Hamburg. Nach zuletzt zwei Niederlagen gab es für die Hamburger gegen Leverkusen ein 0:0. Der HSV überzeugte dabei vor allem kämpferisch.

Der Hamburger SV hat sich im überraschend friedlichen „Gift-Gipfel“ gegen Bayer Leverkusen dank René Adler einen Punkt erkämpft. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia sicherte sich nach zuletzt zwei Niederlagen dank der Paraden ihres Keepers ein 0:0 gegen den Champions-League-Teilnehmer.

Die Werkself von Trainer Roger Schmidt war eigentlich spielerisch überlegen, ließ in einer insgesamt schwachen Partie aber den letzten Punch vermissen. Der HSV, der nur kämpferisch überzeugte, bleibt im Tabellenmittelfeld. Bayer verpasste es, sich in der Spitzengruppe festzusetzen.

HSV gegen Bayer hatte sich zuletzt zu einem stets hitzigen Duell entwickelt. Die Rheinländer kauften in der Vergangenheit gerne Hamburger Talente weg und wurden so zum Feindbild der Fans, besonders der Wechsel von Hakan Calhanoglu 2014 sorgte für Zündstoff. Diesmal blieb es auf und neben dem Platz lange recht ruhig. Aber als sich Calhanoglu Anfang der zweiten Hälfte vor den HSV-Fans warm machte, wurde er aber unter anderem mit Bierbechern beworfen.

HSV gegen Bayer: Die besten Bilder des Spiels

Die Zuschauer sahen eine intensive Partie zwischen dem HSV und Bayer Leverkusen. Hier bekommt Julian Brandt (l.) den vollen Einsatz von Dennis Diekmeier zu spüren
Die Zuschauer sahen eine intensive Partie zwischen dem HSV und Bayer Leverkusen. Hier bekommt Julian Brandt (l.) den vollen Einsatz von Dennis Diekmeier zu spüren © WITTERS | TayDucLam
HSV-Verteidiger Emir Spahic (l.) traf in Leverkusen auf seinen Ex-Arbeitgeber
HSV-Verteidiger Emir Spahic (l.) traf in Leverkusen auf seinen Ex-Arbeitgeber © WITTERS | ValeriaWitters
Hier tauscht sich Spahic mitTorwart Rene Adler aus, der erst kurz vor der Partie als Nummer eins bestimmt worden war
Hier tauscht sich Spahic mitTorwart Rene Adler aus, der erst kurz vor der Partie als Nummer eins bestimmt worden war © WITTERS | TayDucLam
Schiedsrichter Tobias Welz zeigt Pierre-Michel Lasogga nach einem Foul an Leverkusens Donati die Gelbe Karte
Schiedsrichter Tobias Welz zeigt Pierre-Michel Lasogga nach einem Foul an Leverkusens Donati die Gelbe Karte © WITTERS | TayDucLam
Die Intensität nahm deshalb nicht ab: Lasogga (l.) schaut dem Zweikampf zwischen , Kyriakos Papadopoulos (M.) und Aaron Hunt (r.) zu
Die Intensität nahm deshalb nicht ab: Lasogga (l.) schaut dem Zweikampf zwischen , Kyriakos Papadopoulos (M.) und Aaron Hunt (r.) zu © WITTERS | ValeriaWitters
Stefan Kießling bleibt nach einem Zweikampf mit Albin Ekdal zunächst auf dem Rasen liegen
Stefan Kießling bleibt nach einem Zweikampf mit Albin Ekdal zunächst auf dem Rasen liegen © WITTERS | ValeriaWitters
Lewis Holtby (l.) kämpft mit Javier „Chicharito“ Hernandez um den Ball
Lewis Holtby (l.) kämpft mit Javier „Chicharito“ Hernandez um den Ball © WITTERS | TayDucLam
Mehrfach rettet Adler dem HSV durch Glanzparaden wie hier das 0:0
Mehrfach rettet Adler dem HSV durch Glanzparaden wie hier das 0:0 © WITTERS | TayDucLam
Aaron Hunt (l.) umdribbelt Bayers Tin Jedvaj
Aaron Hunt (l.) umdribbelt Bayers Tin Jedvaj © WITTERS | TayDucLam
„Chicharito“ (l.) und Kyriakos Papadopoulos verzweifeln an diesem Sonnabend gleich mehrfach an Adler
„Chicharito“ (l.) und Kyriakos Papadopoulos verzweifeln an diesem Sonnabend gleich mehrfach an Adler © WITTERS | TayDucLam
Karim Bellarabi (M.) und Ivo Ilicevic im Kampf um das Leder
Karim Bellarabi (M.) und Ivo Ilicevic im Kampf um das Leder © WITTERS | ValeriaWitters
Er wurde von den HSV-Fans mit lauten Pfiffen empfangen: Ex-Hamburger Hakan Calhanoglu
Er wurde von den HSV-Fans mit lauten Pfiffen empfangen: Ex-Hamburger Hakan Calhanoglu © WITTERS | ValeriaWitters
Doch auch der spät eingewechselte Calhanoglu (l.), hier bei der Beobachtung des Zweikampfs zwischen Holtby und Jonathan Tah (r.), vermochte es nicht, sein Team in Führung zu schießen. So blieb ...
Doch auch der spät eingewechselte Calhanoglu (l.), hier bei der Beobachtung des Zweikampfs zwischen Holtby und Jonathan Tah (r.), vermochte es nicht, sein Team in Führung zu schießen. So blieb ... © WITTERS | ValeriaWitters
... es am Ende beim 0:0. Dass die HSV-Spieler entgegen vieler Fans keinen Groll gegen Calhagnoglu hegen, zeigte Lasogga, der nach Abpfiff das Trikot mit dem Ex-Teamkameraden tauschte
... es am Ende beim 0:0. Dass die HSV-Spieler entgegen vieler Fans keinen Groll gegen Calhagnoglu hegen, zeigte Lasogga, der nach Abpfiff das Trikot mit dem Ex-Teamkameraden tauschte © imago/Hübner | imago sportfotodienst
Trainer Bruno Labbadia bedankte sich nach Abpfiff bei den Fans
Trainer Bruno Labbadia bedankte sich nach Abpfiff bei den Fans © WITTERS | TayDucLam
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Vor 54.957 Zuschauern überraschte Labbadia mit dem Wechsel im Tor: Adler verdrängte knapp zwei Monate nach seiner erlittenen Schulterprellung den zuletzt souveränen Jaroslav Drobny. Auf der Gegenseite setzte Schmidt Calhanoglu an der alten Wirkungsstätte zunächst nur auf die Bank.

