Hamburg. Im Spiel bei Borussia Mönchengladbach könnte Hunt zum Debüt kommen. Drobny ersetzt den verletzten Adler. Djourou wohl wieder fit.
Bereits am frühen Nachmittag fliegt der HSV nach Düsseldorf. Einen Tag vor dem Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Freitag 20.30 Uhr bei Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) soll es von dort weiter in die Niederlande gehen, wo am Abend gegen 18 Uhr das Abschlusstraining absolviert wird.
„Das ist ein halber Tag Gewinn für die Spieler, die im Laufe der Woche gespielt haben“, begründet Trainer Bruno Labbadia die Umgestaltung des Ablaufplans auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Und auch in Bezug auf das Abendspiel solle das späte Training ein Vorteil sein. „Es passt ganz gut. Damit können wir auch ein wenig auf den Biorhythmus eingehen“, so Labbadia weiter.
Die Marschrichtung gab der Coach auch gleich vor. „Wir wollen den ersten Auswärtssieg.“ Doch die noch sieglosen „Fohlen“ sollten nicht unterschätzt werden. „Gladbach steht aktuell nicht da, wo sie hingehören“, so der HSV-Coach zum Gegner, der bislang noch nie mit vier Niederlagen in Serie in eine Bundesliga-Saison gestartet ist.
Hunts Debüt im HSV-Trikot
Hunts Debüt im HSV-Trikot
Doch drei Niederlagen musste die Mannschaft von Trainer Lucien Favre bereits einstecken. Dabei kassierten die Borussen acht Gegentreffer. Auf dem eigenen Tore-Konto stehen indes nur zwei Treffer. Der HSV hat bereits doppelt so viele Tore geschossen, aber auch ein Tor mehr kassiert. Auf dem Punkte-Konto konnte die Labbadia-Elf aber zumindest schon drei Punkte verbuchen.
Damit steht der HSV vor dem vierten Spieltag auf Tabellenplatz 13. Gladbach ist derzeit noch Tabellenletzter. In der Bundesliga ist es bereits das 94 Aufeinandertreffen. Dabei spricht die Bilanz von 36 Siegen bei 25 Unentschieden leicht für den HSV.
Personalnot bei Gladbach
Die Verantwortlichen in Mönchengladbach strahlen trotz des Fehlstarts weiter Zuversicht und Ruhe aus. Den Borussen droht dennoch ein ähnlicher Absturz wie der Borussia aus Dortmund in der vergangenen Saison. „Wir sollten zumindest nicht glauben, dass uns das nicht auch passieren kann“, sagte Defensivspezialist Tony Jantschke der „Sport-Bild“ (Mittwochausgabe). Denn vor dem Mammutprogramm mit sieben Spielen in 23 Tagen sind die Personalprobleme größer geworden.
Die Gastgeber müssen auf Granit Xhaka (gelbgesperrt) und Alvaro Dominguez, Fabian Johnson, Patrick Herrmann (alle verletzt) verzichten. Somit muss Favre in wohl allen Mannschaftsteilen umstellen. Vor allem die Besetzung der Doppel-Sechs dürfte problematisch werden. Jantschke ist ein Kandidat, auch Neuzugang Lars Stindl oder der junge Mo Dahoud
Drobny für Adler
Dem HSV fehlt dagegen Emir Spahic nach seiner roten Karte gegen Köln. Zoltan Stieber steht nicht im Kader. Auch im Tor wird es einen Wechsel geben. Jaroslav Drobny wird zwischen den Pfosten des HSV stehen, da René Adler mit einer Schulterprellung ausfällt und gar nicht erst mit nach Düsseldorf flog. Seinen letzten Einsatz hatte der 35 Jahre alte Tscheche am 14. März, als er bei der 0:3-Auswärtsniederlage bei 1899 Hoffenheim mit einer Roten Karte vom Platz flog. Drobny hatte damals seinen heutigen Mannschaftskameraden Sven Schipplock gefoult.
Labbadia hat Vertrauen in seinen Schlussmann, der nach einer Sprengung des Schultereckgelenks wieder fit ist: „Er hat die Zeit genutzt und intensiv trainiert. Zuletzt fehlte nur etwas der Rhythmus.“ Da Andreas Hirzel, der beim 1:2 in Köln für den verletzten Adler aufs Feld gekommen war, wegen einer Hüftprellung ebenfalls passen muss, wird U23-Keeper Tom Mickel auf der Reservebank sitzen.
Hunt vor Debüt
Einem Einsatz von Last-Minute-Transfer Aaron Hunt steht wohl nichts im Wege. Wegen einer aufgescheuerten Ferse hatte der Neuzugang aus Wolfsburg am Mittwoch das Training abbrechen müssen. „Mit seiner Ruhe am Ball und seinem klaren Passspiel bringt er bei uns Stabilität ins Team“, lobte Labbadia. Hunts Stärke in Bereichen mit vielen Ballkontakten käme der Mannschaft sehr zugute. „Er kann uns da helfen, wo uns lange etwas gefehlt hat“.
Auch Kapitän Johan Djourou steht nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel vor der Rückkehr in die Startelf der Hanseaten.
Bei der Borussia setzt Trainer Lucien Favre auf die Rückkehr von Abwehrchef Martin Stranzl. Der 35 Jahre alte Österreicher, der wegen Knieproblemen fast ein halbes Jahr pausieren musste, war bei den ersten drei Saisonniederlagen der noch punktlosen Fohlen-Elf vermisst worden. In der Offensive der Gladbacher könnte der frühere HSV-Akteur André Hahn zum Einsatz kommen.
Schiedsrichter der Partie ist Tobias Welz. Der 36-Jährige ist Fifa-Schiedsrichter und pfeift seit der Saison 2010/2011 Spiele in der Bundesliga. Der Borussia Park in Mönchengladbach ist ausverkauft. Rund 3000 Hamburger begleiten die Hanseaten.
Unterdessen hat sich der HSV auf seiner Internet-Seite gegen Diskriminierung und für Willkommenskultur ausgesprochen. Zudem weist der Verein auf die HSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“ hin, die gemeinsam mit dem HSV e.V. das Projekt „Nachbarschaftshilfe für Geflüchtete“ in der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in der Schnackenburgallee unterstützt. Die Pädagogen des HSV-Fanprojektes und die ehrenamtlichen Helfer sorgen dort für ein vielfältiges sportliches Angebot für Flüchtlingsfamilien. Weitere Projekte seien in Planung, so der HSV auf seiner Homepage weiter.
Der HSV-Kader für das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach:
