Hamburg. Der HSV trifft im Auswärtsspiel auf Hoffenheim. Trainer Labbadia könnte wegen der Personalsituation auch erstmals auf Stieber setzen.

„Wir fahren nach Hoffenheim, um dort etwas zu holen“, gab Bruno Labbadia auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen die TSG in Sinsheim (Freitag 20:30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) die Marschrichtung vor. Rückblickend auf die Statistik der vergangenen Auswärtsspiele bei der Mannschaft von Trainer Markus Gisdol dürfte dies aber schwer werden.

Außer gegen den FC Bayern München hat der HSV bei keinem anderen aktuellen Bundesligisten eine so schlechte Auswärtsbilanz. Bislang stehen ein Sieg, ein Remis und fünf Niederlagen auf dem Habenkonto. Bei allen fünf Niederlagen verloren die Hamburger mit mindestens drei Toren Unterschied. Mit Blick auf Hoffenheim analysierte Labbadia daher: „Sie werden uns keine Punkte schenken.“

Labbadia fordert deshalb eine ähnlich konzentrierte Leistung wie gegen Leverkusen von seinem Kader, zudem, so ließ Labbadia durchblicken, dass aufgrund der Personalsituation auch erstmals in dieser Saison Zoltan Stieber dem Kader angehören könnte. Zudem könnte auch Gideon Jung wieder in den Kader rutschen. „Die beiden sind für Hoffenheim auf jeden Fall ein Thema“, lobte Labbadia die Trainingsleistung der zwei Reservisten.

Olic und Diaz verletzt

Die Personalsituation hat sich nach dem Muskelfaserriss von Aaron Hunt und dem Rückenleiden von Gojko Kacar am Mittwoch noch ein wenig zugespitzt. Ivica Olic und Marcelo Diaz hatten das Training abbrechen müssen. „Ivica hat in einem Zweikamp f einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen und hat dort nun einen Bluterguss. Bei Marcelo ist es ähnlich. Er war im Zweikampf hochgesprungen und dann hat der Muskel zugemacht“, berichtet Labbadia von der Morgeneinheit.

Beide Spieler ließen sich behandeln und brachen das Training ab. Bei Albin Ekdal, der nach einem Zweikampf zunächst humpelnd weiterspielte, soll es Labbadia zufolge nach dem Training aber bereits eine Besserung gegeben haben. „Albin hat einen Schlag auf die alte Verletzung bekommen. Beim Bericht vom Arzt war er aber kein Thema mehr.“

Beim Training deutete sich an, dass Michael Gregoritsch auf der Hunt-Position im Mittelfeld spielen wird. „Michael interpretiert die Position anders, mehr wie ein Stürmer“, gab Labbadia seine Einschätzung zum 21-Jährigen ab. Der Trainer lässt sich aber nach wie vor nicht in die Karten gucken. „Wir haben viele Kombinationen durchgespielt. Wir warten jetzt erstmal ab, was mit den angeschlagenen Spielern ist.“

Treffen zwischen Hopp und Spielern

Angesprochen auf die enge Tabellensituation sagte Labbadia: „In der Bundesliga beginnt ab Platz sieben der Abstiegskampf. Da musst du dich entscheiden, zu welcher Gruppe du gehören willst.“ Der HSV steht derzeit auf Tabellenplatz zwölf mit elf Punkten. Bis Platz fünf haben die Mannschaften zwölf bis zu 14 Punkte, bis Relegationsplatz 16 sind es für den HSV aber auch nur vier Punkte.

Hoffenheim steht derzeit mit nur einem Sieg auf Platz 17 und hat sechs Punkten. Mäzen Dietmar Hopp hat einige Fußballprofis zu einem Krisengespräch gebeten. „Die Spieler haben mich informiert, dass es so ein Gespräch gab. Ich habe es nicht gewusst, aber die Spieler haben es mir gesagt“, erklärte Trainer Markus Gisdol am Mittwoch bei der Pressekonferenz vor der Partie. Der 46-Jährige stand nach dpa-Informationen bereits in den vergangenen Tagen auf der Kippe.

Eine Aussprache zwischen Hopp und Gisdol wiederum gab es nicht. „Wir haben in den letzten Tagen nicht gesprochen, aber das ist nichts Außergewöhnliches“, meinte der Chefcoach. Sportchef Alexander Rosen hatte gesagt, dass es kein Ultimatum an Gisdol gebe. Nationalspieler Kevin Volland meinte: „Die Mannschaft steht vollkommen hinterm dem Trainer, ganz klar.“