweglich wie ein Neuwagen im Elchtest. Das 1:0 durch Müller war zu 90 Prozent sein Verdienst.
Schipplock (ab 85.): Ohne Wirkung.
Der HSV zu Gast beim VfL Wolfsburg
Statistik
Wolfsburg: 1 Benaglio - 15 Träsch, 25 Naldo, 18 Dante, 4 Schäfer (ab. 46. Minute 12 Bast Dost) - 23 Guilavogui - 8 Vieirinha, 10 Draxler (ab 90. Minute 24 Sebastian Jung), 27 Arnold, 17 Schürrle (ab 63. Minute 7 Caligiuri) - 11 Kruse. - Trainer: Hecking
Hamburg: 15 Adler - 24 Gotoku Sakai, 4 Spahic, 3 Cleber, 22 Ostrzolek - 28 Gideon Jung, 8 Holtby - 27 Nicolai Müller (ab. 90. Minute 2 Diekmeier), 23 Gregoritsch, 7 Ilicevic (ab 81. Minute 14 Hunt) - 10 Lasogga (ab 85. Minute 9 Schipplock). - Trainer: Labbadia
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Tore: 0:1 Müller (21.), 1:1 Arnold (78. Minute)
Gelbe Karten: Draxler / Lasogga, Jung, Ostrzolek, Gregoritsch
Zuschauer: 30.000 (ausverkauft)