Adler rechtfertigte prompt seinen Einsatz gegen seinen Ex-Klub. Mit zwei absoluten Weltklasse-Paraden verhinderte der ehemalige Nationaltorhüter einen HSV-Rückstand zur Pause. Erst parierte Adler einen Kopfball von Kyriakos Papadopoulos (24.) mit einem sehenswerten Reflex, dann lenkte er einen Schuss von Julian Brandt (41.) im letzten Moment noch über die Latte. Zudem hatte der 30-Jährige noch gegen Ömer Toprak (27.) eine gute Szene.

Der HSV brachte hingegen offensiv lange überhaupt nichts zustande. Die Hamburger waren zwar bemüht, blieben in ihren Aktionen aber zu unpräzise und völlig kreativfrei. Zwingende Tormöglichkeiten blieben Mangelware. Und so übernahm Bayer ohne zu überzeugen die Kontrolle über das Spiel.

Nach der Pause zogen die Hausherren das Tempo etwas an und gestalteten die Partie zunehmend ausgeglichen. Aaron Hunt und Nicolai Müller (50.) hatten mit einer Doppel-Chance sogar die Möglichkeit zum 1:0 - doch auch Bernd Leno hatte im Bayer-Tor einen guten Tag erwischt. In der Folge entwickelte sich eine am Ende dann doch noch spannende Bundesliga-Partie mit weiteren Möglichkeiten auf beiden Seiten.

Der HSV hatte seine Besten in Adler und Lewis Holtby, bei Bayer überzeugten Brandt und Papadopoulos.