Wolfsburg. Lasogga ackerte wie verrückt, Adler flog bärenstark, Müller staubte eiskalt ab. Doch am Ende muss sich der HSV mit einem 1:1 begnügen.
Der bisher so heimstarke VfL Wolfsburg hat im eigenen Stadion erneut gepatzt. Der niedersächsische Fußball-Bundesligist kam am Samstag gegen den kampfstarken Hamburger SV nur zu einem 1:1 (0:1) und verliert langsam den Anschluss an die Champions-League-Plätze. Vor einer Woche war nach 29 Heimspielen ohne Niederlage die stolze Serie durch das 1:2 gegen Borussia Dortmund gerissen.
Der HSV holte vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Wolfsburger Arena dank des Treffers von Nicolai Müller (21.) einen verdienten Punkt und setzte sich vorerst in der oberen Hälfte der Tabelle fest. Für die Wolfsburger traf Maximilian Arnold (78.) zum Ausgleich.
Vier Tage nach dem erstmaligen Einzug ins Champions-League-Achtelfinale zeigten die Wolfsburger eine schwache erste Halbzeit. Gegen den Hamburger SV begannen die Gastgeber zwar forsch, aber der erste Angriffsschwung verpuffte sehr schnell. Gegen die laufstarken und früh störenden Hamburger zeigte der VfL erst spät richtiges Engagement.
Mangelnder Einsatz der VfL-Offensive
Nach dem Erfolg mit der 4:1:4:1-Aufstellung beim Sieg gegen Manchester United ließ Trainer Dieter Hecking erneut so beginnen - mit Max Kruse als Spitze. Doch anders als gegen den Premier-League-Club kreierten die Wolfsburger lange Zeit viel zu wenig Torchancen. Julian Draxler gelang wenig, Andre Schürrle noch weniger – der 25 Jahre alte Nationalspieler lief zwar viel, fiel jedoch auch durch klägliche Abschlussversuche auf.
Die Probleme lagen weniger daran, dass Ricardo Rodriguez und Luiz Gustavo erneut fehlten. Marcel Schäfer machte als Linksverteidiger für Rodriguez eine gute Partie, Josuha Guilavogui auf der Sechser-Position eine ordentliche. Das Problem waren der anfangs mangelnde Einsatz und das Offensiv-Quintett, dass nur selten harmonierte.
Der HSV zu Gast beim VfL Wolfsburg
Adler zeichnet sich mehrfach aus
HSV-Keeper Rene Adler, der nach seiner Adduktoren-Verletzung in die Startelf zurückgekehrt war, hatte in der ersten Halbzeit nicht sonderlich viel zu tun. Auch Cléber und Emir Spahic, der für den kurzfristig ausgefallenen Kapitän Johann Djourou einsprang, mussten zunächst seltener eingreifen als gedacht. Der agile Kruse im VfL-Sturmzentrum bekam zu wenig gute Anspiele.
Nach der Pause änderte sich das. VfL-Torjäger Bas Dost kam zur zweiten Halbzeit, später noch Daniel Caliguiri für Schürrle, so dass der VfL mehr Druck aufbauen konnte. Adler hatte nun ordentlich zu tun und zeichnete sich mehrere Male als Klassekeeper aus. Chancenlos war Adler indes, als Arnold eine Flanke von Vieirinha aus kurzer Distanz einschob.
Lasogga auffälligster HSV-Profi
Auffälligster HSV-Spieler war vor allem vor dem Wechsel Pierre-Michel Lasogga, der nach seiner Schulterblessur wieder in der Startformation stand. Der in der Jugend in Wolfsburg spielende Angreifer rackerte und ackerte, so lange es ging.
Lasogga war es auch, der die Führung vorbereitete. Er setzte sich gegen den stümpernden Dante durch und schoss beherzt aufs Tor – und den Nachschuss setzte Müller vorbei am nicht sicher wirkenden VfL-Keeper Diego Benaglio ins Tor.
Statistik
Wolfsburg: 1 Benaglio - 15 Träsch, 25 Naldo, 18 Dante, 4 Schäfer (ab. 46. Minute 12 Bast Dost) - 23 Guilavogui - 8 Vieirinha, 10 Draxler (ab 90. Minute 24 Sebastian Jung), 27 Arnold, 17 Schürrle (ab 63. Minute 7 Caligiuri) - 11 Kruse. - Trainer: Hecking
Hamburg: 15 Adler - 24 Gotoku Sakai, 4 Spahic, 3 Cleber, 22 Ostrzolek - 28 Gideon Jung, 8 Holtby - 27 Nicolai Müller (ab. 90. Minute 2 Diekmeier), 23 Gregoritsch, 7 Ilicevic (ab 81. Minute 14 Hunt) - 10 Lasogga (ab 85. Minute 9 Schipplock). - Trainer: Labbadia
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Tore: 0:1 Müller (21.), 1:1 Arnold (78. Minute)
Gelbe Karten: Draxler / Lasogga, Jung, Ostrzolek, Gregoritsch
Zuschauer: 30.000 (ausverkauft)